Die Modewelt und Inklusion: Wie inklusiv ist die Branche wirklich?

Inklusion rückt mit der Zeit immer mehr in den Mittelpunkt der Gesellschaft, was durch die Teilhabe verschiedener Institutionen und gesellschaftlicher Arrangements deutlich wird. Dies zeigt sich nun auch in der Modebranche, welche eigentlich durch strikte Normen und einem Idealbild charakterisiert wird.

Bislang zeigten sich in der Modebranche strenge Vorgaben bezüglich Alter, Herkunft, Größe, Maße und sexuelle Orientierung. Auch körperliche Beeinträchtigungen sind ein No-Go. Behinderungen oder Abweichungen von der Normierung passen nicht in das Schönheitsideal und werden abgelehnt. Das soll jetzt anders sein. Sinead Burke ist eine 31-jährige Irin, welche durch den Blog „Minnie Melange“ bekannt wurde. Seither setzt sie sich für adaptive Mode und Inklusion mittels Vorträge ein (vgl. https://www.spiegel.de/stil/inklusion-in-der-mode-wir-leben-in-einer-welt-die-nicht-fuer-uns-designt-wurde-a-c8d22c55-8291-4172-86ea-302a28aacc60).

Cara Jolie Reißing (Von Studierenden für Studierende)

Sinead Burke setzte schon seit 2017 bei den berühmten Zeitschriften „Vogue“, „Voices“ und „Gucci“ durch, dass die Modeshows mit einem Screenreader für Blinde oder Texten für Gehörlose versehen werden. Zudem zeigt sie auf, dass von integrativer Mode jeder profitiere, da uns alle eine Art Einschränkung treffen kann, sei es durch Alterung oder einen Unfall. Die Irin fordert, dass Menschen mit Einschränkungen nicht nur als Kund:innen angesehen werden, sondern auch Arbeitsplätze in dieser Branche angeboten werden sollten. Inklusive Mode sollte als Standard statt Zusatz angeboten werden.

Seit 2020 zeigt sich in der Fernsehsendung Germany‘s next Topmodel das Thema Diversität als populär. Models kleiner als 1,75, verschiedener Herkunft, anderer sexueller Orientierung und höheren Alters oder Gewichts werden akzeptiert. In den weiteren Staffeln werden sogar Transgender mit in die Sendung genommen. Jedoch bekommt die Sendung nicht nur Lob zugesprochen, denn die Teilnehmer:innen werden stetig mit den Abweichungen identifiziert und auf diese reduziert, was zu einer verschärften Kategorisierung führt. Anhand dieser Kategorisierung wird gemessen, welches Merkmal sich am besten verkaufen lässt, das Identitätsmerkmal wird also mit dem Tauschwert abgeglichen (vgl. https://www.monopol-magazin.de/germanys-next-top-model-diversity-vielfalt-verkauft-sich).

Insgesamt kann man erkennen, dass Diversität und Inklusion in der Mode definitiv Themen sind, welche aber nicht von allen Seiten vernünftig umgesetzt werden. Bis Inklusion Normalität in der Modebranche wird, ist es noch ein weiter Weg, welche aber durch Vorbilder wie Sinead Burke angestrebt wird.