von Inge Kirsner
„Popkultur im Wandel“ war das Thema der Summer School, die vom 28. – 30. Juni 2019 in der evangelischen Akademie Hofgeismar stattfand. Untersucht werden sollte die Frage, wie sich die populäre Kultur in den letzten 30 Jahren entwickelt hat – im Anschluss an die Thesen des Filmkritikers und Kulturwissenschaftlers Georg Seeßlen, der in seiner letzten Veröffentlichung „Is this the End? Pop zwischen Befreiung und Unterdrückung“ (Berlin 2018) feststellte, dass der Pop möglicherweise seine subversive Kraft verloren habe (und fragte, was man dagegen unternehmen kann).
Die Paderborner Studierenden konzentrierten sich auf filmische Transformationen, vom „Wandel des Männerbildes in den Marvel-Filmen am Beispiel von ´Iron Man´“ über „American Gods: Transformationen der Popkultur am Bespiel von Serien“ bis hin zum Transhumanismus in Mangas am Bsp. von „Ghost in the Shell“ und dem Wandel des Frauenbildes anhand der DC-Verfilmung „Wonder Woman“. Deutlich wurde in den Präsentationen, dass auch in Mainstream-Filmen und -serien durchaus Subversives zum Ausdruck kommen kann, Filme trotz aller Serialität noch nicht ´am Ende´ sind.
Untersucht wurden neben neuen (Meme-Culture, Social Media, Selfies und Erinnerungskultur) auch alte Kulturtechniken wie das analoge Photographieren und das Selbst-Entwickeln der Schwarz-Weiß-Photos (als Beispiel anbei ein Bild vom Schlößchen in Hofgeismar).
Eingerahmt wurden die Workshop-Präsentationen (von Studierenden aus Paderborn, Bochum, Bielefeld und Duisburg-Essen) durch Vorträge der begleitenden Lehrenden (Kultur und Subkultur aus soziologischer Perspektive, Kultur der Influencer, Schwertkämpferinnen in der Populärkultur, Wandel von Musik-Videoclipsim Laufe von 50 Jahren) und am Ende die Ergebnisse zusammengetragen. Ein bunter populärkultureller Strauß, der am Ende eines Parforcerittes stand, der allzu kulturpessimistischen Analysen zumindest kleine Hoffnungslichter entgegensetzte.