Eine Unterstützungsperspektive für gewaltfreie Kommunikation bei Menschen mit Behinderung

Bei Menschen mit Behinderung können im Alltag Probleme auftreten, die für solche ohne Behinderung aufgrund erschwerter Kommunikation zwischen den Interaktionspartner:innen schwer nachzuvollziehen sind. Bei mitunter festgefahrenen Verhaltensweisen sollte es deshalb Orientierungshilfen geben. Im Folgenden soll es darum gehen, wie das Buch „Gewaltfreie Kommunikation bei Menschen mit Behinderung“ von Karen Nimrich Betroffenen dabei helfen kann, mit herausfordernden Situationen zurecht zu kommen.

Lina Bilstein (Von Studierenden für Studierende)

Das Buch „Gewaltfreie Kommunikation bei Menschen mit Behinderung“ von Karen Nimrich stellt eine Option für Verhaltensoptimierung und Verhaltenskorrektur im Kontext des Umgangs mit Menschen mit Behinderung dar (vgl.https://www.verband-sonderpaedagogik.de/gewaltfreie-kommunikation-bei-menschen-mit-behinderung-gfk-als-basis-fuer-beduerfnisorientierte-begleitung/).

 Besonders hervorgehoben wird hierbei im Zusammenhang einer Buchbesprechung der Aspekte „sozio-emotionale Entwicklung“, der vor allem zu Erklärungszwecken dient und das Nachvollziehen und Einordnen von Gefühlen und Emotionen für Betroffene einfacher macht. Durch die Darstellung verschiedener Phasen der Entwicklung, die zusätzlich auch noch einmal durch explizite Gefühle und Bedürfnisse innerhalb dieser Phasen erläutert werden, kann man den eigenen Umgang mit Menschen optimieren und ebenso erschließen, welche Reaktionen in problematischen Situationen angebracht sind. So kann, wenn die Situation es zulässt, gemeinsam nach einer Lösung gesucht werden. Vor allem das Bereitstellen von mehr Zeit im Umgang miteinander findet eine große Thematisierung, da dies für Menschen mit Behinderung oft notwendig ist, um Zusammenhänge erfassen zu können und nicht überfordert zu reagieren. Für Menschen mit Behinderung ist es hierbei oft schon ausschlaggebend das Gefühl zu bekommen wahrgenommen und akzeptiert zu werden.

Ebenfalls wird dem Kapitel „Selbstempathie als Form der Selbstfürsorge“ eine große Bedeutung zugeschrieben. Hierbei tritt die Person selbst in den Mittelpunkt und es wird verdeutlicht wie wichtig es ist, in sich selbst hineinhören zu können und Verantwortung für seine eigenen Gefühle zu übernehmen.

Der Erfahrungsbericht von Karen Nimrich lässt ebenfalls anklingen, dass das Buch einen positiven Einfluss auf die eigene Kommunikation und das Verhalten im Umgang mit Menschen mit Behinderung hat und somit einen Beitrag zum Wohlbefinden der Mitmenschen leistet.

Das Buch „Gewaltfreie Kommunikation bei Menschen mit Behinderung“ liefert viele Ansätze und Möglichkeiten einer Deeskalierung und kann einen wichtigen Beitrag zu einem entspannten Verhältnis zu sich selbst bzw. einem entspannten Zusammenleben liefern.

Abschließend lässt sich sagen, dass ein solches Buch eine tolle Option bietet, sich mit Verhaltensweisen und inklusiven Gedanken auseinanderzusetzen. Ebenfalls liefert es einen wichtigen Ansatzpunkt, andere Mitmenschen auf Augenhöhe wahrzunehmen und Menschen mit Unterstützungsbedarf die Chance zu geben, ein selbstbestimmtes Leben leben zu können, wie die Autorin Karen Nimrich betont.