Vor dem Hintergrund der nach wie vor hohen Zahlen an Geflüchteten aus der Ukraine und den allerorts noch spürbaren Nachwirkungen der Pandemie fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in NRW die Fortführung des Programms ‚Sprach-Kitas‘, dessen Auslaufen der Bund für Ende 2022 plant (https://www.gew-nrw.de/meldungen/detail-meldungen/news/sprach-kitas-retten.html).
Seit 2016 fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) unter dem Namen „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ Kitas, die einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Kindern mit einem sprachlichen Förderbedarf haben. Eckpfeiler dieses Programms sind die alltagsintegrierte sprachliche Bildung, eine inklusive Pädagogik und die Zusammenarbeit mit den Familien.
Stephanie Tacken (Von Studierende für Studierende)
Für das Programm ‚Sprach-Kitas‘ stellt das BMFSFJ den Kita zusätzliche Fachkraft zur Verfügung. Seit 2021 besteht ein weiterer Schwerpunkt in der digitalen Medienerziehung (https://sprach-kitas.fruehe-chancen.de/programm/ueber-das-programm/).
Der Plan der Bundesregierung ist allerdings, das Programm zum Ende dieses Jahres auslaufen zu lassen. Dies stößt auf viel Unverständnis bei allen Beteiligten.
Im Sinne einer gelingenden Inklusion und bestmöglichen Förderung ukrainischer Kinder und auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie gilt es, die ‚Sprach-Kitas‘ beizubehalten und ihre Förderung nicht auslaufen zu lassen. Deshalb unterstützt auch die GEW NRW die Kampagne ‚Sprach-Kitas retten‘, die sowohl von anderen Gewerkschaften, zahlreichen Verbänden und Kitaträgern, Fachkräften sowie Eltern getragen wird, um zu verhindern, dass das Bundesprogramm ‚Sprach-Kitas‘ Ende 2022 ausläuft.
Mithilfe der ins Leben gerufenen Kampagne wollen die Beteiligten auf diesen Missstand aufmerksam machen.
NRW-Familienministerin Josefine Paul zeigte sich ebenfalls überrascht über die Neuigkeiten, der Bund wolle das Programm nicht weiterführen und teilte mit, dass das Land NRW Möglichkeiten prüfen wolle, inwieweit man selbst eine Förderung weiterführen könne.
Die von der Initiative ins Leben gerufene Online-Petition hatte am Stichtag, dem 20.09.2022, knapp 22.000 Unterschriften und befindet sich nun im Prüfverfahren (https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2022/_08/_01/Petition_137016.nc.html).
Es bleibt nun also abzuwarten, ob der Bund womöglich noch einmal einlenkt oder – sollte es bei dem Beschluss bleiben – wie sich die Landesregierung und Familienministerin Paul entscheiden werden.