Mit der immer stärker zunehmenden Anzahl an Schüler:innen mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ) stellt sich die Frage, wie dieses Thema in den Unterricht integriert werden kann und wie die Lehrer:innen am besten damit umgehen sollten. Diesbezüglich gibt es verschiedene Meinungen, einerseits werden die Erstsprachen der betroffenen Schüler:innen nicht berücksichtigt, andererseits gibt es eine Vielzahl an Ideen, diese in den Unterricht mit einfließen zu lassen. Durch die Aufnahme verschiedener Sprachen ist es den Lehrkräften möglich, die Sprachenbewusstheit ihrer Schüler:innen zu fördern, in dem beispielsweise Sprachvergleiche durchgeführt werden. Es gibt diesbezüglich keinen Erfolgsunterschied zwischen DaZ-Kindern und Kindern mit Deutsch als Muttersprache. Alle Kinder profitieren von der Berücksichtigung mehrerer Sprachen im Unterricht und können voneinander lernen.
Lenia Tamara Krenz (Von Studierenden für Studierende)
Lehrer:innen der heutigen Zeit sollten die Erstsprachen aller Schüler:innen berücksichtigen und wertschätzen. Die Mehrsprachigkeit als Ressource zu betrachten, hat viele Vorteile für die gesamte Schule. Doch warum sollten andere Sprachen in den Unterricht integriert werden und wie kann dies gelingen?
„Wenn wir hier auf Arabisch diskutieren, dann fühlt es sich ein bisschen an, wie nach Hause kommen. Manchmal komme ich schon drei oder vier Stunden vor dem Kurs und warte darauf, dass es losgeht.“, so Hasan M., Schüler in Hamburg (https://deutsches-schulportal.de/unterricht/herkunftssprache-niemand-moechte-doch-seine-muttersprache-vergessen/).
Dieses Zitat macht deutlich, wie wichtig es ist, die verschiedenen Erstsprachen im Kontext der Schule zu berücksichtigen. Die eigene Muttersprache im Unterricht zu thematisieren ist ein schönes Gefühl, ein Gefühl von Ehre und Wohlbefinden. Die Berücksichtigung gibt den Kindern außerdem das Gefühl von Stolz. Sie können sich mächtig fühlen, weil sie mit Deutsch als Zweitsprache einer zweiten Sprache mächtig sind, was die anderen Kinder in der Grundschule meist nicht von sich behaupten können. Es ist wichtig die Erstsprache aller Schüler:innen zu berücksichtigen; diese trägt ein Stückchen Heimat mit sich, welche vielen Betroffenen am Herzen liegt. Dadurch können Lehrer:innen dazu beitragen, dass sich die meisten Kinder in der Klasse wohl und gut aufgenommen fühlen.
Die Integration mehrsprachiger Elemente in den Schulalltag macht es möglich, dass Schüler:innen Interesse für Sprachen entwickeln. „Lehrkräfte sollten Kenntnisse darüber haben, wie die Sprachen funktionieren, was Besonderheiten im Vergleich zum Deutschen und was vielleicht auch Fallstricke sind.“ (Herkunftssprachlicher Unterricht – eine Frage der Bildungsgerechtigkeit, https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/herkunftssprachlicher-unterricht-eine-frage-der-bildungsgerechtigkeit/). Mit diesem Zitat wird die Angst der Lehrer:innen angesprochen, nicht alle Sprachen gut genug zu beherrschen. Diese Angst trägt dazu bei, dass andere Sprachen im Unterricht nicht berücksichtigt werden. Die Lehrer:innen möchte nur das lehren, was sie beherrschen, obwohl es sehr einfache Methoden gibt, auch die anderen Sprachen im Unterricht erscheinen zu lassen. Beispielsweise können verschiedene Begrüßungen in Sprachen der Klassen gelernt und auf Plakate geschrieben werden. Die Schüler:innen können die Lehrkraft morgens in der eigenen Sprache begrüßen und den Mitschüler:innen einfache Vokabeln in der eigenen Sprache erklären. Sie fühlen sich dadurch berücksichtigt und werden durch den Einbezug der eigenen Muttersprache und die damit verbundenen Heimatgefühle zum Weiterlernen motiviert.