Gemeinsam gegen Corona

Die Ausbreitung des Corona-Virus greift tief in unser Leben und den Alltag ein. Das öffentliche Leben ist stark eingeschränkt und auch im Privatleben sollen wir soziale Kontakte weitgehend vermeiden. Unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel wandte sich erstmals in ihrer 14-jährigen Regierungszeit in einer Ansprache – die einer „Rede zur Lage der Nation“ gleichkam – an uns Bürger*innen. Deutschland stehe vor der größten Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg. Ein Satz, der in seiner Tragweite auch noch Tage später nachhallt. „Es ist ernst, nehmen Sie es auch ernst“, appellierte Merkel an jede*n, sich solidarisch zu verhalten, um diese Krise zu bewältigen. Doch was heißt es, sich solidarisch zu verhalten? Auch wenn die Hörsäle geschlossen sind, soll hier kein wissenschaftliches Kolloquium auf die Kulturgeschichte der Solidarität in Europa folgen. Vielmehr wollen wir einen kleinen Ausschnitt dessen zeigen, was Solidarität im Frühjahr 2020 konkret bedeuten kann. Diese kurze Übersicht könnt ihr gerne in den Kommentaren ergänzen.

Zuhause bleiben

Von oberster Priorität ist es, die Infektionsketten zu unterbrechen. Deshalb sind wir alle dazu aufgefordert, unsere sozialen Kontakte weitestgehend einzuschränken. „Social distancing“ ist das Gebot der Stunde. So schwer es auch fällt, bleibt zuhause! Damit verhalten wir uns solidarisch, weil wir alle schützen, die von Corona besonders bedroht sind. Ältere Menschen, chronisch Kranke und Vorerkrankte sind auf diesen Akt der Solidarität angewiesen. Das Gesundheitssystem wird so entlastet, da Kapazitäten von denen genutzt werden können, die sie unvermeidlich brauchen. Wichtig ist aber, die Gemeinschaft aufrecht zu erhalten. Kümmert euch um Isolierte oder Angehörige von Risikogruppen, indem ihr über Messenger und Co mit ihnen in Kontakt bleibt. Bietet ihnen eure Hilfe an für Einkäufe und Botengänge. Unter #wirbleibenzuhause könnt ihr in den Sozialen Medien zeigen, welch Vorbilder ihr seid. Stichwort Social Media: Hier organisieren sich gerade viele Nachbarschaftshilfen und andere Hilfsangebote. Lasst uns diese Netzwerke ausbauen und pflegen!

Support your Locals

Unter der Krise leidet auch unsere Wirtschaft enorm. Einzelhändler, Bars, Clubs, Fitnessstudios und viele mehr – alles geschlossen. Vielerorts ist es aber möglich, die davon Betroffenen indirekt zu unterstützen. Essen kann bestellt und im Restaurant abgeholt werden. Ebenso können wir Gutscheine bei Betrieben wie Hotels kaufen, um sie in der verdienstlosen Zeit zu unterstützen. Vielen von uns fehlt auch der Sport. Nicht nur als Aktive oder Zuschauer*innen sondern auch als Gewerbetreibende. Ein Fußball-Bundesligist hat hierfür eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen. Virtuell kann man im Netz beispielsweise ein Bier auf dem Weg ins Stadion beim Büdchen kaufen. Der Club wurde von 18 jungen Männern in einer Kneipe gegründet… An dieser Stelle soll aber auch ein riesen Dank an alle ausgesprochen werden, die unser tägliches Leben am Laufen halten und uns versorgen. Einzelhändler*innen, LKW-Fahrer*innen, Krankenpfleger*innen, Ärzt*innen und auch die Reisekaufleute und Mitarbeiter*innen der Airlines, die unsere Landsleute aus aller Welt nach Hause holen. Ihr leistet Großartiges und verdient wie so viele andere mehr unseren größten Respekt. Ebenso gilt es den Politiker*innen zu danken, die unermüdlich nach Hilfen in und Wegen aus der Krise suchen. Sie alle stellen unsere Versorgung sicher. Solidarisch sein heißt deshalb auch im Supermarkt, dass jeder nur das nimmt, was sie*er wirklich benötigt.

Zusammenhalten

Auch wenn wir physisch auf Abstand gehen müssen. Wir sind und bleiben Menschen und damit Teil einer Gemeinschaft. Diese müssen wir aufrechterhalten und positiv bestärken, statt uns in gegenseitigen Vorwürfen zu ergehen. Hierfür gibt es großartige Beispiele von Solidaritätsbekundungen. In Italien zum Beispiel treffen sich die Menschen, indem sie auf Balkonen und Terrassen singen und musizieren. Dieser „Trend“ ist auch schon zu uns nach Deutschland gekommen. In Bochum beispielsweise öffnen viele Menschen abends ihre Fenster und spielen ihre „Hymne“ von Herbert Grönemeyer. Der WDR spielt morgens auf allen Frequenzen ein wunderbares Lied, das Hoffnung schenkt. „When you walk through a storm hold your head up high, and don’t be afraid of the dark, […] walk on, walk on with hope in your hearts, and You’ll never walk alone”. Seid kreativ und entwickelt mehr Methoden, als Gemeinschaft füreinander da zu sein. Zusammen werden wir diese Krise meistern. Der Soziologe Franco Ferrarotti erklärte: „Ich glaube, wenn die Krise vorbei ist, werden wir eine enorme Wiederkehr von Lebensfreude und Lust am Wiederaufbau erleben. Ähnlich wie am Ende des Krieges wird es in ganz Europa eine unglaubliche Explosion an Lebensfreude geben“. Arbeiten wir solidarisch daraufhin. Viva la Vida! 

  • Eure Redaktion

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