Paris interreligiös erleben

Paris ist ein Ort, der mit vielen Assoziationen und Bildern verbunden ist. Das wurde schon bei der Vorbereitung der theologischen Studienreise im Austausch zwischen Dozierenden und Studierenden aus Paderborn und Bielefeld deutlich: Paris – dazu gehört Eifelturm und Louvre, Baguette und Pain au chocolat, l’amour und Multikulti-Gesellschaft, etc. Während der Reise vom 02. bis 07.01.2024 wurde klar, dass Paris mehr als die Klischees umfasst und religiöse Entdeckungen trotz Laizitätsbestrebungen bereithält. Die Gruppe wurde mit Galette des Roies (Dreikönigskuchen) in Paris willkommen geheißen, die in der Auslage jeder Boulangerie der Woche zu finden waren. Das ist bereits ein Beleg für die immer noch vorhandene Verzahnung von religiösen Traditionen und Kultur in Frankreich ist, auch wenn die Staatskirchentrennung bereits im 19. Jahrhundert ihren Anfang fand.

Für die Studierenden der islamischen und evangelischen Theologie war die Stadt so auch ein Begegnungsort mit den drei abrahamitischen Religionen, nicht nur Ort für zivilreligiöse Bezüge wie bereits Naciye Kamcili-Yildiz als beteiligte Dozentin im ZeKK-Blog beschrieben hat. (vgl. https://blogs.uni-paderborn.de/zekkblog/2024/01/12/zwischen-croissants-und-mona-lisa-einblicke-in-eine-interreligioese-studienreise-nach-paris/, Zugriff: 12.01.2024) Um das interreligiöse Miteinander achtsam zu gestalten, diente die Jahreslosung 2024 „Alles was ihr tut, geschehe in Liebe.“ (1. Kor 16,14) als eine Orientierungsmöglichkeit. (vgl. https://blogs.uni-paderborn.de/zekkblog/2024/01/05/all-you-need-is-love-gedanken-fuer-das-neue-jahr/, Zugriff: 05.01.2024)

Historische Perspektiven auf religions- und kunstgeschichtliche Phasen spielten bei der Exkursion ebenso eine Rolle wie aktuelle Perspektiven auf religiöses Leben in Frankreich. Erstere wurden nicht nur im Invalidendom, an der Sacré Coeur oder am Shoah-Memorial, sondern auch im Louvre und beim protestantisch-historischen Stadtspaziergang eingeholt. Letztere wurden insbesondere bei dem gedankenanregenden Austausch mit Clara Kubler und Nele Wissmann vom Pariser Auslandsbüro der KAS (vgl. https://www.kas.de/de/web/frankreich/veranstaltungsberichte/detail/-/content/religions-und-bildungspolitik-in-frankreich, Zugriff: 19.01.24) und bei dem horizonterweiternden Moscheebesuch im Diskurs mit Herrn Ogras, einem ehemaligen Beteiligten am CFCM (Conseil Francais du Culte Musulman) – dem Islamrat Frankreichs, ermöglicht. Die Begegnungen wurden im zentral gelegenen evangelischen Tagungshaus Foyer Le Pont reflektiert, auch wenn sich manche Eindrücke gewiss erst nach der Rückkehr nach Deutschland setzen konnten.

Zuletzt bleiben Worte des Danks: Dank an die Gruppe, die sich auf das außeruniversitäre, ganzheitliche Lernen eingelassen hat, sodass jede*r aus dem Blumenstrauß an Eindrücken etwas mitnehmen konnte; Dank an Naciye Kamcili-Yildiz und Richard Janus für die gemeinsame Organisation und Durchführung und Dank an mehrere fördernde Institutionen: Finanziell wurde die Fahrt durch den Evangelischen Bund Westfalen-Lippe, durch die Evangelische Kirche von Westfalen und durch das International Office der Uni Paderborn unterstützt.