10 Jahre nach der Ratifizierung der UN-BRK (2009-2019)

Am 26. März 2009 trat in Deutschland das von den Vereinten Nationen drei Jahre zuvor verabschiedete „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ (UN-BRK) in Kraft. Die UN-BRK enthält 50 Artikel, in denen die allgemeinen Grund­rechte ausdrücklich im Hinblick auf Men­schen mit Behinderung formuliert werden. „Die UN-BRK ist die erste allgemeine Rechts­norm, die bestehende Menschenrechte konkret auf die Situation von Menschen mit Behinderung bezieht. Dabei unterstreicht die Konvention einen Paradigmenwechsel: Eine Beeinträchtigung stellt nicht ein Defizit oder eine Abweichung dar, sondern ist Teil der Vielfalt menschlichen Lebens. Die eigentli­che Behinderung entsteht aus dem Zusam­menspiel von individueller Beeinträchtigung und äußeren Gegebenheiten, die dieser Person eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erschwert. Menschen mit Behinderung sind keine Objekte gesellschaftlicher Für­sorge, sondern selbstbestimmte Bürgerinnen und Bürger“ (https://www.aktion-mensch.de/ds/img/content/aktion/soviel/parallax/AKM-Kurzbilanz_10Jahre_UN-BRK.pdf)

Wie aber steht es 10 Jahre nach der Ratifizierung?

Die Bundesländer haben Aktionspläne vorgelegt, was als Plus gewertet werden kann, aber es besteht eine große Uneinheitlichkeit in den einzelnen Bundesländern bezüglich Anstrengung und Umsetzung. Zudem bestehen weiterhin Doppelstrukturen in den Bereichen Bildung, Wohnung und Arbeit.

Wesentlich ist aber, dass Menschen mit Behinderung nach wie vor nicht in den entsprechenden Entscheidungs- und Gesetzgebungsprozesse mit eingebunden werden. Es gibt viel zu tun – auch nach 10 Jahren!

Mehr Info unter: www.aktion-mensch.de oder https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/aktuell/news/meldung/article/pressemitteilung-10-jahre-un-behindertenrechtskonvention-in-deutschland-miteinander-von-menschen/

„Die Kinder der Utopie“ – Filmvorführung am 15. Mai

„Sechs junge Erwachsene schauen zurück auf ihre gemeinsame Grundschulzeit in einer Inklusionsklasse. Sie reflektieren ihre Erlebnisse und Erfahrungen – und blicken in die Zukunft.“

Die AG Inklusive Pädagogik lädt herzlich zum Themenabend Inklusion ein.
Am 15. Mai wird in der UCI Kinowelt Paderborn der Film „Die Kinder der Utopie“ gezeigt. Der Film wird um 19.30 Uhr gezeigt, Plätze können im Vorfeld online reserviert werden (https://www.diekinderderutopie.de/paderborn).
Im Anschluss wird zudem eine Podiumsdiskussion zum Thema Inklusion stattfinden.
Alternativ wird am 18. Juni Uni Intern von 18-20 Uhr ebenfalls der Film gezeigt, der Raum wird über die Homepage der AG Inklusive Pädagogik rechtzeitig bekannt gegeben.

Wenn Ihr wissen wollt, worum es in dem Film geht – lest weiter… „„Die Kinder der Utopie“ – Filmvorführung am 15. Mai“ weiterlesen

10 Jahre nach der UN-BRK: Inklusion in NRW stagniert – Was sagen die Zahlen?

In ihrer bildungsstatistische Analyse aus Anlass des 10. Jahrestags des Inkrafttretens der UN Behindertenrechtskonvention am 26. März 2019 machen die Bielefelder Wissenschaftler/innen Helen und Marcus Knauf darauf aufmerksam, dass die gemeinsame Unterrichtung von Schüler/innen mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf stagniert (vgl. Neue Westfälische, Ausgabe Bielefeld, Zwischen Weser und Rhein, 15.03.2019) und ziehen damit eine enttäuschende Bilanz für den Zeitraum 2009-2017. Die Zahlen weisen darauf hin, dass insbesondere das Bundesland NRW seine Inklusionsverpflichtung nicht erfüllt hat – doch stimmt das so?

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Ment4you lädt ein: Filmabend mit Pizza am 19.12.2018

Inklusion ist ein komplexes und aktuelles Thema, welches (angehende) LehrerInnen im Schulalltag direkt betrifft. Aus diesem Grund machen wir gerne auf unseren zweiten Filmabend zu “Schule, Schule – die Zeit nach Berg Fidel“ aufmerksam. Dieser Dokumentarfilm soll die Zuschauer für dieses viel diskutierte Thema sensibilisieren und ihnen einen Zugang verschaffen.

Bei unserem letzten Filmabend haben wir uns den Film „Berg Fidel – Eine Schule für alle“ angesehen, bei dem die Filmemacherin Hella Wenders die vier Kinder David, Jakob, Anita und Lucas begleitet, die an der inklusiven Schule Berg Fidel in Münster zur Schule gehen, wo Schüler ungeachtet körperlicher, geistiger und sozialer Unterschiede aufgenommen werden und sich mit allen möglichen Beeinträchtigungen arrangiert wird.

Jetzt ist Teil 2 dran: In „Schule, Schule – Die Zeit nach Berg Fidel“ dokumentiert Wenders den Werdegang von David, Jakob und Anita sowie ihrer ehemaligen Mitschülerin Samira, nachdem sie ihre alte Schule verlassen haben und auf unterschiedliche weiterführende Schulen gewechselt sind. Dabei zeigt sie die verschiedenen Träume, Hoffnungen, Sorgen, Ängste und Nöte der vier Kinder und Jugendlichen, aber auch deren schulische und private Erfolge.

▶Für Getränke, passende weihnachtliche Naschereien und leckere Pizza ist natürlich gesorgt.
▶Am: 19.12.2018
▶Um: 16-19 Uhr
▶Raum: N1.344

Hier noch der Trailer zum Film: https://www.youtube.com/watch?v=zIdGOrtGtAA

 

Schule NRW: Neuausrichtung der Inklusion!

Im September 2018 legte die Bildungsministerin Yvonne Gebauer ein Konzept zur Neuausrichtung der Inklusion vor, das von der Landesregierung NRW am 03. Juli 2018 beschlossen wurde.

Diese beginnt mit dem Schuljahr 2019/2020 und versteht Allgemeine Schulen und Förderschulen als zwei gleichberechtigt mögliche Schulformen: „Aus unserer Sicht gehören Inklusion und Förderschulen zu den zwei Seiten einer Medaille.“ Aus diesem Grund soll mit der Absenkung der Mindestgrößenverordnung die Voraussetzung geschaffen werden, den Erhalt eines breiten landesweiten Förderschulangebots zu sichern.

Man darf also gespannt sein, wie sich der Schulentwicklungsprozess in NRW in naher Zukunft gestaltet!

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Einladung zur Vernissage: JointArtventure – Begegnung durch Kunst

Das Bild zeigt Hände, die ein Tablet auf einen Bildschirm im Uni-Foyer halten. Auf Bildschirm und Tablet ist die Startseite des Blogs Sonderpaedagogik zu sehen.Zum zweiten Mal fand in Kooperation der Professur Kunstdidaktik mit besonderer Berücksichtigung von Inklusion und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel.regional das Lehrprojekt „JointArtventure“ statt. Studierende erkundeten gemeinsam mit Menschen mit Behinderung via iPad fotografisch die Universität. Durch die Begegnung in gemeinsamer gestalterischer Arbeit wurde Inklusion erfahr- und erlebbar gemacht.
Die entstandenen Fotografien werden am 12. Juli um 18 Uhr im Pontanus-Carré, Pontanusstr. 41-43, 33102 Paderborn präsentiert. Hierzu wird herzlich eingeladen!

Weiterführende Links:
https://blogs.uni-paderborn.de/kunstdidaktik/projekte-events/schulprojekte/
https://blogs.uni-paderborn.de/kunstdidaktik/files/2017/06/Joint-ArtVenture.pdf

Aktionstag Blindenfußball am Dienstag, 26. Juni, SP1: Im 16-Uhr-Workshop sind noch Plätze frei!

Schließen Sie doch einmal für einen Moment die Augen und versuchen Sie, ein paar Schritte zu gehen. Oder gar zu rennen. Schnell merken Sie, wie schwer uns die Orientierung ohne Sehfähigkeit fällt. Wer sich einmal diesem Selbstversuch unterzieht, wird umso mehr Respekt vor den Menschen haben, die blind Fußball spielen! Hier ein visueller Einblick: https://www.youtube.com/watch?v=K8dnCk2tO0M. „Aktionstag Blindenfußball am Dienstag, 26. Juni, SP1: Im 16-Uhr-Workshop sind noch Plätze frei!“ weiterlesen

Es geht schon wieder los: Die Frage nach der Vermeidung von Behinderungen

In ihrer Kleinen Anfrage an den Deutschen Bundestag (Drucksache 19/1444) vom 12.03.2018 (http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/014/1901444.pdf) stellen die Abgeordneten Nicole Höchst, Franziska Gminder, Jürgen Pohl, Verena Hartmann und die Fraktion der AfD (namentlich Alice Weidel und Alexander Gauland) die Frage nach der Anzahl der schwerbehinderten Menschen in Deutschland. Grundsätzlich scheint an dieser Anfrage zunächst nichts Anrüchiges, die AfD proklamiert jedoch unter Bezugnahme auf die TAZ vom 27.09.2011: „Behinderungen entstehen u.a. durch Heiraten innerhalb der Familie.“ Verwiesen wird auf eine britische Studie, die zu dem Schluss kam, „60 Prozent der Todesfälle und Erkrankungen betroffener Kinder hätten vermieden werden können, ‚wenn die Inzucht beendet würde‘.“ Und nicht nur das: Die AfD bringt die Anfrage nach der Anzahl schwerbehinderter Menschen in Deutschland in einen unmittelbaren Zusammenhang mit dem Migrationshintergrund. Denn in Frage 6 ist nachzulesen: „Wie viele der in der Bundesrepublik lebenden Schwerbehinderten (bitte hier alle Arten von Behinderungen zusammenfassen) besitzen keine deutsche Staatsbürgerschaft (bitte aufschlüsseln nach Jahren seit 2012)?“

Der Verband Sonderpädagogik e.V. (vds) erklärt in seiner aktuellen Pressemitteilung: AfD-Anfrage: Ein Schlag ins Gesicht für Menschen mit Behinderung und „verurteilt Inhalt und Tenor der kleinen Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion wegen der nicht hinnehmbaren Diskriminierung von Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen. Aus der Sicht des Verbands überschreitet die AfD mit der menschenfeindlichen Anfrage deutlich parlamentarische Grenzen“, so der vds (http://www.verband-sonderpaedagogik.de/startseite/meldungen/2018-04-pm-anfrage-afd.html). Dem bleibt nichts mehr hinzuzufügen!

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