Anstieg um 10 %: Jugendamt veröffentlicht Zahlen zur Kindeswohlgefährdung in Deutschland

Anlässlich des 30-jährigen Bestehens der UN-Kinderrechtskonventionen hat das Statistische Bundesamt vor einem Monat, am 19. November 2019 Daten veröffentlicht, die auf das  Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland abzielen (vgl. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2019/11/PD19_N010_225.html).

Das Resultat dieser Daten zeigt, dass Gewalt und Vernachlässigung an Minderjährigen zunehmen und die Jugendämter im Jahr 2018 bei ca. 50.400 Kindern und Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung feststellten. Das waren rund 10% bzw. 4.700 Fälle mehr als im Vorjahr. Außerdem führt das Statistische Bundesamt an, dass diese Zahlen nicht nur den höchsten Anstieg, sondern auch den höchsten Stand an Kindeswohlgefährdung seit der Einführung der Statistik im Jahr 2012 darstellen (vgl. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2019/09/PD19_337_225.html).

Jeannine Wiebe (Von Studierenden für Studierende)

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„Wer das liest ist behindert! Ja, auch du!“

„Alle behindert!”. In dem Buch von Horst Klein und Monika Osberhaus werden 25 fiktive Kinder mit Beeinträchtigungen vorgestellt. Diese Beeinträchtigungen gehen von „Trisomie 21“ und „Essensnörglern“ über „Stottern“ und „Angeber“ bis zu „Kleinwuchs“ und „Tussi“. Es werden also nicht nur die gesellschaftlich zugeschriebenen Behinderungen dargestellt, sondern auch solche, die die Gesellschaft auf den ersten Blick nicht als eine Behinderung bezeichnen würde. So soll sich jedes Kind in dem Buch wiederfinden.

Viele würden wahrscheinlich sagen, dass man „Rüpel“, „Tussi“, „Mitläufer“ und „Dick“ nicht mit Down-Syndrom, Autismus und Spastik gleichstellen darf, allerdings soll dieses Buch ja gerade dazu beitragen, dass nicht mehr zwischen gesellschaftlich zugeschriebenen Behinderungen und gesellschaftlich nicht-zugeschriebenen Behinderungen differenziert wird. Den Kindern (und auch den Erwachsenen) soll verdeutlicht werden, dass das Kind im Mittelpunkt steht und nicht die Beeinträchtigung, und dass jedes Kind auf seine eigene Art und Weise wertvoll ist und akzeptiert wird, wie es ist, egal, ob es eine offiziell anerkannte Behinderung hat oder nicht. Es müssen nicht nur die inkludiert werden, die eine gesellschaftlich zugeschriebene Behinderung haben, sondern auch alle anderen, denn jeder gehört dazu.

Mareen Leusder (Von Studierenden für Studierende)

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Nachgefragt bei Victoria Lohmann: Freude an meinem Studium habe ich, weil es genau das ist, was ich später machen möchte!

Wenn Ihr wissen wollt, wie Victoria Lohmann, Semestersprecherin des aktuellen 3. Semesters ihre Zeit des Studiums am besten nutzt, was sie machen würde, wenn sie mehr Zeit hätte, warum sie Seminare lieber mag als Vorlesungen und was für sie die Faszination des Studiengangs für Sonderpädagogische Förderung ausmacht … lest weiter!

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Kommentar zur Pisa-Studie 2018: „Chancengerechtigkeit bleibt eine der Herausforderungen für das deutsche Bildungssystem“

In der am 03.12.2019 veröffentlichten Pisa-Studie wird gezeigt, dass sich die schulischen Leistungen von Jungen und Mädchen einander annähern, die Differenz in den Noten also geringer wird. Der allgemeine Bildungserfolg jedoch steht nach wie vor in hohem Zusammenhang mit der sozialen Herkunft, was vor allem an der Lesekompetenz fest zu machen ist, welche auch der Schwerpunkt dieser Pisa-Studie war.

Die Lesekompetenz ist der Faktor für Bildungserfolg, der am meisten vom sozioökonomischen Status der Familie beeinflusst wird (vgl. Kebnier 2014). Vereinfacht gesagt heißt das, wenn zu Hause beispielsweise viel vorgelesen wird, kommt dies der Lesefähigkeit der Kinder zu gute. Wenn das Lesen und Bücher hingegen im häuslichen Umfeld weniger thematisiert werden, wirkt sich das ebenso (eher negativ) auf die Lesefähigkeit der Kinder aus. Neben dem Fach Deutsch ist die Lesekompetenz auch für alle anderen schulischen Fächer, so wie für das alltägliche Leben relevant. Dementsprechend ist es von enormer Wichtigkeit, dass die Lesekompetenz unabhängig vom familiären Hintergrund erworben werden kann.

Als Reaktion auf den Pisa-Schock 2001 wurde die frühkindliche Sprachförderung in Kindergärten und Kitas ausgebaut, um Sprach- und Vorläuferfähigkeiten der Lesekompetenz zu verbessern. Ebenso gibt es nun (fast) flächendeckend Ganztagsangebote an Schulen, was zu einem Abbau der (negativen) Einflüsse durch familiäre Umstände beitragen soll. Indem die Kinder mehr Zeit im Lebensraum Schule verbringen, erhält diese mehr Möglichkeiten für eine adäquate Förderung. Dadurch wird zwar zu einer Verringerung des Zusammenhangs zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg beigetragen, aber wie an den Ergebnissen der aktuellen Pisa-Studie zu sehen ist, scheint das nicht zu reichen! An dieser Stelle drängt sich die Frage auf, wo sich die relevanten Stellschrauben befinden und wie sie zu drehen sind? Dazu hier interessante Gedanken von Buddeber, Dresel, Felten, Gerber, Kuhl, Siegrist und Sternberg (Hrsg.): http://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2012/3529/pdf/PL_102_Soz_Ungleichheit_28_4S_web.pdf

Lina Kreutzkamp (Von Studierenden für Studierende)

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Paderborn als ‚neue‘ Studienstätte für Sonderpädagogische Förderung entlässt seine ersten Masterabsolvent/innen!

Am 06.12.2019 wurden in einer feierlichen Verabschiedung die Absolventinnen und Absolventen der Ersten Staatsprüfung, des Bachelor of Education und des Master of Education im Auditorium maximum der Universität Paderborn geehrt.

Mit dabei: Unsere ersten Masterabsolventinnen und -absolventen des Lehramts für Sonderpädagogische Förderung, die als erste Kohorte ihr Studium des neu eingerichteten Studiengangs im Wintersemester 2014/2015 an der Universität Paderborn begannen – ein großer Tag! Wir sind mega stolz auf Euch! Wir Dozierenden vom Studiengang Lehramt für Sonderpädagogische Förderung haben in den letzten gemeinsamen fünf Jahren versucht, Euch gut für die Praxis zu rüsten – macht was draus!

An dieser Stelle: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

PS: Fotos von der Veranstaltung werden in Kürze online erscheinen; der zugehörige Link wird nachgereicht.

Härtere Strafen bei Kindesmissbrauch gefordert

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) fordert höhere Strafen für Kindesmissbrauch (vgl. NW, 06.12.2019 – Zwischen Weser und Rhein). Dies stellte er bei der Innenministerkonferenz in Lübeck vor, die derzeit tagt. Reul plädiert für eine teilweise Verdopplung der Strafen bei Kindesmissbrauch und Kinderpornografie, d.h. bei schwerem sexuellen Missbrauch eine Erhöhung von fünf auf zehn Jahre, bei Besitz von Kinderpornografie eine Erhöhung von mindestens drei auf mindestens fünf Jahre. Entscheidend ist, dass Kindesmissbrauch zukünftig als Verbrechen und nicht länger nur als Vergehen eingestuft werden soll.

Ob härtere Strafen die Täter allein von ihrer Tat abhalten werden, bleibt abzuwarten. Nach wir vor wird die Aufmerksamkeit und Sensibilisierung der Personen, die Kontakt zu missbrauchten oder gefährdeten Kindern und Jugendlichen haben, ein entscheidendes Moment bei der Bekämpfung von Kindesmissbrauch und der Erstellung und Verbreitung von Kinderpornografie haben.

Nachgefragt bei Katharina Kammeyer: Seminare regen mich dazu an, immer wieder die Grundlagen zu ordnen, die die Bezugsebene für alle weitere theoretische und praktische Arbeit sind!

Wenn ihr euch fragt, was Müni bedeutet, wo die Sehnsuchtsorte von Katharina Kammeyer, Professorin für Didaktik der evangelischen Religionslehre mit Schwerpunkt Inklusion zu finden sind und welchen Zusammenhang es zwischen dem Bedürfnis nach Ähnlichkeit und Inklusion gibt, dann lest weiter!

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Nationaler Rat gegen Kindesmissbrauch nimmt seine Arbeit auf!

„Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) will mit einem ‚Nationalen Rat‘ den Kampf gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen effektiver führen. Sexualisierte Gewalttaten gegen Minderjährige seien ‚keine Einzelfälle, sondern ein Problem, das die gesamte Gesellschaft angeht‘, teilte Giffey im Vorfeld der konstituierenden Sitzung des Rates am Montag“ (02.12.2019) mit (https://www.tagesspiegel.de/politik/nationaler-rat-gegen-sexualisierte-gewalt-ein-problem-das-die-gesamte-gesellschaft-angeht/25291576.html). Fachleute sprechen von 300.000 Fällen von Kindesmissbrauch pro Jahr, die Dunkelziffer liegt eklatant höher. „Wir müssen von ein bis zwei betroffenen Kindern in jeder Schulklasse ausgehen – dieses Ausmaß darf nicht länger hingenommen werden“, erklärte der unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig.

Im neu konstituierten Nationalen Rat sollen nun mehr als 40 Akteure eingebunden sein. Staat, Zivilgesellschaft, Verantwortungsträger, Wissenschaft und Betroffene sollen künftig eng zusammen arbeiten.

„Bis Sommer 2021 sollen konkrete Ziele und Umsetzungsschritte zur Prävention und Intervention erarbeitet werden, um Hilfen für betroffene Kinder und Jugendliche spürbar zu verbessern und die Forschung weiter voranzubringen“ (https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/nationaler-rat-gegen-sexuelle-gewalt-an-kindern-und-jugendlichen-eingerichtet/141980).