ADHS Kinder in der Corona-Krise – Spießrutenlauf für die Familien

Die Zahl von verhaltensauffälligen Kindern hat im Laufe der Zeit signifikant zugenommen. ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) ist dabei ein weit verbreitetes Problem, welches in den letzten zehn Jahren nicht ansatzweise abgenommen hat (vgl. https://www.abendblatt.de/hamburg/von-mensch-zu-mensch/article228289533/Es-gibt-immer-mehr-verhaltensauffaellige-Kinder.html). Das Syndrom wirkt sich hauptsächlich durch Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität aus (vgl. https://www.zentrales-adhs-netz.de/fuer-paedagogen/adhs-in-schule-und-unterricht/).

Gerade während der aktuellen Corona-Pandemie wird der Alltag von Familien mit verhaltensgestörten Kindern häufig auf die Probe gestellt – die Eltern sind teilweise komplett überfordert (vgl. https://www.apotheken-umschau.de/Coronavirus/Corona-Pandemie-Besonders-schwierige-Situation-fuer-Kinder-mit-ADHS-557837.html).

Maren Bönke (Von Studierenden für Studierende)

Die aktuelle Corona-Krise ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Krise für viele Menschen. Die Einschränkungen und der anormale Alltag birgt gerade für Kinder, welche unter ADHS leiden und deren Familien große Schwierigkeiten. ADHS ist die mit am häufigsten diagnostizierte psychische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter und äußert sich durch verschiedene Verhaltensauffälligkeiten. Problematisch ist vor allem der enorme Bewegungsdrang der Kinder, welcher nicht selten als exzessiv und störend wahrgenommen wird (vgl. https://www.zentrales-adhs-netz.de/fuer-paedagogen/adhs-in-schule-und-unterricht/). Durch teilweise verhängte Ausgangssperren oder fehlende Möglichkeiten, können sich die Kinder aktuell nicht genügend bewegen und die innere Unruhe, welche bei ADHS-Betroffenen extrem hoch sein kann, bleibt konstant bestehen. Allgemein kann es sich als schwierig gestalten, die Kinder zu motivieren, nach draußen zu gehen – gerade, wenn sich das Wetter alles andere als sommerlich zeigt (vgl. https://www.apotheken-umschau.de/Coronavirus/Corona-Pandemie-Besonders-schwierige-Situation-fuer-Kinder-mit-ADHS-557837.html).

Es ist sehr wichtig den Kindern eine Struktur im Alltag vorzugeben, so Professor Martin Holtmann von der Ruhr-Universität Bochum. Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung hindert Betroffene daran, Dinge zu strukturieren oder zu planen. Sie handeln meist impulsiv und spontan, was dann wiederum zu Chaos führen kann. Um dies zu vermeiden, sind Einführungen von Routinen und festen Regeln gut geeignet. Ein gut durchdachter Wochenplan kann das Familienleben stärken. Jeder sollte dabei in die Planung einbezogen werden und seine Wünsche äußern können, so Holtmann. Aspekte wie, dass die Elternteile abwechselnd etwas Zeit für sich brauchen, um danach wieder mit voller Kraft für die Kinder da sein zu können, sollten dabei berücksichtigt werden (vgl. https://www.apotheken-umschau.de/Coronavirus/Corona-Pandemie-Besonders-schwierige-Situation-fuer-Kinder-mit-ADHS-557837.html).

Ein höherer Medienkonsum als sonst sollte vermieden werden, um Schlafstörungen und schlechteren Konzentrationsleistungen der Kinder vorzubeugen. Alternativen dazu könnten gemeinsames Basteln oder Sportprogramme auf YouTube, welche durch die Corona-Krise sichtbar in der Anzahl gewachsen sind, sein (https://www.luechow-dannenberg.de/desktopdefault.aspx/tabid-1146/2378_read-6878/). Das Thema der fehlenden Konzentration muss auch bei den Hausarbeiten berücksichtigt werden, betont der ärztliche Direktor Holtmann. Manche Kinder können die Konzentration nicht länger als zehn Minuten aufrechterhalten. In solchen Fällen ist der Frust der Eltern nachvollziehbar, jedoch wirkt dieser sich in jedem Fall kontraproduktiv aus. Fortschritte der Kinder bei den Hausaufgaben beispielsweise sollten erkannt und dann auch gelobt werden, um Frustration zu vermeiden und den Blick auf Erfolgserlebnisse zu wenden (vgl. https://www.apotheken-umschau.de/Coronavirus/Corona-Pandemie-Besonders-schwierige-Situation-fuer-Kinder-mit-ADHS-557837.html).

In einer solchen Lage, in welche Menschen nichts tun können, außer sich an die Maßnahmen der Bundesregierung zu halten, muss sich auf das Positive fokussiert werden.

Wenn trotzdem das Gefühl der Überforderung oder der Hilflosigkeit aufkommt, gibt es die Möglichkeit Hotlines von Beratungsstellen anzurufen oder Elternschulen nach Rat zu fragen.

ADHS-Telefonberatung (NRW): 0177-887 4037 oder 02161-531 739; Elterntelefon: 0800-111 0550; Nummer gegen Kummer (für Kinder und Jugendliche): 116 111

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