„Einheitslösung nicht bedarfsgerecht“ – Sonderpädagog*innen nehmen Stellung zu Wiedereröffnung der Schulen

Aufgrund der Corona-Pandemie stand der Schulbetrieb in Deutschland zweitweise still. Die Wiedereröffnung der Schulen wird zwar von vielen Seiten befürwortet, bringt jedoch auch einige Herausforderungen mit sich. Heidelberger Sonderpädagog*innen haben insbesondere die Herausforderungen, die sich durch die Wiedereröffnung der Schulen für Kinder und Jugendliche mit Behinderung ergeben, in einer Stellungnahme thematisiert ((https://www.news4teachers.de/2020/05/sonderpaedagogen-kinder-und-jugendliche-mit-behinderung-duerfen-nicht-zu-verlierern-der-corona-pandemie-werden/). Aus dieser Stellungnahme geht hervor, dass es angesichts der aktuellen Umstände schwierig ist, die Gesundheit dieser Kinder und Jugendlichen ausreichend zu schützen und ihnen gleichzeitig ihr Recht auf Bildung zu gewähren.

Was kann also getan werden, damit diese Kinder und Jugendliche schlussendlich nicht als Verlierer aus der Corona-Pandemie hervorgehen? Wie kann eine Vergrößerung eventueller Bildungsnachteile verhindert werden?

Näheres hierzu findet Ihr nachfolgend!

Leonie Watermann (Von Studierenden für Studierende)

„„Einheitslösung nicht bedarfsgerecht“ – Sonderpädagog*innen nehmen Stellung zu Wiedereröffnung der Schulen“ weiterlesen

Wiedereröffnung der Grundschulen – doch was ist mit den Förderschulen?

Ab dem 15. Juni sollen in Nordrhein-Westfalen die Grundschulen wieder in den Regelbetrieb starten und auch andere Bundesländer wollen noch vor den Sommerferien wieder zum Regelunterricht an Grundschulen zurückkehren. Das bedeutet, dass alle Grundschüler*innen wieder im normalen Klassenverband unterrichtet werden sollen. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek warnt dabei allerdings vor zu großer Eile, solange es noch keinen Impfstoff gegen Covid-19 gibt. Deshalb plädiert sie, dass Grundschulen weiterhin auf den Gesundheitsschutz achten, „damit die Schulen nicht zu Infektionsherden werden“. Auch wenn Schulministerin Yvonne Gebauer dazu sagt, dass bei Einhaltung der Sicherheits- und Hygieneregeln keine Ansteckungsgefahr für Schüler*innen herrsche, so gesteht Bundesfamilienministerin Franziska Giffey ein, dass die Abstandsregel im Normalbetrieb an Schulen realistischerweise nicht einzuhalten sei (www.tagesschau.de/inland/schuloeffnung-corona-101.html). In Hessen soll sogar ab dem 22. Juni das Abstandsgebot an Grundschulen ganz aufgehoben werden (https://www.tagesschau.de/inland/schulen-wiederoeffnung-101.html).

Doch wie sieht es bei all dem eigentlich mit der Wiedereröffnung von Förderschulen aus?

Durften Förderschulen mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung sowie körperliche und motorische Entwicklung anfangs nicht wie die anderen Schulen und Förderschulen öffnen (https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/viertklaessler-grundschule-corona-unterricht-100.html), gilt nun auch für sie seit dem 25.5.2020 die landesweite Wiedereröffnung (https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/interview-landeselternschaft-zu-oeffnung-der-foerderschulen-100.html). Doch warum erfolgt ihre Wiedereröffnung erst so viel später als die der anderen Schulen? Und was halten Eltern und Lehrer*innen von dieser Entscheidung?

Cosima Berief (Von Studierenden für Studierende)

„Wiedereröffnung der Grundschulen – doch was ist mit den Förderschulen?“ weiterlesen

Schulöffnungen – Ein Tropfen auf den heißen Stein: Wie beeinträchtigte Kinder und Jugendliche sowie ihre Eltern unter der Corona Krise leiden.

Im Folgenden möchte ich euch eine Studie des Inclusion Technology Lab Berlin und des Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT vorstellen (https://bildungsklick.de/fruehe-bildung/detail/so-leiden-beeintraechtigte-kinder-und-ihre-eltern-unter-der-corona-krise). Die Studie wurde am 13.05.2020 gestartet und es nahmen 1767 Menschen, vorwiegend Frauen, daran teil.

Während die Wiederöffnung von Schulen und Kitas für viele eine Erleichterung bedeutet, leiden vor allem die, die aufgrund ihrer Beeinträchtigungen nicht dem hohen Risiko einer Infektion ausgesetzt werden können. 46% der Teilnehmenden geben an, einer enorm großen Belastung und Überforderung ausgesetzt zu sein, da nicht nur die Beschulung ihrer Kinder wegfällt, sondern auch jegliche Therapieformen. Zudem gaben die Befragten an, dass ihre Kinder vor allem der soziale Kontakt zu den Gleichaltrigen fehlen würde. Des Weiteren geht aus dieser Studie hervor, dass die Mütter mit der Mehrfachbelastung von Haushalt, Beruf und Pflege des Kindes stark zu kämpfen haben. Erschwerend kommt noch hinzu, dass bei einigen Kindern Stagnationen bzw. Rückschritte durch den Wegfall von Therapien zu beobachten sind. Außerdem ist die Angst, dass die Kinder an Covid-19 erkranken weiterhin groß, 46% gaben dies an. Die Antworten der Teilnehmenden lassen darauf schließen, dass diese Sorge von der Art und der Schwere der Erkrankung abhängt.

Das Gefühl der mangelnden Aufmerksamkeit und Unterstützung betrifft besonders den institutionellen Bereich. Ohne die erforderliche Fachkompetenz müssen die Eltern nun ihre Kinder sonderpädagogisch fördern und die Lerninhalte vermitteln. Lediglich 35% erhalten überhaupt Beratungen seitens der Schule. Einigen Kindern falle auch durch ihre Beeinträchtigung der Umgang mit digitalen Lernangeboten sehr schwer.

Da nicht mit einer schnellen Veränderung der Lage zu rechnen ist, bedarf es einer unbürokratischen Hilfe betroffener Familien. Es müssen Maßnahmen insbesondere in der Pflege und Betreuung der Kinder und Jugendlichen ergriffen werden, die die Gesundheit von Kind und Eltern nicht gefährden, aber betroffene Familien entlasten! Eine ausführliche Darstellung der Studienergebnisse findet Ihr unter: https://www.fit.fraunhofer.de/content/dam/fit/de/documents/2020-06-03_Corona-Umfrage-Fraunhofer-Tech-Inc-Lab.pdf.

Sophia-Marie Erfurt (Von Studierenden für Studierende)

Deutsche Orte schließen Mitmenschen von der Gesellschaft aus

In Deutschland fehlt es vielerorts an Barrierefreiheit. Beispielsweise mangelt es an Blindenmarkierungen oder regelmäßigen verständlichen Durchsagen an Bahnhöfen, die für Blinde und Sehbehinderte zum barrierefreien Pendeln nötig sind.

Laura Gelhaar ist eine junge Aktivistin, die ständige Ausgrenzung erfährt. Bedingt durch eine Muskelerkrankung sitzt sie im Rollstuhl. In einem Interview in der Zeitschrift „das magazin“ vom 28. April 2020 berichtet sie in einem Artikel namens „Die Orte entscheiden, ob ich sie besuchen darf oder nicht“ ihre Sicht auf die fehlende Inklusion und weshalb Orte dabei eine ganz bestimmte Rolle spielen.

Lisa Sander (Von Studierenden für Studierende)

„Deutsche Orte schließen Mitmenschen von der Gesellschaft aus“ weiterlesen

„Ich will, dass mich jemand tötet.“

Dies waren die Worte eines neunjährigen Jungen. Worte, die meinen Atem stocken ließen. Worte, die man nicht von einem neunjährigen Kind erwarten würde. Es waren die Worte von Quaden Bayles. Denkt man an einen neunjährigen Jungen, hat man das Bild eines glücklichen Kindes im Kopf, das gerne zur Schule geht, um dort mit seinen Freunden zu spielen. Sollte man zumindest meinen.

Auf Quaden bin ich aufmerksam geworden, weil seine Mutter Yarrake Bayles ein herzzerreißendes Video ihres Sohnes ins Netz gestellt hat. In diesem Video sieht man alles andere, als einen glücklichen Jungen. Man sieht einen völlig verstörten, zerrissenen und weinenden Jungen, der seine Mutter anfleht, ihn umzubringen und eine weinende Mutter, die alles versucht, um ihren geliebten Sohn wieder aufzubauen. Doch was hat den Jungen zu so einem Verhalten getrieben? Schaut selbst! (https://www.youtube.com/watch?v=uZo4oEOmz3s )

Chiara Braunsmann (Von Studierenden für Studierende)

„„Ich will, dass mich jemand tötet.““ weiterlesen

Siebenjähriger Junge mit Down-Syndrom – Inklusionsrückschritt in Corona-Zeiten?

Auch noch mehr als 10 Jahre nach Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention ist Inklusion ein zartes Pflänzchen. Durch den Corona-bedingten Lockdown waren alle Schulen geschlossen. In den letzten Wochen können immer mehr Schüler*innen wieder die Schule besuchen. Ein siebenjähriger Junge mit Down-Syndrom geht in die erste Klasse einer Hamburger Grundschule. Getrennt sitzend von seinen Klassenkamerad*innen, sollte der Junge in einem Nebenraum die nötigen Abstands- und Hygieneregeln lernen. Aus Begründungen konnte entnommen werden, dass diese Maßnahme sowohl seinem eigenen, als auch dem Schutz der anderen dienen soll. Besonders in den Zeiten der Corona- Pandemie wird deutlich, dass Deutschland trotz UN- Behindertenrechtskonvention noch weit von Inklusion und Barrierefreiheit entfernt ist (https://www.sueddeutsche.de/politik/inklusion-das-gegenteil-von-gemeinsam-1.4921039).

Lea Hermann (Von Studierenden für Studierende)

„Siebenjähriger Junge mit Down-Syndrom – Inklusionsrückschritt in Corona-Zeiten?“ weiterlesen

Rassismus – Die Geschichte eines Wahns

In der ZDF Mediathek unter ZDF-History finden Sie Fragen und Antworten zum Thema Rassismus, das welt- und innerpolitisch aktueller denn je erscheint. „Der Kölner Kabarettist und Autor Marius Jung, wegen dunkler Hautfarbe selbst mit Anfeindungen konfrontiert, geht auf die Suche. Im Gespräch mit Experten und Betroffenen stößt er auf verblüffende Erkenntnisse, an historischen Orten auf Spuren des Rassenwahns“ (https://www.zdf.de/dokumentation/zdf-history/rassismus–die-geschichte-eines-wahns-100.html).

Sehenswert, finde ich!

Schulfrei heißt nicht lernfrei – Lernen von Zuhause mit ‚Lesejule‘

So verlockend es anfangs für viele Schüler*innen geklungen hat – wochenlang schulfrei – so sehnlicher wünschen sich heute viele den Schulalltag zurück. Denn nicht nur der Kontakt zu den Gleichaltrigen fehlt den Kindern und Jugendlichen, sondern auch das selbstständige Lernen des Unterrichtsstoff von Zuhause, das von den meisten Schulen während der Corona-Krise vorausgesetzt wird, stellt für viele eine Herausforderung dar (https://www.bildungsserver.de/Digitales-Lernen-zuhause-12754-de.html#Medien_und_Lernprogramme_fuer_die_Grundschule). Viele Kinder haben Zuhause keine guten Lernbedingungen, wie beispielsweise den erforderlichen Arbeitsplatz sowie die Ruhe und die Ausstattung, um ungestört lernen können (https://grundschulverband.de/wp-content/uploads/2020/04/20200429_PM_Corona_Schulschließungen-Wiedereinstieg.pdf, S. 2). Es ist also notwendig, möglichst schnell wieder in den normalen Alltag zurückzukehren, damit allen Schüler*innen die gleichen Lernbedingungen gegeben werden können.

Trotz des schrittweisen Übergangs zurück in den regulären Schulunterricht, wird dieser bis zu den Sommerferien nur begrenzt stattfinden. Lehrpersonen müssen sich also weiterhin darum bemühen, ihren Schüler*innen digitale Lernangebote bereitzustellen. Im Folgenden wird ein digitales Lernangebot dargestellt, das sowohl Kindern als auch Erwachsenen helfen soll, Lesen und Schreiben zu lernen. Dieser Beitrag bezieht sich auf das Lesen und Schreiben Lernen von Kindern der Grundschule, da dies schwerpunktmäßig zum Studiengang „Lehramt für sonderpädagogische Förderung“ passt. Es bietet eine individuelle Auswahl an Materialien und Aufgaben sowie verschiedene Schwierigkeitsgrade an, sodass jedes Kind die Möglichkeit hat, mit diesem Programm zu lernen. Wenn Du interessiert bist, das Lernangebot „Lesejule“ (vgl. www.bildungsserver.de) kennenzulernen, dann lies weiter!

Michelle Pauschert (Von Studierenden für Studierende)

„Schulfrei heißt nicht lernfrei – Lernen von Zuhause mit ‚Lesejule‘“ weiterlesen

Wie Corona unsere Psyche auf die Probe stellt

Die Corona-Krise bringt viele Menschen an ihre eigenen Grenzen. Matthias Berking, Professor für Klinische Psychologie an der FAU, gibt einen tieferen Einblick, was die Pandemie mit uns macht und wie wir dagegen ankämpfen können (https://www.nordbayern.de/politik/corona-und-die-psyche-wie-sie-depressionen-verhindern-1.10110280).

Die Pandemie ist ein Stressor, der bei einigen Menschen zu verschiedenen psychischen Störungen führen kann. Bei Menschen, die ängstlicher sind, kann es zu Entwicklungen von Angststörungen führen und Menschen, die zu Ärger neiden, können aggressiver werden. Personen, die ihre negativen Stimmungen normalerweise mit Alkohol bekämpfen, könnten in eine Abhängigkeitsproblematik rutschen und andere, die negative Sichtweisen haben, droht die Entwicklung depressiver Verstimmungen.

Da wir in der Corona-Krise unsere Grundbedürfnisse (existenzielle Absicherung, Bindung etc.) nicht wie sonst befriedigen können, reagiert die Psyche mit einer Art Alarmzustand, in dem wir angespannter und unsere Gedanken auf die mögliche Gefahr hin ausgerichtet sind. Dabei besteht die Gefahr einer andauernden Sorge und einem ständigen Grübeln über zukünftige Situationen. Um die Krise psychisch unbeschadet zu überstehen, muss ich meine Emotionen regulieren und mit den belastenden Gefühlen angemessen umgehen. Wenn ich merke, dass es mir nicht gut geht, muss ich aktiv an meinen Problemen arbeiten. Das bedeutet zum Beispiel, mir eine neue Tagesstruktur aufbauen, wenn ich die durch das Homeoffice verloren habe. Zudem ist es wichtig, ausreichend viele positive Erlebnisse zu haben wie zum Beispiel Telefonate mit Freunden. Als letzten Punkt: Wertschätzung und Dankbarkeit entwickeln für Aspekte, die trotz Corona gut laufen.

Dana Moreau (Von Studierenden für Studierende)

„Wie Corona unsere Psyche auf die Probe stellt“ weiterlesen

Arbeit und Alltag in der Corona-Krise für Menschen mit Behinderung

Die Corona-Krise war und ist ein sehr breit gefächertes und sehr diskutiertes Thema in den Nachrichten, in der Zeitung, auf Social Media und vielem Mehr. Aber welche Ausmaße die Krise nimmt, kann man sich oft nur schwer vorstellen. Man denkt nahezu, dass die Corona-Krise nicht jeden Menschen betrifft, doch stimmt das auch? In der Politik und in der öffentlichen Wahrnehmung werden Menschen mit Behinderung nahezu unbeachtet und geraten bei vielen Diskussionen in Vergessenheit. Doch in welchen Situationen befinden sich Menschen mit Behinderung und welchen Folgen sind sie ausgesetzt, besonders während dieser unvorhersehbaren Zeit? Ein interessanter Zeitungsartikel der Rheinischen Post gibt etwas Aufschluss darüber, wie die jetzige Situation den Alltag von Menschen mit Behinderung verändert hat und informiert über Haus Freudenberg aus dem Gelderland in NRW, eine Beschäftigungsstelle besonders für Menschen mit Behinderung jeglicher Art (https://rp-online.de/nrw/staedte/geldern/behinderte-menschen-duerfen-wegen-corona-nicht-in-die-werkstaetten_aid-50386601).

Maren van Kempen (Von Studierenden für Studierende)

„Arbeit und Alltag in der Corona-Krise für Menschen mit Behinderung“ weiterlesen