In den letzten Wochen hatten wir gleich drei Veranstaltungen des ZeKK, die live und vor Ort stattfinden konnten. Vor zwei Wochen die große internationale Prophetologiekonferenz an der Universität, letzte Woche die beglückende Lesung mit Navid Kermani in der Stadt, gestern die Präsentation des neuen Buches zu Maria im Koran, das Muna Tatari und ich geschrieben haben und das wir im internationalen Expertenkreis diskutiert haben. Ich merke, wie gut es tut, wieder realen Menschen zu begegnen und nicht mehr nur am Bildschirm zu forschen: Die kleinen Gespräche zwischendurch, die Diskussionen bis tief in die Nacht hinein, die Wahrnehmung der kleinen Zwischentöne durch den Blick hinter die Bildschirme, die Freundschaften, die eben lebendigen Austausch brauchen und nicht nur den elektronischen Transport von Wissen. All das beflügelt mich. Forschung in der Komparativen Theologie ist eben nicht nur allein am eigenen Schreibtisch möglich, sondern braucht die Begegnung von Menschen verschiedener Religionen und Kulturen.
Paderborn kann stolz darauf sein, in welcher Intensität solche Begegnungen jetzt wieder Woche für Woche am ZeKK stattfinden und der Stadt ein weltoffenes, buntes und forschungsstarkes Gesicht geben. Ich bin froh und dankbar, dass ich dreizehn Jahre mithelfen durfte, dieses Gesicht mitzuprägen. Wie schön, dass ich jetzt mit so vielen lebendigen Eindrücken nach Bonn zurückkehren kann – in der festen Zuversicht, dass sich das ZeKK mit Zishan Ghaffar als neuem Leiter wunderbar weiterentwickeln wird.
Klaus von Stosch ist Professor für Katholische Theologie und Vorsitzender des Zentrums für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (ZeKK) an der Universität Paderborn.
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