30 Jahre Kinderrechte – auch im digitalen Zeitalter?

Die UNICEF feierte gestern (20.11.2019) 30 Jahre Kinderrechte. Kinderrechte umfassen auch Persönlichkeitsrechte. Diese werden aber – in Zeiten der digitalen Allmacht – nicht immer beachtet. Besonders dann nicht, wenn Eltern ihre Kinder auf YouTube als ‚neue Influencer‘ vermarkten (nähere Informationen unter: https://www.tagesschau.de/inland/kinder-youtube-101.html).

Der Kinderpsychiater der Uniklinik Hamburg-Eppendorf Michael Schulte-Markwort spricht von einer ‚Ökonomisierung von Kindheit‘ und von ‚Kinderarbeit im digitalen Zeitalter‘. Er bemerkt kritisch: „Wir sollten schon darüber diskutieren, ob wir das so so gerne haben möchten oder nicht.“

(https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-623739.html).

Auch werden Kinder in intimen Situationen gefilmt und diese Szenen ins Netz gestellt – der Hype auf die meisten Klicks scheint für viele Eltern verlockend – aber Achtung: Wenn Kinder Rechte haben, können diese auch missachtet werden.

30 Jahre UN-Kinderrechtskonvention – diese gilt es zu feiern … und zu schützen.

Nachgefragt bei Shari Grote: Sonderpädagogik an der Uni Paderborn zu studieren, bedeutet für mich eine gute Zeit mit tollen Menschen an einem schönen Standort zu haben!

Wenn Ihr wissen wollt, warum Shari Grote, Semestersprecherin des aktuellen 7. Semesters, besser immer einen Zettel und Stift bei sich tragen sollte, warum sie gern ein Morgenmensch wäre und was sie mit ihrer Zeit anfangen würde, wenn sie mehr davon hätte – lest weiter!

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Offensive für mehr Lehrkräfte: Landesregierung und Hochschulen schaffen 1.000 neue Studienplätze

Die Landesregierung und die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen haben in ihrer Sitzung des Landeskabinetts am 12.11.2019  eine gemeinsame „Studienplatz-Offensive für die Lehrkräfte von morgen“ vereinbart. So sollen 1.000 neue Studienplätze im Bereich Grundschule, Sonderpädagogik, Pflegepädagogik und Sozialpädagogik geschaffen werden. Als Start wird das Wintersemester 2020/2021 (für die Pflegepädagogik WiSe 2019/2020)  anvisiert.  Hierzu werden die notwendigen Mittel in Höhe von rund 115 Millionen Euro bis 2025, die für den dauerhaften Ausbau der zusätzlichen Studienplatzkapazitäten erforderlich sind gemeinsam vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft und den beteiligten Hochschulen bereitgestellt.

„Erstklassige Bildung und gute Studienmöglichkeiten sind zentrale Ziele der Landesregierung. Mit 1.000 zusätzlichen Studienplätzen leisten das Land und die Hochschulen einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Lehrkräftemangel, von der Grundschule und der Sonderpädagogik über die Kinderbetreuung bis hin zur Pflege. Ich danke den Hochschulen für die konstruktiven Gespräche und ihr großes Engagement. Diese Studienplatz-Offensive für mehr Lehrkräfte ist nur im gemeinsamen Schulterschluss zwischen Hochschulen und Politik möglich“, sagt Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.“

(https://www.land.nrw/de/pressemitteilung/offensive-fuer-mehr-lehrkraefte-landesregierung-und-hochschulen-schaffen-1000-neue

In der Pressmitteilung heißt es weiter: „Im Lehramt für sonderpädagogische Förderung (Lehrkräfte an Förderschulen und im Gemeinsamen Lernen) werden die Kapazitäten um weitere 500 Bachelorplätze und später aufwachsend die zugehörigen Masterstudienplätze erweitert. Bereits 2018 waren in der Sonderpädagogik 250 zusätzliche Plätze geschaffen bzw. gesichert worden. In der aktuellen Legislaturperiode werden somit 750 neue Studienplätze für Sonderpädagogik dauerhaft eingerichtet, ein Plus von fast 65 Prozent.“

Wir sind also gespannt auf die kommenden Gespräche zwischen dem Ministerium und unserer Hochschule!

Neuerscheinung: Inklusion im schulischen Alltag der Laborschule Bielefeld

Seit ihrer Gründung im Jahr 1974 versteht sich die Laborschule Bielefeld als „eine Schule für alle“: Kein Kind und kein Jugendlicher soll vom gemeinsamen Schulbesuch ausgeschlossen werden. Die Laborschule ist eine Versuchsschule des Landes Nordrhein-Westfalen. Bis heute ist die Haltung für die Schule tragend, die Verschiedenheit der Schülerinnen und Schüler als großen Reichtum und eine Bereicherung zu sehen, die eine Vielzahl an Lernchancen für alle eröffnet. Im vorliegenden Band wird die aktuelle Kultur der Inklusion aus verschiedenen Perspektiven und in Bezug auf unterschiedliche Problemstellungen nachgezeichnet: vom Fachunterricht über die Rolle der sonderpädagogischen Lehrkräfte bis hin zu Fragen schulischer Organisation. Einige der Beteiligten – Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte sowie Sozialpädagoginnen und -pädagogen – kommen selbst zu Wort. So wird mit diesem Band ein Bild über 45 Jahre Erfahrung einer gelebten Inklusion im Alltag nachgezeichnet.

Biermann, C., Geist, S., Kullmann, H. & Textor, A. (Hrsg., 2019). Inklusion im schulischen Alltag – Praxiskonzepte und Forschungsergebnisse aus der Laborschule. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
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Sexueller Missbrauch- ein Killer für das Leben?!

Tagtäglich wird aktuell in den Nachrichten von neuen sexuellen Missbrauchsfällen an Kindern und Jugendlichen berichtet. Sei es in der katholischen oder evangelischen Kirche von Pfarrern und Priestern (vgl. hierzu die Konferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Dresden, 10.-13.11.2019), sei es von erwachsenen Männern auf Campingplätzen (Fall Lügde) oder sei es der liebe Nachbar von nebenan oder sogar der eigene Vater. Es wird immer groß diskutiert und überlegt, wie es hätte verhindert werden können. Die Betroffenheit schwindet jedoch nach kurzer Zeit, aktuellere Nachrichten rücken in den Vordergrund. Was mit den Kindern und Jugendlichen passiert und wie es ihnen geht, wird selten bis gar nicht betitelt. Welche Folgen hat ein sexuelle Missbrauch für die Kinder und Jugendlichen überhaupt? Was bedeutet das für ihr Leben?

Der Film „Dem Horizont so nah“ gibt Antworten auf die Fragen und läuft seit dem 10. Oktober 2019 im Kino.

Sarah Schraudner (Von Studierenden für Studierende)

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Der Herbstblues – Mythos oder doch eine ernst zu nehmende Depression?

Der Herbst ist da. Zu dieser Jahreszeit ist es oft so, dass wir im Dunklen zur Uni gehen und auch erst im Dunklen wieder nach Hause kommen. Viele haben zu dieser Jahreszeit oftmals schlechte Laune, sind immer müde oder haben gar keine Lust überhaupt irgendwas zu machen. Auch sehen viele Menschen diese schlechten Stimmungen in der Herbstzeit als harmlos an und nehmen sie nicht ernst. Allerdings bestätigt der Psychiater Dietmar Winkler, Professor an der Universität in Wien, dass es sich beim sogenannten „Herbstblues“ eben um keinen Mythos handelt. In der Medizin ist die saisonal abhängige Depression, abgekürzt SAD (englisch = traurig), bekannt und bildet die Extremform des Herbstblues. Diese Depression wurde in den 1980er Jahren von dem amerikanischen Psychiater Norman Rosenthal entdeckt, dem eine Patientin davon berichtete, dass ihre Depression nach einem Urlaub in Jamaika während des Winters verschwunden war. Er las über solche Erfahrungen von 30 weiteren Männern und Frauen, welche in einem Zeitungsartikel berichteten, dass sie sich an dunklen Herbst- und Wintertagen schlechter fühlten, nur noch schlafen wollten und sich auf nichts konzentrieren konnten, diese Gefühle sich allerdings sofort legten, sobald die ersten Frühlingstage begannen (General Psychiatry: Rosenthal, 1984). Eine Befragung in Österreich von knapp 1.000 Teilnehmer/innen ergab, dass jede/r sechste von einem Herbstblues betroffen ist (European Psychiatry: Pjrek et al., 2016).

Doch ist es eben nicht die Kälte oder der Regen, welche die Herbsttage mit sich bringen und den Menschen in den Herbstblues versetzen. Der eigentliche Grund für den Herbstblues ist der Lichtmangel, welchen wir durch die kürzeren Tage im Herbst erleiden. Was genau dieser Lichtmangel in uns auslöst, warum die Menschen heutzutage so unterschiedlich auf die dunkle Jahreszeit reagieren und was gegen den Herbstblues hilft, könnt ihr in dem aktuellen Artikel (02.11.2019) von Clara Hellner in der ZEIT nachlesen: https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2019-10/stimmungstief-herbst-depression-lichtmangel-herbstblues

Yvonne Fögen (Von Studierenden für Studierende)

Nachgefragt bei Brigitte Kottmann: Sonderpädagogik an der Uni Paderborn lehren bedeutet für mich, interessante Einblicke in ein neues System zu bekommen, nette Menschen kennenzulernen und viel dazuzulernen!

Wir haben nachgefragt bei Brigitte Kottmann, die seit dem Wintersemester 2019/2020 die Professur für Sonderpädagogische Förderung und Inklusion mit dem Förderschwerpunkt Lernen vertritt. Wenn Ihr wissen wollt, was die intuitive Raumfindung mit der täglichen Motivation von Fr. Kottmann zu tun hat und warum sie es wichtig findet, Schule im Sinne einer Caring Community zu einem guten Ort für alle darin Agierenden zu machen – lest weiter!

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Über subversive Formen der Behindertenfeindlichkeit und Diskriminierung: Ableismus

Aus aktuellem Anlass gegen die Anfeindungen der ‚Fridays for Future‘ Aktivistin Greta Thunberg hat die Sektion Sonderpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) auf ihrer Homepage eine Stellungnahme formuliert: „Greta Thunberg als bewundernswerte Kranke – Ein kritischer Essay von Kathrin Kreuznacht, Leibniz Universität Hannover“.

Thunberg ist als Initiatorin der Bewegung Projektionsfläche sowohl positiv erhöhter, als auch negativ diffamierender Beschreibungen. So ist sie nach Aussagen des CDU Politikers Friedrich Merz auf der einen Seite bewundernswert, auf der anderen Seite krank (vgl. Schmitz, Hufnagel 2019, 1). Die Verklärung von Heldentum ebenso wie einer eindeutigen Krankschreibung sind dabei klassische Muster einer Behindertenfeindlichkeit (vgl. Rommelspacher, Birgit: Behindertenfeindlichkeit, 1999) und als Ausdruck einer Dominanzkultur zu verstehen (vgl. Rommelspacher, Birgit: Dominanzkultur 2006), die den Menschen auf spezifische Fähigkeiten (oder die Abwesenheit von eben diesen) reduziert. Ableismus trifft hier Menschen mit und ohne Behinderung, die ver- und beurteilt werden und die sich als Ausdruck einer machtförmigen Ordnung, die Gesellschaft organisiert, spiegelt (Lindmeier, Christian: Differenz, Inklusion, Nicht/Behinderung 2018, 57; ergänzend Foucault, Michel: Dispositive der Macht 2008). Eine Verschärfung findet diese Diskriminierung und Diffamierung in der Verwebung von Differenzkategorien aus Behinderung, Geschlecht und Alter. „Wenn Michael Knowles Greta Thunberg im US-TV-Sender Fox News dann als „geisteskrankes schwedisches Kind, das von ihren Eltern und der internationalen Linken ausgenutzt wird“ bezeichnet (Dillmann 2019), wird deutlich, dass neben Behinderung (=“geisteskrank“), Geschlecht (Frauen und Mädchen, die sich für die Sache engagieren, tun das nicht für sich, sondern werden von anderen ausgenutzt) auch Alter eine zentrale Rolle in den Hassreden einnimmt“ (Kreuznacht 2019), wie auch an der Aussage des sächsischen Europaabgeordneten für die AfD, Maximilian Krah zu erkennen ist, wenn er twittert: Das arme Kind braucht einen Psychotherapeuten.

Die Sektion Sonderpädagogik der DGfE erklärt in ihrer Stellungnahme ausdrücklich: „In Zeiten des Wandels gilt es, sich zu positionieren. Offene Diskriminierung auf Grund von Geschlecht und Alter ist 2019 inakzeptabel. Für die Disziplin der Sonderpädagogik, die sich in Zeiten des Wandels auch selbst von einer konstitutiven Defizitorientierung zu einer diversitätsbewussteren Pädagogik der Partizipation und Inklusion entwickelt, gilt es insbesondere einer machtsichernden Pathologisierung von Greta Thunberg, die sich selbst als Asperger-Autistin bezeichnet (2019b), entgegenzustehen“ (Kreuznacht 2019).

Die gesamte Stellungnahme findet Ihr unter: https://www.dgfe.de/sektionen-kommissionen-ag/sektion-6-sonderpaedagogik/aktuelles.html

„Mit Worten kann ich fliegen“: Ein unglaublich ehrliches und emotionales Buch, das jeder gelesen haben sollte!

Die 11jährige Melody leidet seit ihrer Geburt an einer spastischen Tertraplegie. Dennoch hat Melody ein fotografisches Gedächtnis und ist das schlauste Mädchen ihrer Schule. Leider kann Melody dieses Wissen jedoch nicht teilen, da sie aufgrund ihrer Behinderung nicht sprechen kann. Das Buch erzählt auf berührende Art und Weise, wie Melody es schafft, sich auszudrücken und andere auf sich und ihre Begabung aufmerksam zu machen. Selbst der Arzt schätzt Melody als geistig zurückgeblieben ein und liegt damit vollkommen falsch. Melody kämpft unermüdlich für ihre Träume, trotz vieler Steine, die ihr in den Weg gelegt werden. Schlussendlich gibt es durch die Unterstützung der Eltern und der Nachbarin neue große Chancen für Melody.

Die Figur „Melody“ ist erfunden, dennoch gibt es in unserer Gesellschaft viele Menschen, denen es wie Melody geht. Melody verkörpert das Schicksal vieler Menschen mit Behinderungen, die nicht wahrgenommen werden oder keine Hilfe erhalten. Leider bekommt nicht jeder Mensch die Chancen und die Hilfen, die er benötigt. Melody bekommt erst durch viele Umwege einen MediTalker und eine Integrationskraft. Viele Menschen gehen davon aus, dass Menschen, die nicht sprechen können oder sich nicht ausdrücken können, geistig nicht zurechnungsfähig sind. Das Beispiel von Melody beweist das Gegenteil und zeigt dem Leser auf ehrliche Art und Weise, wie benachteiligt Menschen mit Behinderungen teilweise sind und wie sehr es helfen kann, wenn sie die richtige Unterstützung bekommen. Des Weiteren hilft es Vorurteile abzubauen und die eigene Einstellung zum Thema Behinderung bzw. Umgang mit Behinderung kritisch zu hinterfragen und zu überdenken.

Jacqueline Niedenzu (Von Studierenden für Studierende)

Feedbackkultur im Kunstunterricht – das Tablet als Unterstützung für Lehrkräfte

Am Mittwoch, 20.11.2019 findet von 15:00-18:00 Uhr in S2.106 (Silo) eine Fortbildung für angehende und erfahrende Lehrkräfte sowie Studierende zu Möglichkeiten der Tabletnutzung als Feedbackinstrument statt. Wer Lust hat – Anmeldung bis 10. November 2019 möglich unter: plaz.upb.de/tablets-ku.