Die Kooperation zwischen dem Evangelischen Bund (EB) Rheinland, dem EB Westfalen/Lippe und dem Institut für Ev. Theologie der Universität Paderborn in Hinsicht auf Studientage hat eine mindestens fünfjährige Tradition. Nun geht die Studientagskooperation in eine neue Runde und inkludiert Studierende evangelischer Theologie aus den Hochschulstandorten Bielefeld und Wuppertal in das erfolgreiche Veranstaltungsformat. Am 15. November 2024 tauschen sich von 10 bis ca. 15 Uhr renommierte Wissenschaftler*innen und ausgewiesene Expert*innen im Gebiet der Antisemitismus-Forschung mit den Studierenden im Haus der Evangelischen Kirche in Essen aus. Im Anschluss gibt es noch eine Führung durch die Alte Synagoge Essen.
Das leitende Thema des Tages lautet „Christlicher Antisemitismus als bleibende Herausforderung“. Den Aufschlag macht Katharina von Kellenbach, die derzeit als Vertretungsprofessorin den Lehrstuhl für Systematische Theologie in Paderborn repräsentiert, aber vorher als Referentin der Evangelischen Akademie zu Berlin z. B. den Podcast „Bildstörungen. Der antisemitismuskritische Podcast“ mitverantwortet hat. Im Anschluss an ihre thematische Eröffnung werden die Hochschulpreise des EB Rheinland und des EB Westfalen/Lippe verliehen, die Studierende für herausragende Studien- und Abschlussarbeiten im Bereich Ökumene und Konfessionskunde ehren.
Thematisch geht es anschließend mit einer der führenden Stimmen der Wahrnehmung von Antisemitismus in der Theologie weiter: Andreas Pangritz ist u. a. für das Buch „Die Schattenseite des Christentums. Theologie und Antisemitismus“ (2023) bekannt. Als Ergänzung und Erweiterung zu der kritischen Sicht auf Wissenschaft und Kirche bereichert Julia Bernstein das Panel, die in einer aufwendig angelegten Untersuchung den „Antisemitismus in Schulen in Deutschland“ (2020) sichtbar gemacht hat und die erschreckenden Befunde durch Analysen und Handlungsoptionen ergänzt. Zusammengetragen und tiefgehender diskutiert werden diese Perspektiven in Workshops.
Im Organisationsteam war u. a. Jan Christian Pinsch, der als Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kirchengeschichte in Paderborn und als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in Würzburg mit der Verbindung zum Zentrum für antisemitismuskritische Bildung im Feld der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit gut vernetzt ist. Ihm gilt ebenso wie allen anderen Organisator*innen ein großer Dank und er kann bei Rückfragen oder Anmeldewunsch per Email erreicht werden. Herzliche Einladung zum Studientag, dessen Aktualität sich nicht nur durch den Jahrestag des 07.10.2023 zeigt, sondern z. B. auch durch die NRW-Landesstudie zur Verbreitung antisemitischer Vorurteile, die Ende September veröffentlicht wurde.