Neuerscheinung: Gute Nachricht – Geschichten von Jesus fair erzählt

Kinderbücher gehören eigentlich nicht zur Expertise der systematischen Theologin Katharina von Kellenbach. Aber sie wollte mehr tun, als antijüdische Illustrationen und Erzählweisen in Religionsbüchern und Kinderbibeln zu kritisieren. Deshalb ergriff sie die Chance, gemeinsam mit der jüdischen Kindheitspädadgogin Nina Kölsch-Bunsen (Esslingen) und evangelischen Religionspädadgogin Ariana Dihle (Oldenburg) eine eigene Geschichtenerzählung zu erarbeiten. Die Sammlung von Geschichten über Jesus für Kinder ist aber nicht nur textuell eine jüdisch-christliche Zusammenarbeit. Besonders bei den Illustrationen stellte sich dann die Frage: wie illustriert man eigentlich einen jüdischen Jesus? Die Antwort: gar nicht! 

Die „Gute Nachricht. Geschichten von Jesus fair erzählt“  kommt ohne Menschenabbildungen aus (ausgenommen: das Symbol für den Evangelisten Mattäus) aus. Die Autorenschaft der Evangelisten wird durch deren Symbole ((Matthäus=Mann,  Lukas=Stier, Johannes=Adler, Markus=Löwe) auf jeder Seite mit angezeigt. Mit der Vielstimmigkeit der biblischen Erzählungen wird auch betont, dass die vier Evangelien keinen historischen Tatsachenbericht, sondern  eine Hoffnungsbotschaft erzählen,  mit der die Seele berührt werden soll. Illustriert von Marion Goedelt, sollen Kinder in die symbolische Sprache der biblischen Schriften eingeführt werden, die ohne Überhebung und Verachtung des Jüdischen auskommt. Katharina von Kellenbach freut sich über Kontaktaufnahme per Mail, wenn Interesse an einer Kooperation in Zusammenhang mit dem Titel oder an weiteren Informationen zum Buch besteht.

„Gute Nachricht“ ist ab jetzt im Buchhandel erhältlich: https://ariella-verlag.de/gute-nachricht/

Der Ariella-Verlag wirbt folgendermaßen für das Kinderbuch und akzentuiert damit noch einmal den bibeldidaktischen Ansatz und die Zielgruppe:

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Ansprechpartner:innen in den Institutionen,

unsere Neuerscheinung ist eine Sammlung von Bibel-Geschichten für Kinder, virtuos illustriert von Marion Goedelt, die den Kindern die christliche Botschaft frei von antijüdischen Anklängen und anderen Formen der Diskriminierung vermittelt. Der jüdisch-christliche Dialog verändert den Klang des Erzählten zum Positiven.
Die Evangelische Kirche hat sich 2015 von Martin Luthers judenfeindlichen Aussagen distanziert. Seine antisemitische Denkweise kommt auch in seiner einflussreichen Bibelübersetzung zum Tragen. Nina Kölsch-Bunzen, Ariane Dihle und Dr. Katharina von Kellenbach haben sich für „Gute Nachricht – Geschichten von Jesus für Kinder fair erzählt“ mit diesem Originaltext intensiv auseinandergesetzt und dabei oft um jedes Wort gerungen. 
[…] Von den 88 Seiten sind 59 mit detailreichen und sehr ansprechenden Bildern illustriert. Die in den Bildern eingearbeiteten theologischen Symbole werden im Anhang erklärt und eingeordnet. Ein wunderschönes Buch für die ganze Familie!

„Bewusst wird hier Verantwortung dafür übernommen, die christliche Botschaft nicht mit antijüdischen Anklängen und anderen Formen der Diskriminierung zu verbinden.“ 

Christian Staffa, Beauftragter für den Kampf gegen Antisemitismus der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD)

Der Einordnung Staffas ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, wenn nicht das Team aus vier engagierten Frauen im interreligiösen Austausch auch besonders erwähnenswert wäre: Die vier haben durch ihre unterschiedlichen Schwerpunkte und Standorte in sozialpädagogischem (Kölsch-Bunzen, Esslingen), künstlerischem (Goedelt, Berlin), schulpraktischem (Dihle, Oldenburg) und theologischem (von Kellenbach, Paderborn) Bereich alle einen Blick für Inklusion, Partizipation, Demokratiebildung gegen Antisemitismus und Rassismus. Dieses Miteinander zeichnet das Buchprojekt aus.

Zur Zeit wird eine Handreichung zu diesem Buch gearbeitet, zu der die „Geschichten von  Jesus“ im Koran und Islam hinzugefügt werden sollen. Naciye Kamcili-Yildiz von der Universität Paderborn tritt dem multireligiösen Team bei um in der Handreichung konkrete Tipps für Vorlesende und Lehrende zu erarbeiten, um antijüdische Missverständnisse in der Jesus-Rezeption zu vermeiden. Damit soll allen, die sich für eine Religionslehre der Inklusion, Partizipation, Demokratiebildung gegen Antisemitismus und Rassismus verpflichtet fühlen ein neues Werkzeug an die hand geben werden. 

Das Projekt wurde vom  Bundesministerium des Innern und für Heimat im Rahmen des Projektes „Weißt du, wer ich bin?“ gefördert.

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