MENTALE GESUNDHEIT zum Thema machen!

„Na wie geht’s?“ Wie oft hast Du diese Frage tatsächlich ehrlich und nicht mit einem lapidaren „Alles gut, danke!“, beantwortet? Das mag natürlich einerseits an der Distanz zu der dir vorstellig werdenden Personen liegen, aber womöglich auch daran, dass über die psychische Gesundheit nicht gerne gesprochen wird. In der Gesellschaft wird der Eindruck erweckt, psychisches Leiden sei eine Schwäche oder ein Zeichen des Versagens. Allerdings ist genau jene psychische Gesundheit essenziell für das allgemeine Wohlbefinden eines Individuums und sollte kein Tabu-Thema darstellen (vgl. https://www.dosb.de/sonderseiten/news/news-detail/news/mentale-gesundheit-zumthema-machen).

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat in diesem Zusammenhang am 23.06.2021 einen Artikel verfasst, welcher die Bedeutung von Sportvereinen für die psychische und mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen herausstellt und nimmt dabei Bezug auf die vorherrschende Corona-Pandemie.

Julian Heiringhoff (Von Studierenden für Studierende)

Heranwachsende sind aufgrund der sensiblen Lebensphase, in welcher sie sich befinden in besonderem Maße von den Einschränkungen der Corona-Pandemie betroffen. Es handelt sich um eine prägende Zeit bezüglich der Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung, in welcher sie sich orientieren und ausprobieren wollen (vgl. https://www.dosb.de/sonderseiten/news/news-detail/news/mentale-gesundheit-zumthema-machen). Doch insbesondere durch die Reduzierung von zwischenmenschlichen Kontakten in Folge der Schließung von Freizeitangeboten und Sportmöglichkeiten wurde jenes explorative Verhalten stark eingeschränkt und ein Gefühl der Einsamkeit aufgebaut. An dieser Stelle greift der DOSB die Bedeutung von Sportvereinen auf. Sie schaffen einerseits ein Gefühl der Zugehörigkeit, anderseits sorgen sie aber auch dafür, dass Kinder und Jugendliche durch das Ausprobieren, Orientieren und Mitgestalten Bewegungszeiten zur Gesundheitsförderung erfahren. Jene Meinung vertritt auch Ulrike Ravens-Sieberer (2021), Forschungsdirektorin der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf. Sie erklärt, „Sport ist ganz wesentlich für das psychische und physische Wohlbefinden. Neben der für die gesunde Entwicklung so wichtigen Bewegung treffen Kinder und Jugendliche beim Sport auch ihre Freundinnen und Freunde, lernen, sich in ein Team einzuordnen und mit Konflikten, Siegen und Niederlagen umzugehen” (https://www.quarks.de/gesellschaft/psychologie/so-leiden-kinder-unter-der-pandemie/). Manuel Föcker, Oberarzt am Universitätsklinikum Münster warnt, dass die geschilderten Reduzierungen von Sport und Bewegung vielschichtige Folgen auf psychischer Ebene haben kann. So kann es zu Veränderungen im Hormonhaushalt kommen, die sich negativ auf die Stimmungslage auswirken und in der Folge zur Entstehung einer Depression beitragen können. Aus psychologischer Perspektive kann ein Rückgang der körperlichen Aktivität zu einer Verringerung des Selbstwertgefühls führen. Ebenso betroffen sind soziale Aspekte, welche sich auf die psychische Gesundheit auswirken, insbesondere der Wegfall sozialer Kontakte (vgl. https://www.sportschau.de/breitensport/studie-muenster-bewegungsmangel-kinder-100.html).

Sportvereine stehen demnach nun in einer besonderen Verantwortung. Sie müssen stärker denn je Kinder und Jugendliche in ihren Bedürfnissen sehen und ihnen das zurückzugeben, was sie „[…] in der Pandemie entbehren mussten – Stimme, Halt, Struktur, Gemeinschaft und Bewegung […]“ (https://www.dosb.de/sonderseiten/news/news-detail/news/mentale-gesundheit-zumthema-machen). Lapidar anmutende Fragen wie, „Na, wie geht’s?“ müssen ernst genommen und über Gefühle und das (Un-)Wohlsein gesprochen werden. Denn es ist in Ordnung und kein Grund für Schamgefühle, wenn es uns mal nicht gut geht (vgl. https://www.dosb.de/sonderseiten/news/news-detail/news/mentale-gesundheit-zumthema-machen).

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