Aus dem Bericht der Kabinettsitzung vom 30. Juni 2021 des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geht hervor, dass obwohl Kinder und Jugendliche mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen schweren Verlauf im Zusammenhang mit COVID-19 fürchten müssen, sie dennoch durch die Auflagen der Pandemie sehr großen Einschränkungen unterliegen, und die Belastung aus diesen bei ihnen deutlich stärker sei. Vor allem die psychische Belastung ist sehr hoch und ist im Verlauf der Pandemie weiter gestiegen (https://www.bmfsfj.de/resource/blob/183046/9880e626ab0dfcf849ec16001538f398/kabinett-auswirkungen-corona-kinder-jugendliche-data.pdf).
Inwiefern zeigen diese Erkenntnisse einen Einfluss auf das Förderschulwesen?
Aus einem Bericht des Deutschen Schulportals geht hervor, dass die Herausforderungen der Corona Pandemie für Förderschulen besonders groß sind. Nach einer repräsentativen Lehrkräftebefragung der Robert Bosch Stiftung sind emotionale Defizite sowie große Lernlücken in der Pandemie entstanden. Laut der Befragung weisen 42% der Schüler*innen enorme Lernrückstände auf (https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/pandemie-trifft-foerderschulen-besonders-hart/).
Ein weiterer Punkt für die starke Belastung der Förderschulen ist die mangelnde Unterstützung bei der Umsetzung des Aufholprogramms. Hierzu äußerten 59% der Befragten, dass ihrer Schule kein weiteres Personal zur Verfügung gestellt wurde. Ebenfalls konnte das „Homeschooling“ aufgrund schlechter technischer Ausstattung nicht sinnvoll umgesetzt werden, wie 84% der Befragten deutlich machten (https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/pandemie-trifft-foerderschulen-besonders-hart/).
Zusammenfassend kann man sagen, dass die genannten Aspekte aus dem Bericht der Kabinettsitzung überwiegend ausschlaggebend für die Probleme der Förderschulen sind. Es muss ein Umdenken in der Schulpolitik stattfinden, indem ein neues bzw. besseres Konzept des Aufholprogramms erarbeitet wird, womit auch Förderschulen im Sinne der Kinder und Jugendlichen gewinnbringend arbeiten können.
David Merscheim (Von Studierenden für Studierende)