Durch die Corona- Krise wurde Max Gründner (Name geändert) aus seinem Lebensumfeld gerissen. Im März 2020 wurden Werkstätten geschlossen, die Menschen mit Behinderungen beschäftigen. In NRW arbeiten hier 78.117 Menschen (https://www.bagwfbm.de/category/104). Aber nicht nur das hat Max Gründner betroffen. Er ist auch von seiner Einrichtung zurück zu seinen Eltern gezogen. Grund dafür ist eine Bitte der Einrichtung an die Eltern verbunden mit dem Kontaktverbot, wodurch sich der 31- Jährige und seine Eltern über mehrere Monate nicht hätten sehen können. Unter diesen Umständen leidet er sichtlich: Er ist zwischenzeitlich aggressiv geworden und hat einfach nur arbeiten wollen (https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-menschen-mit-behinderung-corona-lockerungen-1.4942667?reduced=true). Seit der Schließung im März, die viele Menschen im Unklaren gelassen hat, wurden ein paar Anstöße gemacht, Veränderungen voranzubringen – nachfolgend mehr dazu.
Lea Nentwig (Von Studierenden für Studierende)
In einem Fachgespräch der grünen Landtagsfraktion wurde unter anderem das Thema der Marginalisierung der Bedarfe von Menschen mit Behinderungen besprochen. Es hieß, dass Menschen, die ein Handicap haben, weniger beachtet werden als andere. (https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-menschen-mit-behinderung-corona-lockerungen-1.4942667?reduced=true). Außerdem fordern die Grünen mehr Unterstützung, da laut ihnen Menschen, die ein Handicap haben, höheren Risiken im sozialen und gesundheitlichen Bereich ausgesetzt sind, beispielsweise dadurch, dass viele Menschen in Einrichtungen leben. Die Grünen fordern in diesem Kontext, dass Unterstützungssysteme überarbeitet werden. Konkret bedeutet dies eine Reduktion der Wohneinrichtungen und Werkstätten (https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/114333/Gruene-rufen-nach-mehr-Hilfe-fuer-Menschen-mit-Behinderung).
Anfang Juli 2020 beschloss der Bund, dass die Verdienstausfälle in den Werkstätten kompensiert werden sollen. Den Ländern sollen durch Änderungen der Abgaben im Ausgleichfond des Bundes 70 Millionen Euro mehr zur Verfügung stehen. (https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/114429/Menschen-mit-Behinderung-Schutz-fuer-Werkstattloehne).
Seit Juli 2020 sind die Werkstätten nach einer viermonatigen Schließung wieder offen (https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/nachrichten_einfach/ne_behindertenwerkstaetten_offen_100.html). Auch Max Gründner darf wieder arbeiten und in seine Wohneinrichtung zurückkehren; Voraussetzung dafür ist ein Corona- Test. (https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-menschen-mit-behinderung-corona-lockerungen-1.4942667?reduced=true)