Im Rahmen einer Lehrveranstaltung von Stephanie Lerke und Jan Christian Pinsch ist im März eine 20-köpfige Paderborner Gruppe nach Polen gereist. Der erste Teil der Reise führte nach Oswiecim, wo zunächst das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz besichtigt wurde. Daran schloss ein Seminartag im Zentrum für Dialog und Gebet an, bei dem die Studierenden die Gelegenheit hatten, den ehemaligen Auschwitz-Häftling Stefania Wernik zu treffen, die November 1944 im Lager Birkenau geboren wurde.
Zudem kamen sie mit der Freiwilligendienstleistenden Viola Shala aus Deutschland ins Gespräch und lernten Pfarrer Manfred Deselaers kennen, der seit Ende der 1980er Jahre in Oswiecim tätig ist. Zur weiteren Reflexion fanden am nächsten Tag eine Kreuzwegmeditation in Birkenau und ein Besuch der Ausstellung des Künstlers Marian Kolodziej in Harmeze statt. Er war mit dem ersten Transport nach Auschwitz gekommen und hatte in den Jahren vor seinem Tod seine Erinnerungen in Hunderten Zeichnungen festgehalten.
Im zweiten Teil der Reise ging es weiter nach Warschau zur Erasmus-Partneruni, der Christlichen Theologischen Akademie (ChAT), an der Jan Christian Pinsch regelmäßig Lehraufenthalte hat. Gemeinsam mit Stephanie Lerke sowie Jerzy Sojka und Grzegorz Olek von der ChAT gestaltete er zwei Seminartage zum Thema Antisemitismus. In der polnischen Hauptstadt standen außerdem eine Führung durch das ehemalige jüdische Ghetto und ein Besuch des POLIN-Museums zur Geschichte der polnischen Juden auf dem Programm.
Text und Bild: Jan Christian Pinsch (Foto: Studierendengruppe mit der Überlebenden Stefania Wernik)