Erfahrungsbericht vom Seminar Religionslehrer*in-Sein

ErfahrungsberichtBlockseminar „Religionslehrer*in sein“ vom 15.07 bis 17.07.2016

Religionslehrer*in sein – was bedeutet das eigentlich für mich und was ist meine eigene Identität im künftigen Beruf? Ein Blockseminar in der letzten Vorlesungswoche sollte Antwort auf diese Fragen geben. Das Seminar fand in Kooperation mit der Lippischen Landeskirche und den weiteren Universitäten Bielefeld und Paderborn statt. Die Kosten für die Unterkunft, die wir gemeinsam bewohnten (ein tolles Gruppenhaus!), wurden von der Lippischen Landeskirche übernommen und für die Verpflegungskosten kam das Pädagogische Institut der EKvW in Villigst auf.

Am Freitag reisten wir alle eigenständig bis 15 Uhr in Detmold an. Wir, das war eine Gruppe von drei

Studierenden aus Bielefeld, vier Studierende aus Paderborn, ich aus Dortmund, Frau Kammeyer und Frau Keuchen als Vertreterinnen der Universität, der Fachleiter Herr Arnold als Vertreter für die Schule und das Referendariat und Herr Schlüter als Vertreter der Kirche vom Pädagogischen Institut in Villigst – optimale Betreuung also.

Nach einem kurzen Kennenlernen und dem Beziehen der Zimmer, ging es thematisch um unsere eigene religiöse Sozialisation. Anhand von mitgebrachten Gegenständen erzählten alle, wie wir überhaupt dazu gekommen sind, Evangelische Theologie zu studieren. Beeindruckt hat mich zum einen die Offenheit aller Teilnehmer*innen und zum anderen die unterschiedlichen Zugänge und Erfahrungen zur Religion und zum Studium. Das war unheimlich spannend und interessant – jeder Weg war anders.

Samstagvormittag ging es um Stolper- und Edelsteine, die wir im Zusammenhang mit Uni, Kirche und

Schule wahrnehmen. Nachdem jeder seine eigenen Stolper- und Edelsteine formuliert hatte, ordneten wir sie in einem gemeinsamen Gespräch den drei Bereichen Uni, Kirche und Schule zu. Anschließend hatten wir in Kleingruppen von zwei bis drei Studierenden die Möglichkeit, mit den jeweiligen Vertretern in einer Dreiviertelstunde über unsere Fragen, aber auch über Sorgen und Ängste zu sprechen. Die Gespräche waren für uns alle hilfreich. Fragen, die im Unialltag untergehen, aber auch Unsicherheiten im Hinblick auf das Referendariat, die Seminare am ZfsL und die Vokation, konnten geklärt werden.

Ab dem Nachmittag bereiteten wir nach einem gemeinsamen bibliodramatischen Zugang zu Lukas 1, 46-55 in zwei Gruppen einen Gottesdienst vor. Für viele war das die erste Gottesdienstvorbereitung – doch auch in der Schule muss man damit rechnen, dass man als Religionslehrer*in gemeinsam mit Schülern einen Gottesdienst vorbereiten soll/ darf.

Am Sonntag feierten wir nach dem Frühstück gemeinsam unseren vorbereiteten Gottesdienst. Den Tag zuvor hatten wir selbst Gebete, Gedanken zu einem Psalm, Fürbitten, die Predigt in Form von selbst geschriebenen Rollentexten und den Segen verfasst. So feierten wir einen ganz besonderen und persönlichen Gottesdienst. In der abschließenden Reflexion waren sich alle einig, was für ein intensives und tolles Wochenende wir gemeinsam erlebt haben. Dieses Wochenende hat mir nicht nur offene Fragen beantwortet, sondern mich eine tolle Gemeinschaft fühlen lassen und mich

in dem Wissen bestärkt, was für ein tolles Unterrichtsfach ich mit Religion habe.

(gekürzter Bericht von Lisa Klimziak, TU Dortmund)