Die SARS-CoV-2-Krise veränderte das Leben der Menschen nahezu auf der ganzen Welt. Auch Kinder und Jugendliche in Deutschland sind besonders durch die daraus resultierenden Einschränkungen, wie zum Beispiel den Schulschließungen und „social distancing“ betroffen. Unter anderem deshalb warnt Jörg Dräger, Vorstandsmitglied der Bertelsmann-Stiftung, vor einem deutlichen Anstieg der Kinderarmut in Deutschland (https://bit.ly/3eEBvW8).
Aber was bedeutet eigentlich Kinderarmut und welche Faktoren wirken sich während der SARS-CoV-2-Krise auf die Kinderarmut aus?
Lange Wartezeiten für psychotherapeutische Angebote nehmen seit der Corona-Pandemie immer mehr zu. Viele wissen auch nicht, mit wem sie über ihre Probleme und Gefühle sprechen sollen. Bereits im ersten Lockdown 2020 wurden die Probleme erkannt und mehrere junge Leute gründeten gemeinsam das StartUp „Krisenchat.de“. Kurz gesagt handelt es sich um ein digitales Beratungsprogramm, welches schnelle Abhilfe bei Problemen verschaffen soll. Wie genau gearbeitet wird und was ich von diesem Angebot halte, möchte ich im Folgendem erläutern.
Annabell Kovacs (Von Studierenden für Studierende)
In der Zeit der Corona-Pandemie waren die Schulen für mehrere Monate geschlossen. Die Schüler*innen mussten von zuhause aus unterrichtet werden. Auf die Umstellung von Präsenzunterricht zum Homeschooling war niemand so wirklich vorbereitet und schnell stellte sich heraus, dass die Qualität des Lernens im Homeschooling abgenommen hat. Das WDR hat am 12.02.2021 einen Artikel publiziert https://www.quarks.de/gesellschaft/bildung/das-passiert-wenn-schule-ausfaellt-oder-zuhause-stattfindet/: Dieser Artikel kommt zu dem Ergebnis, dass sich bei den betroffenen Schüler*innen durch die langen Lernpausen große Wissenslücken ausgebildet haben.
Wie konnte es zu diesen Wissenslücken kommen? Wie groß sind die Wissensrückstände und welche Folgen können diese für die Schüler*innen haben? Davon nachfolgend mehr!
Die seit 2020 in Deutschland vorherrschende Coronapandemie betrifft die gesamte Bevölkerung und beeinträchtigt alle gesellschaftlichen Bereiche; sei es das nun überlastete Gesundheitswesen, wirtschaftliche Krisen oder die Einschränkung des öffentlichen und sozialen Lebens (https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Corona/_inhalt.html). Doch auch das Bildungssystem wurde durch die Pandemie auf die Probe gestellt, wobei vor allem die Lernenden betroffen sind. „[…] reduzierte Lernzeiten, geringere Lern- und Unterstützungsangebote, fehlende Zugänge zu digitaler Bildung sowie ungünstige häusliche Lernbedingungen […]“, so urteilt die Kommission der Friedrich-Ebert-Stiftung (http://library.fes.de/pdf-files/a-p-b/17249.pdf) und dies sind nur einige der Auswirkungen, die meist ohnehin sozial benachteiligte und oft multipel deprivierte Heranwachsende betreffen.
Leonie Sporleder (Von Studierenden für Studierende)
Zuhause bleiben, keine Kontakte, keine Erlebnisse, nichts zu erzählen. Während der Corona-Pandemie haben viele Menschen eine neue Situation erlebt, welche für Menschen mit Behinderung keine Neuheit ist. „Fear Of Missing Out“ (kurz FOMO), die Angst, etwas zu verpassen. Das Gefühl, ausgeschlossen zu sein. Schon vor der Pandemie waren Menschen mit Behinderung oft eingeschränkt und konnten nicht das tun, was sie wollten. Bei praktisch allen Aktivitäten außerhalb ihrer Komfortzone trafen sie stets auf Barrieren. Doch fallen diese Hindernisse weg, wenn die Regierung anordnet, zuhause zu bleiben? Kommen Menschen mit Behinderung in Zeiten von Corona besser zurecht?
Besonders junge Erwachsene sowie Erwachsene mittleren Alters gaben an in dieser Zeit vermehrt Symptome psychischer Belastung zu erleben, dies hatte die NAKO Gesundheitsstudie in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung hervorgebracht. Auffallend war, dass Frauen häufiger betroffen zu sein schienen.
Das Erleben gewalttätiger Handlungen im privaten Bereich besitzt in Deutschland längst keinen Einzelfallcharakter mehr. Vor allem durch die seit März 2020 andauernde Corona-Pandemie mit ihren strengen Kontaktbeschränkungen stellt sich die Frage, ob ein weiterer Anstieg von häuslicher Gewalt festzustellen ist. Der am 26.05.2021 erschienene Beitrag über zwei bevölkerungsrepräsentative Befragungen durch medizinische Fachleute verschiedenster Institute (vgl. https://www.aerzteblatt.de/archiv/219991/Haeusliche-Gewalt-vor-und-waehrend-der-COVID-19-Pandemie) offenbart die Folgen der seit dem März vergangenen Jahres angeordneten Infektionsschutzmaßnahmen. Zu erkennen ist zunächst, dass die Infektionsschutzmaßnahmen nicht unmittelbar häusliche Gewalt in Familien hervorgerufen haben. Vielmehr muss die Aufmerksamkeit darauf gelenkt werden, inwiefern die Häufigkeit und die Intensität häuslicher Gewalt in den Familien während der Corona Pandemie zugenommen hat.
Ist ein Anstieg von häuslicher Gewalt in betroffenen Familien erkennbar?
Sexueller Missbrauch ist ein Problem, welches die gesamte Gesellschaft umfasst. Die aktuellen Daten zeigen, dass ungefähr ein bis zwei Schüler*innen pro Schulklasse von sexuellem Missbrauch betroffen sind oder waren. Deshalb ist es enorm wichtig, dass Lehrer*innen sowie pädagogische Fachkräfte auf diese Problematik aufmerksam gemacht und sensibilisiert werden, damit sie professionell eingreifen und den betroffenen Kindern helfen können.
Im Juni dieses Jahres wurde unter der Leitung des unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs die interaktive Onlinefortbildung „Was ist los mit Jaron?“ ins Leben gerufen. Die Fortbildung ist kostenlos und richtet sich an (angehende) Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte, die in fünf Level virtuell einzelne Grundschulen besuchen und in jedem Level zusammen mit einer Lehrkraft ein Szenario durchlaufen. Dabei gestaltet sich jedes Level unterschiedlich und widmet sich einer anderen Situation im Kontext sexuellen Kindesmissbrauchs.
Und so funktioniert es: Im virtuellen Klassenraum beobachtet Ihr zu Beginn immer die Ausgangssituation mit möglicherweise betroffenen Kindern und müsst auswählen, wie die Lehrkraft handeln soll. Die Lehrkraft gibt Euch daraufhin immer eine Rückmeldung, ob und warum sie so (nicht) agieren würde und führt Euch dann weiter durch das Szenario. Nach den einzelnen Szenarien erhaltet Ihr im virtuellen Studienraum weitergehende Informationen, die Euch dabei helfen sollen, entsprechende Situationen unvoreingenommen zu erkennen und zu wissen, welche Handlungsoptionen Ihr als Lehrkraft oder pädagogische Fachkraft habt.
Während der Szenarien könnt Ihr stets auf Notizen zu den Fällen zugreifen und ein Lexikon benutzen, um Fachbegriffe nachzulesen. Dazu könnt Ihr das jeweilige Level immer pausieren. Der Pause-Button ermöglicht es Euch ebenso, den Kurs so in euren Zeitplan zu integrieren, wie es Euch passt, denn euer Kursfortschritt wird immer gespeichert. Wenn Ihr alle fünf Level erfolgreich abschlossen und Euch im Vorfeld auf der Homepage registriert habt, erhaltet Ihr eine Teilnahmebescheinigung für die Fortbildung und Ihr könnt euch alle Materialien kostenfrei herunterladen.
Hier findet Ihr noch einen kurzen Erklärfilm zur Fortbildung:
Häusliche Gewalt und sexueller Missbrauch an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ist keine Seltenheit und in den Medien heiß diskutiert. Besonders in Zeiten von Corona rückt diese Thematik aufgrund des alarmierenden Anstiegs auf Kinder- und Jugendpsychotherapeutische Praxen mehr und mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Aber wie stellt sich diese Thematik im Hinblick auf Menschen mit Behinderung dar? Welche Erfahrungen machen Menschen mit Behinderung in diesem Kontext, können sie sich wehren, haben sie eine Lobby und Menschen, die sich für sie einsetzen? Wie sieht die Rechtsgrundlage in diesem Bereich aus?