MeTAzeit – Achtsamkeit und Bewegung im Schulalltag zur Förderung einer gesunden Entwicklung von Schüler*innen

In einer Pilotstudie zum Thema „Achtsamkeit in der Schule“ wurde das Projekt „MeTAzeit“ vorgestellt, bei dem das Ziel verfolgt wird, mehr Bewegung und Achtsamkeit in den Schulen zu integrieren, um eine gesunde Entwicklung von Kindern im Schulalltag zu fördern (vgl. https://www.metazeit.de/wp-content/uploads/2021/03/MeTA-Ergebnisbericht_kurz.pdf).

Doch wie soll das ablaufen und was bewirkt es wirklich?

Luca Marlin Tölle (Von Studierenden für Studierende)

Das Projekt „MeTAzeit umfasst Meditations- (Atem- und Entspannungsübungen, Anleitungen zur Kontemplation), Trainings- (Kraft-, Ausdauer- und Flexibilitätsübungen) und Achtsamkeitsübungen (Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsübungen), welche an verschiedenen Schulen in den Klassenstufen eins bis sechs von den Lehrer*innen mit den Schüler*innen durchgeführt wurden. Die Klassen wurden für die Studie zufällig in Interventions- und Kontrollgruppen eingeteilt, wobei in der Interventionsgruppe drei Mal am Tag für jeweils acht Minuten MeTAzeit durchgeführt wurde, wohingegen in der Kontrollgruppe keine Intervention stattgefunden hat (vgl. https://www.metazeit.de/wp-content/uploads/2021/03/MeTA-Ergebnisbericht_kurz.pdf).

Die Ergebnisse der Studie, welche sich auf die Klassenstufen vier bis sechs beziehen, ergaben, dass die Kinder der Interventionsgruppe gegenüber der Kontrollgruppe signifikante Effekte in Bezug auf die Entwicklung der Selbststeuerungskompetenzen zeigten. So ließ sich feststellen, dass die Kinder der Interventionsgruppe handlungsorientierter wurden und sich nach Misserfolgserlebnissen weiterhin auf anstehende Aufgaben konzentrieren sowie unter Belastungen und Stress besser Entscheidungen treffen konnten als die Kontrollgruppe. Des Weiteren zeigten sich positive Effekte hinsichtlich der Stressbewältigung und Emotionsregulation, da die Kinder der Interventionsgruppe weniger häufig nach sozialer Unterstützung in Stresssituationen suchten und sich häufiger in Stresssituationen beruhigten. Da die Studie aufgrund der Schulschließungen, bedingt durch die Coronapandemie, vorzeitig beendet werden musste, konnten hierbei vorerst nur kurzfristige Effekte der MeTAzeit untersucht werden, jedoch werden auf lange Sicht „positive Effekte der Mediatoren auf Kognitionsleistung, körperliche Fitness, Wohlbefinden und Stresswahrnehmung“ (https://www.metazeit.de/wp-content/uploads/2021/03/MeTA-Ergebnisbericht_kurz.pdf) erwartet.

Diese Ergebnisse zeigen, dass es schon durch kurze Trainingseinheiten und Projekte wie MeTAzeit möglich ist, Problemen, wie einer erhöhten Stresswahrnehmung, psychischen Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten entgegenzuwirken bzw. diese zu minimieren und eine gesunde Entwicklung von Kindern im Schulalltag zu fördern. Besonders im Hinblick auf eine inklusive Beschulung und die Unterstützung von Schüler*innen mit und ohne sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf kann es sinnvoll sein, den Kindern Strategien mit an die Hand zu geben, mit denen sie ihre Emotionen regulieren können. Doch nicht nur für Schüler*innen, sondern auch für Lehrkräfte könnte das Integrieren von MeTAzeit in den Schulalltag positive Auswirkungen haben und zu einer gesünderen Lebensweise beitragen (vgl. https://www.metazeit.de/wp-content/uploads/2021/03/MeTA-Ergebnisbericht_kurz.pdf).

Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse lassen sich Überlegungen dazu anstellen, ob es nicht sinnvoll wäre, solche Projekte als verpflichtenden Teil des Schulalltags oder sogar als eigenes Unterrichtsfach einzuführen, denn schließlich hat die Schule auch den Auftrag, die Kinder und Jugendlichen auf das Leben nach der Schulzeit vorzubereiten. Und gehört dazu nicht auch, dass man lernt, achtsam im Umgang mit sich selbst und seiner Gesundheit zu sein und Strategien zu erwerben, die einem aus schwierigen Situationen heraushelfen?

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