„Die digitale Gesundheitsanwendung für die Borderline-Persönlichkeitsstörung: Wie Technologie unser Wohlbefinden verbessert“

Da Therapieplätze knapp sind und Betroffene einer Borderline-Persönlichkeitsstörung von negativen oder auch Suizidgedanken geplagt sind, wurde die App Priovi entwickelt. Die App soll eine Hilfestellung für Betroffene einer Borderline-Störung sein und sie privat unterstützen. Damit ist dies die erste digitale Gesundheitsanwendung (Diga) für Borderline-Patient:innen. Dabei handelt es sich um eine digitale Anwendung, die von Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen als Rezept verschrieben werden kann und dieses sogar kostenfrei für die Patient:innen ist (vgl. https://t3n.de/news/borderline-syndrom-neue-diga-priovi-1539197/).

Nadia Sonntag (Von Studierenden für Studierende)

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (Borderline=Grenzlinie) ist eine psychische Störung, welche zu schwankenden Stimmungen und impulsivem Verhalten sowie instabilen Beziehungen und Selbstbildern führen kann. Der Leidensweg ist sehr intensiv und Betroffene erleben sich oftmals als „Opfer ihrer eigenen heftigen Stimmungs- und Gefühlsschwankungen“ (https://t3n.de/news/borderline-syndrom-neue-diga-priovi-1539197/). Gitta Jacob (Expertin für Schematherapie sowie Mitgründerin der Therapie-App Priovi) erklärt, dass die innere Zerrissenheit und Angst vor dem Alleinsein Betroffene stark belastet und den Umgang mit anderen Menschen erschwert. Dies führt häufig dazu, dass sie nur selten stabile Beziehungen aufbauen können, was die Problematik weiterhin verschlimmert. Diese Anspannung kann dazu führen, dass Betroffene selbstschädigende Verhaltensweisen entwickeln. Dies kann in Form von Drogen- oder Alkoholmissbrauch auftreten oder sogar zu Suizidversuchen führen (vgl. https://t3n.de/news/borderline-syndrom-neue-diga-priovi-1539197/).

Die Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung ist jedoch nicht einfach und benötigt oftmals eine Kombination aus Psychotherapie und auch Medikamenten, um eine Verbesserung hervorzurufen. Problematisch hierbei ist jedoch, dass es oftmals nicht genügend Therapieplätze gibt, die nötige Qualifikation der Psychotherapeut:innen fehlt, Nebenwirkungen der Medikamente auftreten oder eine störungsbedingte Angst verhindert, dass die Patient:innen zu Sitzungen erschienen. Genau dafür wurde die App entwickelt. Sie soll den Betroffenen als Ergänzung dienen, ihnen Ängste nehmen und als Therapiestütze da sein (vgl. https://t3n.de/news/borderline-syndrom-neue-diga-priovi-1539197/).

Wichtig hierbei ist, dass die Patient:innen die Krankheitssymptome einer Borderline-Persönlichkeitsstörung aufweisen und mindestens 18 Jahre alt sind. Der Zweck dieser App ist es, therapeutische Techniken und Übungen anzubieten, um die Patient:innen beim Management zu unterstützen. Sie beruht auf der Schematherapie, welche ein anerkanntes Verfahren ist (vgl. https://diga.bfarm.de/api/diga-vz/media/2420) und auf Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie basiert. Dabei sollen ungünstige Erlebens- und Verhaltensmuster bewusst gemacht und angepasst beziehungsweise verändert werden, damit der:die Betroffene die eigenen Gefühle sowie das Verhalten besser regulieren kann. Ein wichtiger Bestandteil dieser Therapieart ist die Beziehung zwischen der:die Patient:innen und des:der Therapeut:innen  (vgl. https://www.therapie.de/psyche/info/therapie/schematherapie/artikel/).

Gitta Jakob merkt an, dass die App „Betroffenen hilft, anhand verschiedener Selbstanteile besser mit ihren Emotionen umzugehen, soziales Miteinander zu lernen und sich Strategien für den Umgang mit Krisen anzueignen“. Die Anwendung funktioniert sowohl auf dem Smartphone als auch auf Tablets und Computern und steht den Patient:innen für 90 Tage jederzeit zur Verfügung.  Nach dieser Zeit muss sie erneut verschrieben werden (vgl. https://t3n.de/news/borderline-syndrom-neue-diga-priovi-1539197/).