Ein internationaler und interdisziplinärer Workshop gab am 07. und 08. November 2025 Einblicke in die vielfältige und weitreichende Rezeptionsgeschichte der beiden biblischen Figuren Sarah und Hagar. Wissenschaftler*innen aus den Niederlanden, den USA, Myanmar und Österreich diskutierten die verschiedensten Texte, Bilder und Themen, die die Frauenfiguren über die Jahrhunderte hinweg rezipierten und bearbeiteten, um sie neuen Zeiten und Kontexten anzupassen.
Gezeigt wurde zum Beispiel, wie sich Hagar in manchen antiken jüdischen Texten in eine ägyptische Prinzessin verwandelte, wie Künstler der frühen Neuzeit ihre Geschichte bildlich darstellten, wie moderne Frauen in Myanmar in Hagar Motivation für Selbstbestimmung finden und wie Hagar in deutschen Schulbüchern genutzt wird.
Der Workshop, der in eine von Claudia D. Bergmann und Thomas R. Blanton verantwortete Publikation münden soll, wurde von der Künstlerin Katharina Häfner begleitet. Sie malte live ihre Interpretation der biblischen Geschichte von Sarah und Hagar und benannte ihr Werk „Die Suche nach der Quelle“. Inspiriert wurde sie dabei nicht nur vom biblischen Text, sondern auch davon, dass sich beim Workshop jüdische, christliche und muslimische Wissenschaftler*innen trafen, um über dieses Thema zu sprechen, das in allen drei Religionen von Bedeutung ist.