Beim Ankommen in Deutschland helfen: die ukrainische Samstagsschule 

Normalerweise sind die meisten Schulhöfe am Wochenende leer und weniger belebt. Anders der Schulhof der Emil Krause Schule in Hamburg. An Samstagen gehört dieses Schulgelände denjenigen, die eine Verbindung zu ihrer Heimat der Ukraine aufrechterhalten wollen.

Die ukrainische Samstagsschule entstand bereits im Jahr 2001 vor dem Hintergrund die eigene Kultur und Sprache an folgende Generationen weiterzugeben. Mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine ist die Samstagsschule nun zu einer wichtigen Anlaufstelle für Geflüchtete geworden (vgl. https://www.spiegel.de/panorama/bildung/gefluechtete-ein-besuch-in-der-ukrainischen-samstagsschule-in-hamburg-a-0257c04a-4a99-4d32-b577-a4eae8a51038).

Ab elf Uhr sitzen die Kinder und Jugendliche in den Klassenzimmern der Schule des gemeinsamen Lernens und werden dort von Ehrenamtlichen unterrichtet. Der Samstagsunterricht wird nach Jahrgangstufen differenziert. In diesen Lerngruppen eignen sich die Kinder und Jugendliche die ukrainische Sprache an. Die Lerneinheiten beziehen sich neben dem Wortschatz und der Grammatik oft auf das Erlernen der kyrillischen Buchstaben, ukrainischer Lieder und grundsätzlich auf die vielfältigen Traditionen des Landes.

Maike Risse (Von Studierenden für Studierende)

Mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 geht es in der Samstagsschule der Emil Krause Schule in Hamburg um weitaus mehr als darum, den ukrainischen Wortschatz zu erweitern oder die Grammatik zu verbessern. Vor diesem Hintergrund hat sich die Nachfrage in der ukrainischen Samstagsschule erheblich gesteigert. Im Februar besuchten noch ungefähr 70 Kinder mit ihren Eltern die Schule in Hamburg an den Samstagen. Kurz vor den Sommerferien ist die Anzahl auf 300 Kinder und Jugendliche angestiegen. Besonders in den aktuellen Zeiten vermittelt die Samstagsschule vor allem den Geflüchteten ein Stück Heimat und birgt Sicherheit.

Darüber hinaus helfen die Ehrenamtlichen ebenfalls den geflüchteten Eltern. Diese besuchen die Samstagsschule oft mit Papieren der Behörden, welche die Ehrenamtlichen übersetzen. Daneben findet auch ein persönlicher Austausch statt. Viele von ihnen möchten möglichst Anschluss in Deutschland finden, damit sich vor allem ihre Kinder hier in den Schulen wohl fühlen.

Durch den Krieg in der Ukraine und dem erhöhten Interesse an der Samstagsschule haben die Verantwortlichen ihr Konzept und das jeweilige Programm angepasst. Neben den ukrainischen Elementen des Unterrichts, erhalten viele der Kinder und Jugendliche Hilfe beim Erlernen der neuen Sprache. Darüber hinaus bieten viele der Ehrenamtlichen den geflüchteten Schüler:innen Unterstützung, den Anschluss in den Fächern wie Mathe, Musik oder Geschichte trotz der schwierigen Lage nicht zu verlieren.

Neben den vielen Ehrenamtlichen hilft auch eine Grundschullehrerin aus der Ukraine bei einigen Kursen und Programmen der Samstagsschule mit. Vor ihrer Flucht hat sie ihre Schüler:innen in Distanz unterrichtet. Sie berichtet darüber, dass viele der Kinder und Jugendlichen sehr belastet sind und schnell anfangen zu weinen. Sie hilft ihnen außerdem dabei das Erlebte zu verarbeiten und das Ankommen in Deutschland zu erleichtern.

Viele der Geflüchteten vermissen ihre Heimat und ihre zurückgebliebene Familie sehr, umso dankbarer sind sie, dass die Samstagsschule ihnen ein Gefühl der Heimat vermittelt.