Das „Lego Braille Set“ hilft die Blindenschrift bei Kindern zu fördern 

Die typischen bunten Legosteine sind weltweit bekannt. Die Plastiksteine sind für viele Menschen ein Teil ihrer Kindheit. Durch den Vorschlag von zwei Wohltätigkeitsorganisationen hatte das dänische Unternehmen für das Jahr 2020 ein neues Projekt angekündigt. In Zusammenarbeit mit seinen Stiftungen hat das dänische Unternehmen die Punktemuster der Brailleschrift auf die Legosteine übertragen (vgl. https://www.stonewars.de/news/lego-braille-bricks-ab-sofort-fuer-bestimmte-organisationen-einrichtungen-kostenlos-verfuegbar/).

Mithilfe dieser Steine will das Unternehmen das Fühl-Schreib-System auf spielerische Weise ermöglichen und fördern (vgl. https://www.stern.de/familie/kinder/lego-steine-mit-blindenschrift–neue-lernmethode-fuer-sehbehinderte-kinder-8682776.html).

Janina Bargholt (Von Studierenden für Studierende)

Der dänische Gründer und Tischler Ole Kirk Kristiansen hat sich ursprünglich auf die Produktion von Holzspielzeug konzentriert. Er stellte beispielsweise Boote, Züge und Flugzeuge aus Holz her. In den 1940er-Jahren begann Kristiansen mit der Herstellung von Plastikbausteinen, nachdem er sich von der britischen Firma „Kiddicraft“ hatte inspirieren lassen. Auch heute ist Lego das größte Spielzeugunternehmen der Welt. Das Bauen und Spielen mit den Plastiksteinen fördern die Kreativität, die Motorik, das mathematische Denken sowie die Sprachentwicklung (vgl. https://www.ndr.de/kultur/90-Jahre-Lego-Eines-der-groessten-Spielzeugunternehmen-der-Welt,lego480.html).

Im April 2019 kündigte das Unternehmen Lego an, dass sie zusammen mit den Blindenverbänden die Lego Braille-Steine entwickeln. Bei diesen sind bis zu sechs Noppen, in zwei senkrechten Reihen mit je drei Noppen angeordnet. Die Basis der Blindenschrift nach Louis Braille ist dabei die Grundlage der Braille-Steine. Die Größe des Steines ähnelt der Größe eines klassischen Legosteins mit insgesamt acht Noppen. Bei den Braille-Steinen fehlen jedoch die untersten zwei Noppen, da dort der jeweilige Buchstabe, die Zahl oder das Zeichen für die Sehenden aufgedruckt ist. Des Weiteren sind die Braille-Steine mit den bisher bestehenden Lego-Steinen kompatibel (vgl. https://brickzeit.de/lego-braille-steine-fuer-leseanfaenger-kostenlos/).

Die Lego Braille-Steine repräsentieren das spielerische Lernen. Mithilfe der Steine soll der Antrieb der Kinder sowie die Lernmotivation gefördert werden. Die Steine sollen eine Lernalternative darstellen. Die Kinder lernen spielerisch taktile Fähigkeiten zu entwickeln, wie das kritische Denken, die Problemlösungskompetenz und die Teamfähigkeit. (vgl. https://www.dzblesen.de/ueber-uns/fachthemen-kooperationen-projekte/projekte/lego-braille-steine).

In den Sets sind mehr als 300 Lego Braille-Steine enthalten. Diese decken das gesamte Alphabet der ausgewählten Sprache, die Zahlen null bis neun, ausgewählte mathematische Symbole und Interpunktionszeichen ab.

Die Sets können von Pädagog:innen kostenlos bestellt werden, sobald diese die Brailleschrift unterrichten. Des Weiteren können Förderschulen und -zentren mit dem Schwerpunkt Sehen ebenfalls die Boxen kostenfrei bestellen. Kinder, die die Brailleschrift erlernen, haben ebenfalls die Möglichkeit sich eine Box für den alltäglichen Gebrauch für zu Hause zu leihen. Die Lego Stiftung in Deutschland arbeitet dafür mit dem „Deutschen Zentrum für barrierefreies Lesen“ zusammen. Dieser Partner unterstützt zum einen bei der Schulung des Konzepts sowie bei der Verteilung der Toolkits (vgl. https://www.dzblesen.de/ueber-uns/fachthemen-kooperationen-projekte/projekte/lego-braille-steine).

Zum Marktstart 2020 wurden die Lego Braille-Steine in Deutschland, Dänemark, Brasilien, Frankreich, Norwegen, Großbritannien sowie den USA eingeführt. Im Jahr 2021 wurden die Sets in 13 weiteren Ländern kostenfrei zur Verfügung gestellt. Darunter fallen Australien, Österreich, Belgien, Kanada, Finnland, Irland, Italien, Neuseeland, Portugal, Spanien, Schweden, Schweiz und die Niederlande (vgl. https://legobraillebricks.com/getbricks).

Abschließend lässt sich festhalten, dass das dänische Unternehmen mithilfe seiner Stiftungen ein vielfältiges und erfolgreiches Projekt entwickelt hat, mithilfe dessen den Kindern ermöglicht wird, das Fühl-Schreib-System spielerisch zu erlernen.