Corona-Folgen für die Inklusion im Bereich des Arbeitsmarktes

Die Corona-Pandemie hat in den letzten Jahren vielen Menschen was abverlangt. Besonders deutlich wird dies jedoch im Bereich der Inklusion, in der Menschen mit Behinderung viele erreichte Fortschritte innerhalb des Arbeitsmarktes einbüßen mussten. Aufgrund von Schließungen, Erkrankungen oder ähnliches haben sie ebenso wie ihre Arbeitskolleg:innen ohne Behinderung ihre Arbeitsplätze verloren, was sich aber durch eine verlangsamte Erholung der Arbeitsmarktes in ihrem Bereich als gravierender herausstellte als im Vergleich zum normalen Arbeitsmarkt, der sich schneller regeneriert hat und auch zeitnah neue Aussichten für die kommenden und momentanen Arbeitnehmer:innen zeigen wird, wie das Inklusionsbarometer der Aktion Mensch herausstellt (vgl. https://delivery-aktion-mensch.stylelabs.cloud/api/public/content/inklusionsbarometer2021?v=ad527273).

Julia Bero (Von Studierenden für Studierende)

Die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Behinderung geht seit Anfang des Jahres 2021 allmählich wieder zurück (von 180.000 auf knapp 166.500). Besonders betroffen waren Menschen mit Behinderungen in den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg, wohingegen die geringste Anzahl von Arbeitslosen innerhalb der Corona-Pandemie in den Bundesländern Thüringen und Sachsen-Anhalt verzeichnet wurden. Im Hinblick auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes ist deutlich, dass sich dieser für Menschen mit Behinderung weniger positiv entwickelt. Dies ist vor allem in den Arbeitslosenzahlen zu erkennen, da diese langsamer sinken als die der Menschen ohne Behinderung. Im Vergleich zu anderen Arbeitskolleg:innen ist jedoch festzuhalten, dass Menschen mit Behinderung seit Beginn der Pandemie seltener ihren Arbeitsplatz verloren haben, was unter anderem durch den besonderen Kündigungsschutz zu erklären ist (vgl. https://delivery-aktion-mensch.stylelabs.cloud/api/public/content/inklusionsbarometer2021?v=ad527273).

Aber nicht nur der Arbeitsmarkt hat stark unter der Corona-Pandemie gelitten. Betroffen waren ebenso die Umschulungs-, Ausbildungs- und Weiterbildungseinrichtungen, die notwendig waren und sind, damit Menschen mit als auch ohne Behinderung sich weiterbilden können. Durch die Einschränkungen konnten sich jedoch weniger Menschen mit Behinderung weiterbilden oder umschulen lassen, um eine neue Tätigkeit erlangen zu können. Vermutlich wird dieser Rückschritt in diesem Bereich auch in allzu naher Zukunft nicht aufgeholt werden können, was als Rückschlag festzuhalten ist (vgl. https://delivery-aktion-mensch.stylelabs.cloud/api/public/content/inklusionsbarometer2021?v=ad527273).

Verglichen mit den Arbeitslosenzahlen von Menschen mit Behinderung vor der Corona-Pandemie und mit den Zahlen momentan, ist zu erkennen, dass die Zahlen nun um 13.000 höher sind, was Besorgnis hervorruft. Der aktuelle Stand befindet sich momentan auf dem Niveau der Arbeitslosenzahlen des Jahres 2016. Dadurch wird deutlich, inwieweit alle erreichten Fortschritte sich zurückentwickelt haben. Ebenso schwierig ist es den Menschen mit Behinderung eine neue Arbeitsstelle zu verschaffen, was auch faktisch zu belegen ist (vgl. https://delivery-aktion-mensch.stylelabs.cloud/api/public/content/inklusionsbarometer2021?v=ad527273).

Allgemein betrachtet, ausgehend von der momentanen Situation, ist zu erkennen, dass der Abschwung als auch Aufschwung des Arbeitsmarktes für Menschen mit Behinderung sich langsamer entwickelt und daher auch eine geringere Dynamik aufzeigt. Wichtig ist hier also auch, dass der Fortschritt der Inklusion für diese Menschen schnellstmöglich wieder hergestellt wird und sie nicht noch weiter unter dieser Situation Nachteile oder ausgrenzende Erfahrungen erleben müssen.