Black Theology Matters

Die Stimmen der Black Lives Matter-Bewegung und anderer anti-rassistischer Initiativen haben in den vergangenen Wochen insbesondere rassistische Polizeigewalt in den Vordergrund der Debatte gerückt. Wo aus Deutschland anfänglich noch empört in die USA geblickt wurde, schielt mittlerweile immerhin ein einsichtiges Auge auf Strukturprobleme im eigenen Land. Als Geisteswissenschaftlerin ist es ein Leichtes, Rassismus in der ausführenden Staatsgewalt anzuprangern und sich über fehlende Selbstreflexion und Einsichten der Ernsthaftigkeit eines systemischen Rassismusproblems auf politischer Ebene zu eschauffieren. Was dabei schnell aus dem Blick geraten kann, ist der strukturelle Rassismus im eigenen Kosmos. Wie trage also ich als weiße, europäische Theologin dazu bei, dass rassistische Strukturen erhalten bleiben oder im schlimmsten Fall sogar verstärkt werden?

Schaue ich mir die Literaturverzeichnisse meiner Seminare an, lese ich viele Namen, die zu westeuropäischen, weißen Männern aus vergangenen Jahrhunderten gehören. Zweifelsohne haben Luther, Kant & Co. gewichtige Beiträge zur geisteswissenschaftlichen Entwicklung geleistet und erfahren zurecht internationale Beachtung. Jedoch bleibt bei aller inhaltlichen Komplexität in den Seminardiskussionen allzu häufig aus, dass auch philosophische und theologische Vordenker*innen ihrer Zeit Teil eines rassistischen Systems waren, das sie teils implizit, aber häufig auch explizit zu rassistischem Denken und Schreiben bewegt hat.

Dass das Christentum eine Weltreligion ist, steht bei meiner Lehre selten im Vordergrund, schwebt aber meist als selbstverständliche Hintergrundinformation in den Köpfen herum. An Diskussionen über deutsche und europäische Kolonialverbrechen und die Rolle christlicher Missionsarbeit kann ich mich allerdings weder im Rahmen meiner Schulzeit noch meines Studiums oder meiner bisherigen Lehrerfahrungen erinnern.

Theologische Lerninhalte zur Gottebenbildlichkeit und der Gleichwertigkeit aller Menschen vor Gott erscheinen unvollständig, wenn gleichzeitig über Ausgrenzungs- und Rassismuserfahrungen von Mitmenschen etwa in kirchlichen Kontexten geschwiegen wird. Auch die Förderung eines wünschenswerten Interesses an sogenannten ‚interreligiösen‘ Begegnungen und Gesprächen ist trügerisch, wenn systemimmanente Gefahren einer christlichen Mehrheitsgesellschaft à la Eurozentrismus und Imperialismus im verschlossenen Hinterzimmer bleiben.

Systemischer Rassismus in der christlichen Theologie beginnt bei der Unsichtbarkeit theologischer Vielfalt auf Seminarplänen, nährt sich durch ausbleibende Reflexion der eigenen Missionsgeschichte sowie Privilegien und endet nicht bei unhinterfragten weißen Gottesvorstellungen und Jesusbildern. Besonders schwerwiegend sind diese Problematiken, wenn sie zudem Teil eines Lehrer*innenausbildungssystems sind, das wiederum die Schulbildung prägt. Sicherlich genügt es nicht, Rassismus in der Theologie isoliert zu betrachten. Vielmehr müssten hier auch intersektionale Perspektiven berücksichtigt werden, wie es etwa zum Teil in befreiungstheologischen Ansätzen der Fall ist. Auch hätte ich angesichts der Überschrift dieses Textes besser Stimmen der Black Theology stark gemacht als meine eigenen Versäumnisse beklagt. Dies ist aber hoffentlich nicht mein letzter BloKK-Beitrag und sowohl zu Beginn als auch in der Mitte eines kontinuierlichen Lernprozesses, kann es nie schaden, sich kritisch selbst zu fragen: Wie begünstige ich mit meiner Theologie und meiner Lehre rassistische Denkstrukturen?

Rebecca Meier ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Evangelische Theologie der Universität Paderborn.

Only Lovers Left Alive

Since late January Albert Camus’ La Peste (The Plague) – first published in 1947 – has become a global sensation, being sold with an unprecedented record, making publishers rush out reprints. Although it has often been read as an allegory for fascism, due to its relevant theme to our present situation, the story strikes people today in a more literal light, and thus the infectious disease (=plague) no longer stands for us metaphorically for the Nazi occupation of France, but is rather understood in the literal sense of the word: an infectious disease; Covid-19. We can relate to the story since we see our own dramatic situation reflected in it: a city being suddenly stricken by a lethal epidemic.

Those who read the novel literally are fully justified to do so, but it is my strong conviction that Camus’s intention was not story-telling, and that he has used this literary medium in order to imply a much deeper message. He is talking about a disease that lies in the fabric of human society; “that each of us has the plague within him; no one, no one on earth is free from it”. We spread the plague, the moment we are witness to an instance of injustice – however trivial it might be – taking place in front of our very eyes, and when turn away in cold blood. We afflict others with the disease, the moment we empty our hearts of any affection and love, and think egoistically of our own personal progress and well-being. We are plagued, when we turn deaf and blind to the environmental catastrophes we bring about to the world, due to our unmindful modern life style. We are contributing to the spread of the plague in the world, if we don’t question the unjust status quo – simply because we are its direct or indirect beneficiaries. Such easy is being plague-stricken and plague-distributer. We have the plague in us and keep spreading it, without even being aware of it. And the experience with Covid-19 showed us, how dramatically well it can work – to be a medium of a disease without knowing it.

However, the situation is not that desperate. We still have a way out of this vicious circle. The path taken by the members of the plague-fighting squad in the novel: first realizing and admitting the fact (acceptance) that we are plagued, and then rally all our forced against it. Our sole weapon in this fight is “love and compassion for others”, while taking responsibility and action. However absurd the situation might be – due partly to our inherent ignorance as humans and partly to immensity and lethality of the disease – we must keep fighting. In spite of its absurdity, we fight! To give in to this absurdity, is to fail being human. What is interesting in Camus’ position is his emphasis on “love” – a central religious concept – as the sole way to our survival as humans, in our fight against this lethal human disease. Both the plague and the love come from the human being; the source of the ailment and the cure both lie in the human being. And, it is completely upon us to choose either of them: “All I maintain is that on this earth there are pestilences and there are victims, and it’s up to us, so far as possible, not to join forces with the pestilences”.[1]


[1] All the quotations are from Camus’ novel.

„Only Lovers Left Alive“ is the titel of a 2013 film written and directed by Jim Jarmusch.

Saida Mirsadri ist Doktorandin am Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften in Paderborn.

Wer ist mein Nächster?

Ein schwarzer Demonstrant auf einer „Black Lives Matter“ Demonstration in London trägt einen verletzten Gegendemonstranten aus dem Gedränge, um ihn zu retten. Das beeindruckende und berührende Bild von Patrick Hutchinson ging in der letzten Woche um die Welt. (z.B. https://www.zuonline.ch/du-tust-einfach-was-du-tun-musst-739139551106) Der als Held gefeierte Schwarze, der den Weißen oder den Feind rette, spricht im Interview von einer Selbstverständlichkeit für ihn und seine Freunde, den verletzten Fremden, aus der Gefahrenzone zu bringen.

Das Bild erinnert mich an die Geschichte vom „barmherzigen Samariter“ im Lukasevangelium (10,25-37), die Jesus auf die Frage hin erzählt, wer denn der Nächste sei, dem die Nächstenliebe gelte. Nicht der Priester und auch nicht der Levit helfen dem halb totgeschlagenen, ausgeraubten Mann am Wegesrand, aber der Samaritaner wird dem Ausgeraubten zum Nächsten. Er versorgt die Wunden des Mannes und bringt den Verletzten auf seinem Reittier in eine Herberge. Dort pflegt er ihn bis er am nächsten Morgen weiterziehen muss und gibt dem Wirt Geld, damit er die Aufgabe übernimmt.

Mir geht es nicht um einen detaillierten Vergleich oder den Aspekt des Mitleids. In beiden Geschichten beeindruckt mich die Selbstverständlichkeit des Handelns in der Not. Kein Grund, keine Angst und kein Gegenargument hat in diesem Moment Platz. Kritiker mögen Im Nachhinein viele Antriebe der Helfer aufführen, die sie zum Handeln bewogen haben könnten: Ist es die Angst um einen weißen Toten auf einer „Black Lives Matter“ Demonstration oder die Sorge um das eigene ewige Leben im Kontext der Beispielerzählung im Lukasevangelium? Doch meiner Meinung nach werden diese Spekulationen dem Moment der Selbstverständlichkeit nicht gerecht, mit der auch andere schon ihr eigenes Leben für den Unbekannten, Fremden, Feind aufs Spiel gesetzt haben.

Das Paradoxe für die Helfer ist, dass die Selbstverständlichkeit ihrer Tat bewundert wird. Aber es ist eben leider keine Selbstverständlichkeit, dem unerwartet begegnenden Notleidenden oder sogar Gegner meine Aufmerksamkeit und Hilfe anzubieten, sondern vielmehr ein Anspruch. Berühren die beiden Bilder deshalb so sehr, weil sie die Frage zurückspiegeln: Hättest du in diesem Moment so selbstverständlich handeln können? Wie viele notleidende Menschen sind mir begegnet, die ich nicht bemerkt habe, bemerken wollte? Kann man eine solche Empathie, solchen Mut üben? Hoffentlich sind es solche Bilder bzw. Erzählungen, dessen Schönheit der Nächstenliebe berührt, die zu dieser Bereitschaft beitragen.

Cordula Heupts ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Katholische Theologie im Bereich der Systematischen Theologie der Universität Paderborn.

Have I Arrived?

A lot of my time these days is spent streaming movies and friends often ask me for movie recommendations while they’re stuck at home like me. For the last few years my first recommendation has always been the same: Arrival. If you haven’t already seen it, stop reading this and watch it. Now. 

Of all the movies I have seen (and I have seen a lot) I don’t think there is another that deals so gracefully with the problem of alterity, with otherness. Tolstoy reportedly said that all great literature was one of two stories: a man goes on a journey or a stranger comes to town. On its surface, Arrival tells the story of a set of alien spaceships that land on earth and how a professor of linguistics attempts to communicate with the strange beings on board. In any other movie, we could predict what happens next. The professor tries, fails and tries again until she successfully cracks the code, allowing her to communicate with the alien. The End. In Arrival, the professor doesn’t crack the code. The code cracks her. Like I said, you really need to watch it. Now

Liberalism promises each of us something like the generic Hollywood ending. With the right, liberal frame of mind, I am told, I can learn to understand, tolerate and accommodate people of different races, religions and ethnicities if I just learn to communicate. But look at the way this sentence is structured. I. Understand. Them. Subject. Verb. Object. I am doing the understanding and they are becoming another object that gets added to the range of objects I have successfully brought within my understanding. 

This model of understanding – and its sheer inadequacy – has been exposed during the recent Black Lives Matter protests. Many of us do not understand the discrimination, victimization and suffering of black individuals even where we all speak a shared language that allows us to communicate. And that is the lesson for those of us involved in interfaith theological dialogue. To understand the other one must allow one’s self to be transformed. Understanding is an act of hospitality and vulnerability that goes beyond communication with signs and symbols. If I’m going to attempt to understand you, I have to accept that there is no linguistic code I can crack to do so. I have to allow myself to be fundamentally transformed from the person I was before I knew you to the person I have become after I came to know you. In that act of being transformed by you, of no longer being who I was, I might have come to understand you, and myself. 

Dr. Abdul Rahman Mustafa ist Mitarbeiter am Seminar für Islamische Theologie der Universität Paderborn.

Um der „Gesundheit der Schwächsten willen“: Kollateralschaden mit Todesfolge

Senior*innenzentren galten in den letzten drei Monaten und gelten noch immer als Lackmustest, als Schibboleth für den Erfolg der Pandemie-Gesetzgebung. Als eins der obersten Ziele der Pandemiegesetzgebung wurde deklariert, die Gesundheit der Anwohner*innen und der Mitarbeiter*innen zu schützen. Heimleitungen und das gesamte Personal sind darauf ausgerichtet, ihr Heim coronafrei zu halten. Sobald eine Person in einem Senior*innenzentrum erkrankt war, hatte das mehrfach eine hohe Zunahme von Todesfällen zur Folge. Es geht also um Leben und Tod, nicht nur um ein Leben und um einen Tod.

Für die Anwohner*innen der Pflegeheime bedeutete die Gesetzgebung 10 Wochen Isolation von ihren Angehörigen. NRW bestrafte den Versuch von Angehörigen, ihre eigene Ehefrau, ihren eigenen Ehemann, ihre Mutter, ihren Vater, ihre Großeltern, ihre*n Nachbar*in, ihre*n Freund*in zu besuchen, mit 200 Euro Bußgeld. Im Brustton der Überzeugung verkündete Armin Laschet, dass NRW hier keine falsche Toleranz zulassen würde.

In den Nachrichten sahen wir hochbetagte weinende Männer, die ihren dementen geliebten Frauen, die sie schon seit Jahren pflegten und sie aus Überforderung ins Pflegeheim gegeben hatten, nicht erklären konnten, warum sie auf unbestimmte Zeit nicht mehr zu ihnen kommen dürften.

Nach den zehn Wochen der Isolation mussten viele Angehörige erkennen, die zehn Wochen in täglicher Sorge um ihre alten, schwachen und dementen Mütter, Väter, Großväter, Großmütter, Nachbar*innen und Freund*innen waren, dass die Pandemiegesetzgebung ihren geliebten Hochbetagten mehr zugesetzt hatte als sie es erbeten und erhofft hatten. Zu lesen und zu hören war von Alten mit und ohne Covid 19 Diagnose, die isoliert und einsam hatten sterben müssen, auch von Suiziden in Heimen.

Kriterium dafür, was als Gesundheit gelten durfte, war und ist noch immer auf unbestimmte Zeit ausschließlich, Personen und Heime coronafrei zu halten.

Vor einigen Wochen wurde auch in diesem Zusammenhang die Bemerkung Wolfgang Schäubles diskutiert, dass weder aus christlicher Sicht noch aus der Sicht demokratischer Politik das Leben den einzigen und höchsten Wert darstellen könne.

Die Theologin stimmt ihm zu. Nicht nur Gott in Christus hat sein Leben um der Rettung der Welt willen gegeben, sondern zahlreiche Märtyrer*innen und Held*innen der Religionen und der Humanität haben in Zeiten der Not ihr Leben riskiert, um andere zu retten. Täglich geschieht das, wo immer Menschen, seien sie religiös oder human motiviert, in Kauf nehmen, dass ihre eigene Gesundheit beeinträchtigt, ihr eigenes Wohlergeben und ihre Eigeninteressen zurückgestellt werden, um andere zu unterstützen, ihnen beizustehen, ihnen auch stellvertretend eigene Zeit, eigenes Geld und die Zuwendung zu schenken, die diesen Schwachen, Kranken und Ausgegrenzten, aber auch den eigenen Kindern und den eigenen Eltern sonst fehlen würde. Neben Eltern, Großeltern, Kindern und Freund*innen stehen Soldat*innen, Polizist*innen, Ärzt*innen, Pflegende, Seelsorger*innen, Lehrer*innen, Kita-Mitarbeiter*innen, Therapeut*innen und viele mehr regelmäßig oder stetig in Abwägungen dessen, wieweit sie in ihrer unbezahlten und unbezahlbaren Zuwendung und in ihrer Liebe zu Nächsten gehen können und wollen. Das Recht und das Interesse am Schutz des eigenen Lebens wird abgewogen gegenüber dem Interesse, das Leben anderer zu schützen und zu unterstützen.

Theologische, humane und demokratische Ethik darf dem, so meine ich, auch demokratisch, human und theologisch rechtfertigbaren Interesse, Senior*innen und das Pflegepersonal vor Covid 19 zu schützen, nicht das Interesse opfern, chronisch Kranken, Dementen, Senior*innen und Menschen mit Einschränkungen in Pflegeheimen die Menschenwürde zu nehmen oder sie übermäßig anzutasten. Auch hier gilt es abzuwägen. Um der juristisch reduzierten Gesundheit willen, die – höchst problematisch – ausschließlich auf den Schutz vor Ansteckung mit dem Keim von Covid 19 beschränkt wurde und noch immer wird, darf die Solidarität mit diesen Schwächsten und Personen ohne eigene Stimme und weitgehend ohne Lobby in unserem Staat nicht verweigert werden. Ihr übermäßiges seelisches, körperliches und geistiges Leiden darf nicht in Kauf genommen, ihre Menschenrechte nicht zu sehr eingeschränkt werden.

Prof. Dr. Helga Kuhlmann ist Professorin für Evangelische Theologie mit dem Schwerpunkt Systematische Theologie und Ökumene am Institut für Evangelische Theologie der Universität Paderborn.

Zurück zur Normalität

Mit einer melancholischen Musik im Hintergrund spricht ein iranischer Sänger mit Corona! Er stellt dem Virus die Frage, in wessen Auftrag es handelt: „Wer hat dir die Macht gegeben, in so einer kurzen Zeit die Welt auf den Kopf zu stellen, Familien voneinander zu trennen, zwischen Freunden und Nachbarn eine Sicherheitswand zu errichten und sogar Ärzte in den Zustand der Angst vor den Patienten zu versetzen?“ Er bedient sich nicht irgendwelcher Verschwörungstheorien, ob die Großmächte oder Pharmaindustrie ihre Hände im Spiel haben. Er ist davon überzeugt, dass Corona nur durch Erlaubnis Gottes handeln kann. Es ist Gott, der sein pädagogisches Konzept einsetzt. Die Schöpfung brauchte Ruhe vor unermesslicher Hab- und Gewinnsucht, und der Mensch brauchte eine Pause, um darüber nach zu denken, dass die Welt nicht nur aus Macht und Gewinn besteht. Corona zeigte, wie ohnmächtig und verletzbar der mächtige Mensch ist. 

Die Zwangspause führte zu dem erstaunlich schnellen Regenerieren der Umwelt. Reduzierte Schadstoffe und Lärm schenkten uns einige Wochen gespenstische Ruhe. Gewiss, die Sorgen um Verlust der Arbeit und Existenzängste überschatteten diese Ruhepause, und es war hauptsächlich die Sorge um materiellen und wirtschaftlichen Verlust, die stets zu hören und zu sehen war.  

Dass diese außergewöhnliche Situation die Menschen zum Nachdenken und Umdenken bewegen sollte, war möglicherweise die göttliche Zielsetzung in seinem pädagogischen Konzept, die scheinbar noch nicht ganz erfüllt ist. Denn jetzt heißt es so schnell wie möglich zurück zur „Normalität“. Damit ist gemeint, die Wirtschaft wieder ganz hochzufahren, um den verlorenen Gewinn einigermaßen wiederzuerlangen. Die aufatmende Natur kann wieder ersticken, damit der Mensch effizienter und schneller wirtschaftlich wächst. Erstaunlich ist, welche finanziellen Hilfen für große Konzerne möglich sind, während ein Bruchstück davon den hungernden Kindern helfen könnte, deren Bilder wir seit Jahren regungslos an uns vorbeiziehen lassen.  

Hatten wir nicht einige Wochen die Möglichkeit, darüber nachzudenken, ob auch ein Leben mit weniger möglich ist? Hatten wir nicht die Zeit, Maßstäbe für eine neue „Normalität“ zu setzen, die mehr menschenwürdig ist?  

Es gibt keine „gute alte Zeit“ zu der man sehnsüchtig zurück will und kann. Die alten Zeiten und Traditionen beinhalten wertvolle Schätze, die uns als Zeichen dienen können. Diese Zeichen zu entziffern und aus ihnen Impulse für neue Wege zu erschließen, machen die alten Zeiten und Traditionen zu guten Quellen, aus denen die frischen Ideen für die Zukunft sprudeln.

Ein gutes „zurück zur Normalität“ bedeutet nicht, alles so zu machen wie bisher , sondern  die schlechten Gewohnheiten zu erkennen und sie herauszufiltern und mit frischen Ideen eine neue Normalität zu schaffen, in der alle Menschen teilhaben können und  Menschlichkeit  und Gerechtigkeit vor mehr und noch mehr Gewinn stehen. Vielleicht bekommen nun auch die Lobbyisten für Umwelt und Klima etwas mehr Gehör, bei Autokonzernen und Fluglinien klappt es ja auch!

Es wird eine Zeit nach Corona geben, die für uns ein Prüfstand sein wird, wie wir aus shutdown und lockdown frei und maskenfrei herauskommen und mutig neue Wege einschlagen.  Wir dürfen gespannt sein, ob dann Gott mit seinem pädagogischen Konzept nach menschlichem Verständnis „Erfolg“ hatte.  

Hamideh Mohagheghi ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Koranwissenschaften an der Universität Paderborn.

defensio unicornis

In seinem Beitrag vom 15.05.20 gibt Klaus von Stosch zu erkennen, dass er nicht mit Einhörnern gemeinsam beten möchte. Die Lektüre seines Artikels versetzte mich in meine Kindheitsjahre zurück – ein Heidenspaß war es – in einem recht wörtlichen Sinne: Die Welt war damals voll von halb ersonnenen, halb erlebten Fabelwesen: Nixen, Elfen und weiß der Tolkien was. Als christliches Kind habe ich mich aber irgendwann mit einem, zumindest heute als bewusst empfundenen, Willensakt aus meinem Paradies selbst verbannt. Denn damals war für das orthodoxe Mädle das Argument: „Die Kirche ist dagegen“ noch nicht etwas, was in Frage gestellt wurde. Ich belehrte sowohl Gleichaltrige als auch meine Eltern, dass Aberglaube, Wahrsagerei und Co. Sünde seien. Heute bin ich mir da nicht mehr so sicher, obwohl ich vielen Formen esoterischen Denkens, etwa einer zu großen Beachtung nächtlicher Träume, nach wie vor mit Vorsicht begegne. 

Die Frage, vor der ich heute stehe, ist die nach dem Kriterium der Wahrheit mitten in der Transzendenz oder auch der Fiktion. Ich pflichte Klaus von Stosch bei, dass Religion sehr viel mit Wirklichkeit zu tun hat und es auch soll. Und doch sollte man sich davor hüten, ihr die Transzendenz, eben das Irreal-Traumhafte zu nehmen, sufistisch gesprochen, den „Geschmack“, Dhawq. Sie sollte ja auch ihren Abenteuercharakter nicht verlieren – trotz der Ernsthaftigkeit der Fragen, die sie beschäftigen.

Wie auch der Beitrag von Klaus von Stosch zeigt, sehnt sich die jüngere Generation auch – vielleicht nebst diesen Fragen – nach der rosaroten Transzendenz voller Einhörner, die sie, wie eine Morgenröte, sanft und sorgenlos entrückt. Wie keine andere Religion ehrt das Christentum den Ernst des Lebens. Welche Rolle dürfen Spiel und Spaß dabei noch haben? Und das nicht auf der Ebene der Kindergottesdienste und nicht eines Escape Room (tatsächlich im Paderborner Dom einmal zu Gesicht bekommen), sondern auf der Ebene der Begegnung mit Gott, die ja schließlich gerade auch im Gebet stattfindet.

Irgendwann, spätestens, wenn der eigene Nachwuchs kommt, möchte ich in die elfenvollen Gefilde meiner Kindheit zurück. Dem Feenglauben, dem Sprechen mit den Bäumen, dem Reiten auf Einhörnern wohnt für mich ein Zauber inne, der es vielleicht verdient, neben dem Glauben der Großen gepflegt zu werden. Tut man den Kleinen damit aber nicht unrecht? Das hängt davon ab, wie man die Frage nach dem großen Wahrheitskriterium für sich persönlich beantwortet. 

Am Ende hätte ich noch eine Frage: Wenn die kleine Tochter statt einer Einhorn-Herde eine nette Engelsschar zum gemeinsamen Familiengebet eingeladen hätte, dürften die Gäste dann bleiben?

Elizaveta Dorogova ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Islamische Theologie der Universität Paderborn.

(Mehr als nur) ein Gedankenexperiment in Corona-Zeiten: Was darf, was muss gesagt werden?

In der Philosophie, aber auch in der Theologischen Ethik wird ein Gedankenexperiment seit fast einem Jahrhundert in unzähligen Variationen diskutiert. Im Grunde geht es darum, dass ein Weichensteller verhindern kann, dass eine Gruppe von Menschen von einem Zug erfasst wird, indem er diesen auf ein anderes Gleis lenkt, auf dem sich zwar ebenfalls Menschen befinden, die sich aber aufgrund bestimmter Eigenschaften wie Anzahl, Alter, körperliche oder geistige Verfasstheit von der ersten Gruppe unterscheiden. Je nachdem, ob aus einer utilitaristischen oder deontologischen Position argumentiert wird, kommt es dabei zu unterschiedlichen ethischen Bewertungen der theoretischen Entscheidungsmöglichkeiten.

Fiktion und Realität oder auch verschiedene Ereignisse der Menschheitsgeschichte miteinander in Verbindung zu bringen, muss immer behutsam erfolgen. In Zeiten der Corona-Krise, in denen Beatmungsgeräte in Kliniken weltweit knapp wurden, drängte sich dennoch ein weiterer Bezug auf, auch wenn er dabei sogar besonders radikal erscheint. So wies Alice Wong als Betroffene auf die sogenannten Triage-Empfehlungen mehrerer US-Bundesstaaten hin, die Menschen mit Behinderung während der COVID-19-Pandemie bei der Zuteilung von Ressourcen in der Notfall- und Intensivmedizin diskriminiert habe, und sagte: „Eugenik ist kein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg; es lebt heute und ist eingebettet in unsere Kultur, Richtlinien und Praktiken.“In der Tat wurden über Jahrhunderte hinweg Menschen mit Behinderung selten als gleichwertig betrachtet: Weder im theologisch-kirchlichen Kontext, wenn es darum ging, das Verhältnis zwischen Mensch und Gott zu definieren, und erst recht nicht während des Nationalsozialismus. Als „lebensunwert“ bezeichnet, sollte man ihnen den sogenannten Gnadentod gewähren. Doch mit Gnade und Menschlichkeit hatte dieser Erlass wenig zu tun. Vielmehr diente er dazu, die systematische Tötung physisch und psychisch kranker Menschen zu legitimieren und zu verschleiern. Ganz so weit kann und darf man bei der Einschätzung der Triage-Empfehlungen oder des Utilitarismus etwa eines Peter Singer, auf den sich auch Wong in ihrem Aufsatz bezog, nicht gehen – aber dennoch ist es wichtig dafür einzustehen, dass Alter oder Behinderung keine Kriterien bei Priorisierungsentscheidungen sein dürfen.

Mit einer sadistischen Spielart des eingangs erwähnten sogenannten Trolley-Problems wird auch Comic-Superheld Spider-Man in der gleichnamigen Verfilmung von 2002 konfrontiert: Der Grüne Kobold stellt ihn vor das Dilemma, entweder seine große Liebe Mary Jane oder eine Gondel voller Kinder zu retten. Selbstverständlich gelingt ihm beides – ein echter Superheld eben. Auch Ärzte und Pflegekräfte wurden in der Corona-Krise als Helden bezeichnet. Nicht zu Unrecht, meint Psychologie-Doktorandin Giulia Pugnaghi, und doch ist erneut ein Vergleich schwierig, denn, so Pugnaghi weiter: „Nichtsdestotrotz sind unsere Pflegekräfte keine Superhelden, keine fiktiven übermenschlichen Wesen, sie sind Menschen.“Menschen, die mitunter schwierige Entscheidungen treffen müssen.

Stephanie Lerke (Lehrbeauftragte und UPB-Graduiertenstipendiatin) und Jan Christian Pinsch (wissenschaftlicher Mitarbeiter) sind am Institut für Evangelische Theologie der Universität Paderborn tätig.

Dürfen Einhörner beten?

Meine vierjährige Tochter hat eine sehr lebhafte Fantasie und sie liebt Einhörner. Von daher kann es eigentlich nicht überraschen, dass jetzt eine ganze Herde Einhörner in ihr Zimmer eingezogen ist. Wenn ich sie abends drücke, muss ich aufpassen, dabei keinem Einhorn weh zu tun. Und wenn sie schlafen soll, hüpft eines der Einhörner umher, und sie muss es einfangen und zu mir bringen. Einhörner spielen eine wichtige Rolle in unserem Haushalt, seit meine Tochter coronabedingt nicht mehr in den Kindergarten gehen darf.

Praktischerweise kann niemand außer meiner Tochter die Einhörner sehen. Nur neulich beim Wandern im Siebengebirge meine ich selbst kurz ein Einhorn gesehen zu haben und bin dadurch in der Achtung meiner Tochter gestiegen. Das Einhorn war gelb und etwas scheu. Auch ein fremder Wanderer hat uns bestätigt, dass er das Einhorn kurz gesehen hat, sodass es auch unabhängige Evidenz für seine Existenz gibt. Dank der Einhörner geht meine Tochter jetzt jedes Wochenende gerne mit uns wandern, weil sie immer wieder hofft, dass das gelbe Einhorn wiederkommt.

Mein sechsjähriger Sohn hält das alles für total verrückt und sagt ihr, dass es keine Einhörner gibt. Sie verweist dann darauf, dass Einhörner unsichtbar sind. Er repliziert, dass sie sie dann ja nicht sehen kann. Sie erinnert an mein Sehen und an den fremden Wanderer. Man könne eben auch Unsichtbares sehen. Mein Sohn guckt mich zweifelnd und kopfschüttelnd an.

Eigentlich bin ich geneigt, meiner Tochter ihre Traumwelt zu lassen, wenn sie ihr in ihrem kinderlosen Alltag hilft. So wie ich auch irrationale religiöse Überzeugungen dann stehen lasse, wenn sie pragmatisch heilsame Konsequenzen im Leben von Glaubenden haben. Doch gestern abend wurde es heikel für mich. Meine Tochter wollte an unser Abendgebet ein Gebet mit ihren Einhornfreunden anschließen. An dieser Stelle hörte für mich der Spaß auf und zur großen Befriedigung meines Sohnes habe ich meine väterliche Autorität genutzt, um das Gebet der Einhörner zu unterbinden. Ich wollte nicht, dass die Welt des Glaubens mit der Welt der Fantasien meiner Tochter verschmilzt. 

Doch natürlich haben die Einhörner dann später heimlich gebetet – mit meiner Tochter zusammen. Ihr Gebet war nicht hörbar wie sie ja auch nicht sichtbar sind. Es hat mich also auch nicht gestört. Ich kann meine Tochter da weiter lassen. Nur gemeinsam beten mit Einhörnern kann ich nicht. Es braucht auch ein Mindestmaß an Rationalität, um Religiosität gemeinsam praktizieren zu können. Denn Religion soll uns an die Wirklichkeit heranführen, nicht in eine Fantasiewelt.

Klaus von Stosch ist Professor für Katholische Theologie und Vorsitzender des Zentrums für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (ZeKK) an der Universität Paderborn.

Wenn Ramadan auf Corona trifft

Jedes Jahr freuen sich Muslim*innen weltweit auf den Beginn des Ramadans. Sie werden in diesem Monat angehalten, sich einer Art system resetzu unterziehen, indem sie ihren Alltag durch das Fasten unterbrechen: Von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang verzichten sie auf das Essen, Trinken und auf Sexualität. Durch diesen freiwilligen Verzicht im Grunde auf alles, was das Leben am Laufen hält und erneuert, gewinnen die Gläubigen Zeit. Zeit, um einen kritischen Blick auf sich selbst, auf ihre Beziehung zu Gott oder auf die Dinge, die ihnen im Leben unverzichtbar und wichtig erscheinen, zu richten. Intensiviert werden kann diese Begegnung mit Gott durch das Rezitieren des Korans, in Erinnerung daran, dass die Offenbarung durch die Begegnung des Propheten Muhammad mit dem Erzengel Gabriel in der Höhle Hira in einer Nacht des Monats Ramadan begann. 

Während des Fastens begegnet man nicht nur Gott auf eine besondere, außeralltägliche Weise, sondern auch seinen gläubigen Mitmenschen. Der selbst auferlegte Verzicht erweitert den Blick auf die Gesellschaft und die Gemeinschaft, lässt sie insbesondere durch das gemeinsame Fastenbrechen in einer besonderen Weise erfahren. Welch unvergessliche Momente sind es, in denen man mit eingeladenen Gästen an einem festlich gedeckten Tisch die mit viel Liebe zubereiteten Speisen zu sich nimmt und dabei oft eine Veränderung wahrnimmt, dass Speisen und selbst Wasser nach einem langen Fastentag besser als sonst schmecken. Dieses Beschenkt-Sein mit einer sensibleren Wahrnehmung und einem tiefen Gemeinschaftserleben bewirkt eine Dankbarkeit, die sich vor allem durch das Spenden als Solidarität mit Menschen zeigt, die nicht zu den Privilegierten dieser Welt gehören. Durch eine Spende an Bedürftige teilt man die Gaben dieser Welt und fühlt sich mit ihnen im Geiste verbunden, wenn man ihr Leid ein etwas erträglicher machen kann.

Diesen beschriebenen Ramadan gibt es so im Jahre 2020 nicht: So wie die Bekämpfung der Corona-Pandemie zwangsläufig zu Veränderungen bei der Begehung der christlichen Osterfeierlichkeiten und des jüdischen Pessachfestes geführt haben, sind auch nun die Ramadan-Rituale der Muslim*innen von den Einschränkungen betroffen: Keine Tarawih-Gebete, kein gemeinsames Rezitieren des Korans in der Moschee, kein gemeinsames Fastenbrechen mit Freunden und Bekannten, die man zeitlich bedingt nur im Ramadan trifft! Besonders belastend empfinden insbesondere alte, alleinstehende und mit wenig sozialen Netzwerken ausgestattete Muslim*innen diese Beeinträchtigungen, wenn sie sich nicht einmal mit ihren Kindern und Enkelkindern zum Iftar verabreden oder die Moschee besuchen können. Für mich und meine Kolleg*innen als Mitarbeiter*innen des Seminars für islamische Theologie an der Universität Paderborn schränkt Corona auch die interreligiösen Begegnungsmöglichkeiten mit der schon traditionellen Einladung zum Iftar ein, die einen regen Austausch von Vertreter*innen der Stadt, Kirchen bzw. Religionen und Universität ermöglicht hat.

Ramadan als der Monat des Verzichtes zwingt uns in Zeiten von Corona, nun auch auf all die Dinge zu verzichten, auf die wir uns ein Jahr lang sehnlichst gefreut haben. Die Corona-Maßnahmen zeigen dabei Parallelen zum Ramadan auf: Corona entschleunigt auch das Leben, der Alltag in Quarantäne nimmt Züge des  Iʿtikāf (des Rückzugs aus dem Alltag in den letzten 10 Tagen des Ramadans) an.  Das solidarische Handeln wird sogar von Politiker*innen zur Bekämpfung der Pandemie gefordert; das sind Erfahrungen der Gesamtgesellschaft und nicht nur der fastenden Muslim*innen. Was ist aber der essenzielle Unterschied, wenn beide Situationen Disziplin einfordern und zu Verzicht auffordern? Dieses winzig kleine Virus wirbelt derzeit unser Leben durcheinander und zeigt uns, dass unser Überleben von unserer Kooperation abhängt. Die Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus, das sonst seine existenzzerstörende Wirkung zeigen kann, sind eine Notwendigkeit. Der Ramadan hingegen ist eine spirituelle Einladung, über unsere Haltung zu unserem Dasein, unsere Beziehung zu Gott und zu unserer Umwelt zu reflektieren. Der Verzicht kann uns helfen, unsere Sinne für das Wesentliche im Leben zu öffnen und so zu innerer Freiheit zu gelangen. 

Auch wenn die Bekämpfung der Pandemie mit sich bringt, solidarisch mit allen Menschen in unserem Umfeld zu sein und zum Schutze aller Distanz zu wahren, haben wir als Gesellschaft nicht aus Altruismus auf Solidarität und Rücksicht umgeschaltet, sondern aus vernünftiger Einsicht in die Erfordernisse einer Zwangslage. Hierbei kann der Ramadan ergänzend sein besonderes spirituelles Potenzial entfalten, indem er der Solidarität einen höheren Sinn verleiht. Wer im Ramadan wegen Corona auf die Begegnung mit geschätzten Menschen verzichten muss, kann dies als Einladung verstehen, umso mehr tätige Solidarität mit bedürftigen Menschen zu üben, die er nicht kennt, die ihm aber als Geschöpfe Gottes verbunden sind und gerade in der Corona-Krise seine Hilfe brauchen. Diese Erweiterung von Solidaritätsräumen kann sich ergeben, wenn Ramadan auf Corona trifft. 

Von dem slowenischen Philosophen Slavoj Žižek stammt die Einschätzung: „Wir werden durch Corona unsere gesamte Einstellung gegenüber dem Leben anpassen – im Sinne unserer Existenz als Lebewesen inmitten anderer Lebensformen.“

Vielleicht machen die fastenden Gläubigen in diesem Jahr diese Erfahrung von etwas Neuem und existenziell Bereicherndem. 

Einen gesegneten Ramadan!

Naciye Kamcili-Yildiz ist Mitarbeiterin am Seminar für Islamische Theologie mit dem Schwerpunkt Islamische Religionspädagogik und ihre Fachdidaktik an der Universität Paderborn.

Wir möchten in diesem Zusammenhang auf die Aktion der AIWG zu Corona und der Auswirkung bei der Ausübung der Religionen hinweisen. Mehr Informationen finden Sie hier: https://www.facebook.com/AIWG.DE/photos/a.1104075639751936/1549129895246506/?type=3&theater