Der Herbstblues – Mythos oder doch eine ernst zu nehmende Depression?

Der Herbst ist da. Zu dieser Jahreszeit ist es oft so, dass wir im Dunklen zur Uni gehen und auch erst im Dunklen wieder nach Hause kommen. Viele haben zu dieser Jahreszeit oftmals schlechte Laune, sind immer müde oder haben gar keine Lust überhaupt irgendwas zu machen. Auch sehen viele Menschen diese schlechten Stimmungen in der Herbstzeit als harmlos an und nehmen sie nicht ernst. Allerdings bestätigt der Psychiater Dietmar Winkler, Professor an der Universität in Wien, dass es sich beim sogenannten „Herbstblues“ eben um keinen Mythos handelt. In der Medizin ist die saisonal abhängige Depression, abgekürzt SAD (englisch = traurig), bekannt und bildet die Extremform des Herbstblues. Diese Depression wurde in den 1980er Jahren von dem amerikanischen Psychiater Norman Rosenthal entdeckt, dem eine Patientin davon berichtete, dass ihre Depression nach einem Urlaub in Jamaika während des Winters verschwunden war. Er las über solche Erfahrungen von 30 weiteren Männern und Frauen, welche in einem Zeitungsartikel berichteten, dass sie sich an dunklen Herbst- und Wintertagen schlechter fühlten, nur noch schlafen wollten und sich auf nichts konzentrieren konnten, diese Gefühle sich allerdings sofort legten, sobald die ersten Frühlingstage begannen (General Psychiatry: Rosenthal, 1984). Eine Befragung in Österreich von knapp 1.000 Teilnehmer/innen ergab, dass jede/r sechste von einem Herbstblues betroffen ist (European Psychiatry: Pjrek et al., 2016).

Doch ist es eben nicht die Kälte oder der Regen, welche die Herbsttage mit sich bringen und den Menschen in den Herbstblues versetzen. Der eigentliche Grund für den Herbstblues ist der Lichtmangel, welchen wir durch die kürzeren Tage im Herbst erleiden. Was genau dieser Lichtmangel in uns auslöst, warum die Menschen heutzutage so unterschiedlich auf die dunkle Jahreszeit reagieren und was gegen den Herbstblues hilft, könnt ihr in dem aktuellen Artikel (02.11.2019) von Clara Hellner in der ZEIT nachlesen: https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2019-10/stimmungstief-herbst-depression-lichtmangel-herbstblues

Yvonne Fögen (Von Studierenden für Studierende)

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