Bei unserem ersten Arztbesuch hat dieser uns (meine Frau und ich) herzlich empfangen. Nachdem wir mit ihm einige gesundheitlichen Fragen besprochen haben, fing der Arzt, der in 80er-Jahre von Syrien nach Deutschland wegen des Studiums gereist ist, an seine beeindruckende Geschichte zu erzählen. Er erzählte uns, wie er und seine Familie in einem libanesischen Flüchtlingslagern nach 1948 gelitten hatten, als er und seine Familie gezwungen wurden ihr Land Palästina zu verlassen. Weiterhin erzählte er uns von Schwierigkeiten und Herausforderungen, mit denen er in seinen ersten Jahren in Deutschland konfrontiert war. Wie er all diese Herausforderungen überwand schließlich seine Doktorarbeit mit erfolgreich abgeschlossen hat und seine Karriere in Deutschland begann. „Mein Leben war nicht leicht, ich musste mir viel Mühe geben und Tag und Nacht arbeiten, damit ich meinem Professor, der damals grundsätzlich keine Ausländer angenommen hatte, zeige,n konnte dass ich es schaffen kann“, sagte der Arzt mit einem sehr ernsten Blick. Wir folgten seiner Geschichte mit großem Interesse, weil ein Teil davon uns berührt. Wir als ausländische Studierende haben einige der von ihm geschilderten Situationen erlebt und wir sind ebenso mit ähnlichen Herausforderungen in unserem Leben konfrontiert. Am Ende sagte er uns: „Ihr müsst auch viel lernen und euch viel Mühe geben, damit ihr euren großen Traum erfüllen könnt.“ Schließlich dankten wir ihm sowohl für seine ärztliche Beratung als auch für seinen guten Rat, dazu haben wir ihn mit einer vollen Motivation und Zufriedenheit verabschiedet. Während unserer Rückfahrt nach Paderborn hat uns diese inspirierende Geschichte unseres arabischen Arztes begleitet. Ich glaube, auf solch Geschichten der Geflüchteten sollten wir einen Blick werfen.
Ahmed Elshahawy ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Islamische Theologie der Universität Paderborn.
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