Religion unterrichten: Vorsicht, Hochspannung!

SpiritualitätPositionalitätHeterogenität: Solche Schlagworte stehen aktuell hoch im Kurs, wenn es um die Zukunft des Religionsunterrichts geht. Und auch, wenn zur Sprache kommt, was Lehrkräfte können und leisten sollen, um landauf landab Religionsunterricht zu erteilen. Damit sind an (angehende) Religionslehrerinnen und Religionslehrer keine geringen Herausforderungen gestellt. Denn nicht zuletzt aus Sicht der beteiligten Institutionen bzw. Religionsgemeinschaften, die den schulischen Religionsunterricht inhaltlich mitverantworten und Lehrkräfte offiziell beauftragen, werden nicht selten (zu) hohe Erwartungen aufgerufen. Insbesondere in kooperativen Modellen mit konfessionell oder religiös gemischten Lerngruppen wird oftmals von den Religionslehrkräften gefordert, ihr religiöses bzw. konfessionelles Bewusstsein zu schärfen, um dem erteilten Unterricht ein entsprechendes Profil geben zu können. Aber: Um welches Profil soll es dabei eigentlich gehen?

Religionslehrerinnen und Religionslehrer agieren in einer Spannung zwischen individueller Religiosität und institutioneller Identität. Zudem steht diese Spannung inmitten der Herausforderung der religiös-weltanschaulichen Heterogenität von Lerngruppen. Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen religiösen bzw. konfessionellen Bindungen und immer mehr auch mit konfessionslosen oder nichtreligiösen Hintergründen fordern Lehrkräfte in ihrer Unterrichtsgestaltung heraus – auch in einem formal bekenntnisgebundenen katholischen, evangelischen oder islamischen Religionsunterricht. Dieses komplexe Bedingungsgefüge produziert mitunter Konflikte, Überforderungen und Enttäuschungen in der Praxis – nicht zuletzt auch angesichts der sich immer wieder in den Vordergrund drängenden Glaubwürdigkeitskrisen der Religionen, Religionsgemeinschaften und der Kirchen, die als Systeme oftmals weit hinter dem zurückbleiben, was sie selbst bezeugen. 

Aus Sicht der Professionstheorie befinden sich Lehrkräfte mit ihrem schulischen Handeln in einer strukturellen Antinomie, einer nicht auflösbaren Widersprüchlichkeit. Beispielsweise dann, wenn sie Kinder und Jugendliche zu mündigen Menschen bilden wollen, sie zugleich aber einem System der Disziplinierung und Zensierung unterwerfen müssen. Im Religionsunterricht treten Lehrkräfte einerseits als von den Religionsgemeinschaften offiziell Beauftragte auf, sollen eine professionelle Rolle als Mitglied ‚ihrer‘ Religionsgemeinschaft einnehmen. Andererseits wird von ihnen verlangt, ihre individuelle Spiritualität und Positionalität sichtbar zu machen, mit der sie sich mitunter in großer Distanz zu der sie beauftragenden Religionsgemeinschaft befinden. Aus diesem Dilemma der Selbstpositionierung zwischen institutioneller Bindung einerseits und individueller religiös-spiritueller Freiheit andererseits gibt es keinen Ausweg. Das heißt, in und mit dieser Spannung ist religiöse Bildung zu realisieren, die diese Spannung nicht verschweigt oder zu entladen versucht, sondern vielmehr zum bildenden Antrieb werden lässt. Denn religiöse Identität wird nicht in der bloßen Übernahme bestehender religiöser Formen oder Formeln gebildet, sondern in ihrer kritischen Anverwandlung. Das können Schülerinnen und Schüler von einer transparenten Positionalität ihrer Lehrerinnen und Lehrer lernen und genau darin scheint das dynamische Profil eines konfessionellen bzw. konfessionell- oder religionskooperativen Religionsunterrichts auf. 

Das ist herausfordernd, aber auch fördernd, denn es lässt sich etwas gewinnen (sofern man sich auf dieses persönliche Unterfangen einlässt): Klarheit über den eigenen Standpunkt und die eigene Perspektive des Unterrichtens, Souveränität für das überkonfessionelle und interreligiöse Gespräch, neue Impulse für die eigene Spiritualität und nicht zuletzt eine an der Mehrperspektivität dieses Unterrichts erprobte Freiheit zu einer kritischenIdentifikation mit religiösen Traditionen und Institutionen. Religionslehrende sehen sich damit vor der spannenden und spannungsgeladenen Aufgabe, die eigene Religiosität und spirituelle Praxis ständig neu herauszufordern und herausfordern zu lassen. Sie können und sollen sich dabei ermutigt fühlen von einer größeren Gemeinschaft Gleichgesinnter, ihrer eigenen, aber auch im Dialog mit anderen. Sich hier und da mit den persönlichen, auch sperrigen existenziellen Wahrheiten sichtbar zu machen, ist eine der wertvollsten und zugleich notwendigen Aufgaben religiöser Bildung.

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Prof. Dr. Jan Woppowa ist Professor für Religionsdidaktik am Institut für Katholische Theologie an der Universität Paderborn.

#Bildung #Religion #Unterricht #Spiritualität #Heterogenität #Positionierung #Identifikation #Reflexion #Kritik 

Muslim sein!   

Vor einigen Tagen habe ich eine merkwürdige Situation erlebt. Ich saß auf einem Stuhl an der Haltestelle und wartete auf den Bus. Ein alter Mann kam zu mir und hat mich freundlicherweise gefragt: „Gibt es einen freien Platz für einen alten Mann, der 70 Jahre alt ist?“ Ich habe bejaht und habe ihm gesagt: „Sehr gerne.“ Dann saß er neben mir und wir haben über unterschiedlichen Themen gesprochen. Die Atmosphäre der Diskussion war sehr gut, bis er herausgefunden hat, dass ich islamische Studien an der Al-Azhar Universität in Kairo studiert habe. 

Er fragte mich: Was studierst du?

Ich: Ich habe islamische Studien und Kulturwissenschaften studiert.

Er: Bist du Islam, hmm gläubig?

Ich: Ich bin Muslim.

Er: Betest du und beugst du so … das ist eine Art der Unterdrückung und Unterwerfung, genauso wie die Kirche im Mittelalter.

Ich: Nach meinem Verständnis gibt es im Islam keine Kirche und keinen Vermittler zwischen mir und meinem Gott.

Er: Aber es gibt Moscheen und Leute wie Priester.

Ich: Du hast recht, es gibt Imamen, die die Menschen nutzen, aber das ist falsch nach meiner Einstellung.

Seine Laune hat sich verändert und er sah mich wütend an.

Dann sagte er: Ich will dich nicht beleidigen, aber dein Prophet hat Kriege geführt und Menschen im Namen des Islams getötet.

Ich: Wir können darüber bestreiten und diskutieren, wenn Sie wollen.

Danach stand er auf, nahm seinen Rucksack und sagte: Wir können streiten, aber du wirst deine Meinung nicht ändern. 

Danach habe ich ihm gesagt: Hier geht es nicht um die Meinungsveränderung. Ich habe eine andere Sichtweise und wir können darüber diskutieren. 

Er machte sich auf den Weg und nach einigen Schritten drehte er sich um, schaute mich an und sagte zu mir mit einer lauten Stimme: Du solltest mit deinen christlichen Freunden darüber reden und sie werden deine Meinung verändern.

Tatsächlich war ich geschockt, weil die Stimmung des Gesprächs wunderbar war, bis er wusste, dass ich Muslim bin. Nun frage ich mich, ob ich meinen Glauben und meine Gedanken verstecken sollte, damit ich in Ruhe und Frieden leben kann?

Von meinem Tagebuch am 15.07.2019.

Ahmed Elshahawy ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Paderborner Institut für Islamische Theologie.

#Muslimsein #IslamischeStudien #Gedankenaustausch #Vorurteile #Gespräch #Islam #Mittelalter

In Stein gemeißelter Antisemitismus

Die „Judensau“ darf bleiben: Der Bundesgerichtshof hat im vergangenen Monat entschieden, dass die antijüdische Schmähskulptur an der Stadtkirche Wittenberg nicht entfernt werden muss. In dem Urteil heißt es, sie sei „zwar beleidigend, doch die Gemeinde habe sich ausreichend distanziert.“

Aber geht das überhaupt? Ausreichende Distanzierung von einem in Stein gemeißelten Relief aus dem 13. Jahrhundert, das bis heute Menschen jüdischen Glaubens beleidigt, sie als „Saujuden“ darstellt und bisher nur mit einer leicht zu übersehenden, theologisch überholten Gedenkplatte aus den 1980er Jahren sowie einer nebenstehenden Infotafel versehen ist? Und das ausgerechnet an der Kirche, die als Wiege der Reformation gilt, wo auch Martin Luther predigte? Im Jahr 2022 kommt hier noch immer der Antisemitismus zum Ausdruck, den auch Luther in Schriften wie „Von den Juden und ihren Lügen“ oder „Vom Schem Hamphoras und vom Geschlecht Christi“, die direkt Bezug auf die Skulptur nimmt, verbreitete. Der Judenhass war jahrhundertelang Teil der lutherischen Verkündigung, sodass sich auch die evangelische Kirche „an der physischen Auslöschung des jüdischen Volkes schuldig gemacht“ (Rheinischer Synodalbeschluss von 1980) hat, weshalb etwa Andreas Pangritz in Luther einen „Kronzeugen des Antisemitismus“ sieht.

Hochrangige Protestant*innen hatten sich schon länger für eine Abnahme der „Judensau“ ausgesprochen, darunter die ehemalige Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Irmgard Schwaetzer, und Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, der feststellte: „Eine Beleidigung bleibt eine Beleidigung, ob man sie kommentiert oder nicht.“ In Wittenberg, wo die dunkle Seite des Reformators nicht unbedingt das Lieblingsthema darstellt, ist auch die Diskussion um das Relief vielen ein Dorn im Auge. Die evangelische Stadtkirchengemeinde in Wittenberg argumentiert, die „Judensau“ müsse bleiben, denn sie sei „ein Stachel im Fleisch der christlichen Geschichte. Sie halte die Erinnerung an den mittelalterlichen Antijudaismus aufrecht. […] Man sei kein Freund der Cancel Culture.“

Auch der Rechtspopulismus hat das Thema längst für sich vereinnahmt. Die AfD Wittenberg erreicht viele Einheimische mit dem Vorwurf, „Weltversteher“ würden von außen in die Lutherstadt kommen, um ihnen zu sagen, was sie zu tun hätten; dabei sei das Relief gar nicht mehr das Problem, da der heutige Antisemitismus doch von den Muslimen ausgehe – eine Behauptung, die angesichts der Tatsache, dass 9 von 10 antisemitischen Straftaten in Deutschland einen rechten bzw. rechtsextremistischen Hintergrund haben, natürlich wenig haltbar ist.

Niklas Ottenbach vom Deutschlandfunk hat die Art und Weise, wie die Debatte geführt wird und vor allem die Gemeinde argumentiert, scharf kritisiert: „Das kann man so sehen, wenn es einem nur um sich selbst geht. Im Grunde genommen ist das Belassen der „Judensau“ an der Wittenberger Stadtkirchenfassade eine sehr selbstbezogene Geschichtsbetrachtung, die zwar die eigenen Untaten thematisiert wissen will, aber die Wirkung auf die, die damit beleidigten werden, ausblendet.“ Nach derselben Argumentation hätte man, so Ottenbach weiter, ja auch Adolf-Hitler-Plätze nach dem Krieg nicht umbenennen müssen – aber so funktioniere es nicht: „Geschichte entwickelt sich weiter, deshalb darf sich auch das Stadtbild weiterentwickeln.“

Und tatsächlich: Geschichte und Erinnerung sind lebendig und entwickeln sich stets weiter. Erinnerung an das Vergangene ist somit notwendig, um die Zukunft zu einem besseren und gerechteren Ort für alle zu gestalten. Das erinnerungspolitische Erinnern und Gedenken würdigt die Perspektive der Personen, die diskriminiert, ausgegrenzt, verfolgt und ermordet wurden – kurzum: derer, die es konkret beleidigend betrifft. Ausgerechnet diese Perspektive ist jedoch in der Diskussion in Wittenberg nur unzureichend berücksichtigt worden.

Stephanie Lerke ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Evangelische Theologie der Technischen Universität Dortmund und Lehrbeauftragte am Institut für Evangelische Theologie der Universität Paderborn, Jan Christian Pinsch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Evangelische Theologie der Universität Paderborn und Lehrbeauftragter am Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

#Antisemitismus #Erinnerungskultur #Jüdisch-christlicher Dialog #Kunst #Wittenberg

Unsere Zeit in Gedanken fassen

Den Anlass meines Beitrags bildet ein Leserbrief, der unmittelbar nach Brexit und der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika von einem Leser der britischen Tageszeitung The Guardian geschrieben wurde (vgl. https://www.theguardian.com/education/2016/nov/18/existential-angst-and-homers-philosophy). Über Leserbriefe als Quelle von Fehlschlüssen schrieb Susan Stebbing in Thinking to Some Purpose (1939): Sie gab zu, eine leidenschaftliche Leserin von Leserbriefen zu sein und diese als Grundlage für ihre Analyse von Argumenten und Fehlschlüssen im Alltagsdenken zu benutzen. Ich schlage jetzt vor, unsere Aufmerksamkeit dem Brief von Jim McCluskey in The Guardian nicht als Quelle von Fehlschlüssen zu schenken, sondern weil er ein philosophisch zentrales Thema auf eine sehr einfache Art und Weise anspricht. Herr McCluskey schreibt: 

I have been a disciple of the philosopher Homer (D’oh-levels; the wisdom of the Simpsons, 16 November) even before I heard his response to Bart’s request to switch on the TV: “Well, please turn something on, I am beginning to think.” The prospect of thinking is now more terrifying than ever. It is a courageous person who is prepared to think of the implications of having a narcissistic sociopath as commander-in-chief of the most potentially destructive armed forces the world has ever seen. A few of the other matters which do not bear thinking about include Brexit, the rapid loss of species diversity, and the population explosion. D’oh.

Herr McCluskey weist also darauf hin, dass zu denken (insbesondere in den Trump- und Brexit-Zeiten – und wir könnten hinzufügen: in Corona- und Kriegszeiten) erschreckend ist (es ist besser, einfach Netflix oder Videos auf Tik-Tok/Instagram/Youtube zu schauen). Zu denken erfordert den Mut, alle Aspekte vor Augen zu haben, die die Wirklichkeit ausmachen und ihre Konsequenzen und Implikationen für die verschiedenen Bereiche unseres Lebens explizit zu machen. So wird in diesem Brief eine Konzeption von Denken ersichtlich, die spezifisch philosophisch ist und insbesondere auf die Tradition der Hegelschen Dialektik zurückgeht. Es geht um das Denken als das Fassen der eigenen Zeit, und somit als die Anerkennung der eigenen Grenzen – es geht um eine Selbstreflexion, die das zur Geltung bringt, was alles in unserem Leben negativ ist und nicht stimmt; es geht um eine Reflexion, durch die wir erkennen, wie die Realität ist und wie sie sein sollte – wir erkennen somit die Spannung und Zerrissenheit zwischen Sein und Sein-Sollen. Man hat die Diskrepanz zwischen Idee und Realität klar vor Augen und man leidet, man ist erschreckt. Eine an dem „Philosophen“ Homer angelegte Reaktion dazu würde daher darin bestehen, dass wir einfach Netflix schauen. Eine eher Hegelsche Reaktion wäre leicht anders, das ist aber eine andere Geschichte.

PD Dr. Elena Ficara ist Akademische Oberrätin a. Z. am Institut für Humanwissenschaften im Fach Philosophie.

#Leserbrief #Simpsons #Trump #Philosophie #Dialektik

Endlich Sommer!

Beschäftigungsempfehlungen mit theologischer Note

Wochenendfrühstück draußen, Schwimmen im See, anregende Lektüre in der Sonne? – Der Sommer ist da und damit auch das Genre der Beschäftigungsempfehlungen für den Urlaub oder wenigstens einen freien Nachmittag in der Sonne. Hier kommen drei (nicht unbedingt neue) Hinweise für die freie Zeit mit theologischem Tiefgang:

  1. Lektüreempfehlung: Der Sommerurlaub ist ein guter Zeitpunkt, um mit Karl Ove Knausgårds monumentalem autobiografischem Romanprojekt (Norweg. Min Kamp) zu beginnen. Einerseits, weil man einiges an Zeit benötigt, um sich durch alle sechs Bände zu wühlen. Andererseits, weil die schonungslose Darstellung des Menschen in der Spätmoderne bei Sonnenschein besser zu ertragen ist. In unvergleichlicher Dichte schildert Knausgård die alltägliche Erfahrung persönlicher, familiärer und öffentlicher Zerrissenheit und zerrt die Leser:in förmlich in einen Mahlstrom der Selbstreflexion. Das geht natürlich nicht ohne die Berührung der wirklich letzten Fragen des Daseins, die in herrlich unverstellt akademischen Exkursen über Ästhetik, Philosophie, Geschichte und Theologie das ganze Werk durchziehen.
  2. Filmempfehlung: 3 Billboards Outside Ebbing, Missouri ist ein Meisterwerk von Martin McDonagh aus dem Jahre 2017, das sich mit Verlust und Trauer, Schuld und Vergebung auseinandersetzt – und dabei faszinierenderweise ständig wirklich lustig ist. Frances McDormand, ausgezeichnet mit dem Oscar für die beste Hauptdarstellerin, sucht als Mildred Hayes nach Vergeltung für die fehlende Aufklärung des Verschwindens ihrer Tochter. Es entwickelt sich ein packendes Drama mit überraschenden turns um ihr Verhältnis zu den Polizisten Bill Willoughby und Jason Dixon (exzellent gespielt von Woody Harrelson und Sam Rockwell). Wirklich großes Kino, das mehr oder weniger offen mit theologischen Grundfragen spielt.
  3.  Serienempfehlung: Wenn es doch ein Binge sein soll, lohnt sich die hierzulande noch wenig bemerkte Serie One Day at a Time. Sie belebt das klassische Genre der Sitcom wieder, wehrt sich aber gegen die politische und gesellschaftliche Belanglosigkeit der 90er-Jahre-Shows und thematisiert alle relevanten Gegenwartsfragen von der Klimakrise bis zur psychischen Erkrankung, vom Drama wachsender sozialer Ungleichheit bis zum Generationenkonflikt in Sachen Religion. Wer wissen will, wie die Themen der Zeit im Horizont eingespielter Lacher aussehen, und gelegentlich mangelnde Tiefe gegen gute Unterhaltung zu tauschen bereit ist, ist hier an der richtigen Adresse. Und leichte Kost ist im Sommer sowieso eine gute Wahl.

Prof. Dr. Aaron Langenfeld ist Lehrstuhlinhaber für Fundamentaltheologie und vergleichende Religionswissenschaft an der Theologischen Fakultät Paderborn.

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