Häufigkeit von Sprachdefiziten steigt

Seit Jahren steigt die Zahl von Sprachdefiziten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland an. Dafür können verschieden Ursachen wie zum Beispiel genetische Veranlagung, neurologische Schäden oder körperliche Behinderung verantwortlich sein (vgl. https://praxistipps.focus.de/sprachstoerung-bei-kindern-anzeichen-ursachen-und-therapie_122652).

Außerdem nehmen Sprachdefizite Einfluss auf das Selbstwertgefühl, da es in vielen Fällen zu Frustration führt, wenn Kinder und Jugendliche nicht das sagen können, was sie ausdrücken möchten (vgl. https://www.heilpaedagogik-info.de/sprachentwicklungsstoerung/1533-folgen-kinder-verbale-entwicklungsdyspraxie.html).

Lina Sophie Beyer (Von Studierenden für Studierende)

In einer Studie der Krankenkasse Barmer wurde ein deutlicher Anstieg von Sprachdefiziten im Raum Thüringen konstatiert (vgl. https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/mitte-thueringen/weimar/kinder-sprachstoerung-logopaede-therapie-100.html).

Im Jahr 2021 wurde bei 16.800 Mädchen und Jungen Probleme beim Sprechen und der Sprache festgestellt. Das ist eine Verdopplung im Vergleich zum Jahr 2006.

In dem Bericht von Sophie Hartmann des mdr Thüringen hat der heutige Medienkonsum einen entscheidenden Einfluss auf die Zunahme von Sprachdefiziten. Die Sprache entwickelt sich durch die Interaktion zwischen Menschen, welche bei Medien nicht gegeben ist. Kinder werden heutzutage vor dem Fernseher oder Smartphone immer häufiger „abgesetzt“, was den Anstieg von Sprachdefiziten negativ beeinflusst. Ursula Marschall, leitende Ärztin der Krankenkasse, betont dabei jedoch, dass Medien in Maßen kein Problem darstellen. Nimmt der Medienkonsum jedoch überhand, können Sprachdefizite die Folge sein.

Einen weiteren negativen Einfluss auf die Zunahme von Sprachdefiziten nimmt auch die Corona-Pandemie. Der Wahrnehmungskanal Mund war durch die lange Zeit des Maske Tragens beeinträchtigt, dieser Wahrnehmungskanal spielt aber eine wichtige Rolle, wenn es um das Erlernen der Sprache geht. Durch die Mimik und Mundbewegungen können die Kinder Sprache beobachten und nachahmen. Besonders für Kinder mit bereits vorhandenen Sprachproblemen stellte die Corona Pandemie ein Problem dar, denn eine frühe Behandlung ist wichtig, um den Verlauf in eine positive Richtung zu lenken. Bei vielen Kindern kommen Aggressionen hinzu, da sie sich missverstanden fühlen. Die Auswirkungen der Pandemie werden sich, so die Befürchtung, in den nächsten Jahren weiterhin bemerkbar machen.

Für die Eltern kann man als Tipp mitgeben, dass Sprechen durch Sprechen gelernt wird. Das bedeutet, dass Zeit verbunden mit Interaktion wichtig ist. Dazu zählt auch schon das Vorlesen.