Die Kindheit und Jugend sollte normalerweise sorgenfrei und mit viel Spaß am Leben sein, doch ist dies in der heutigen Zeit überhaupt noch möglich? In den Nachrichten und sozialen Medien wird man mit schlechten Nachrichten aus der Welt nur so überflutet: der besorgniserregende Klimawandel, eine weltweite Pandemie, Krieg in Europa und die immer weiter ansteigende Inflation. Doch wie wirkt sich das wirklich auf Jugendliche und junge Erwachsene aus? Mit diesem Thema haben sich Simon Schnetzer und Klaus Hurrelmann in ihrer Trendstudie Sommer 2022 „Deutschlands Jugend im Dauerkrisen-Modus: Wegen der Kriegsgefahr bröckelt die optimistische Grundstimmung“ beschäftigt (https://simon-schnetzer.com/blog/pressemitteilung-zur-trendstudie-sommer-2022/).
Laura Zirm (Von Studierenden für Studierende)
Jedes halbe Jahr erscheint eine neue Studie von Simon Schnetzer und Klaus Hurrelmann zum Thema „Jugend in Deutschland“. Die zuletzt herausgebrachte Studie vom 03.05.2022 thematisiert die aktuellen Sorgen und Ängste von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14 bis 29 Jahren. Insgesamt haben 1.021 junge Menschen an der Online-Befragung teilgenommen.
Zunächst einmal lässt sich festhalten, dass die allgemeine Stimmung der Jugendlichen recht positiv ist und sie im Allgemeinen optimistisch in die Zukunft blicken. Allerdings wurden die jungen Menschen danach auch mit konkreten aktuellen Ereignissen konfrontiert, beispielsweise mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine oder der Corona-Pandemie. Dabei zeigt sich eine starke Verunsicherung im Hinblick auf die Zukunft. Auf die Frage „Welche wirtschaftlich-gesellschaftlichen Themen bereiten dir Sorgen?“ haben 68% der Befragten angegeben, dass sie sich am meisten vor einem Krieg in Europa fürchten. Dicht gefolgt ist die Sorge vor dem Klimawandel, welche 55% als größte Befürchtung angegeben haben und auf dem dritten Platz liegt die Inflation mit 46%. Bei den weiteren Themen wird deutlich, dass auch wirtschaftliche Probleme immer weiter in den Vordergrund rücken. Viele junge Erwachsenen machen sich zusätzlich Sorgen um eine Spaltung der Gesellschaft oder haben Angst vor einer Wirtschaftskrise.
Das Ergebnis der Studie zeigt, dass die Angst vor einem Krieg nicht die Einzige ist, die den jungen Menschen Sorgen bereiten. Dazu kommt der Klimawandel, die Inflation und die Spaltung der Gesellschaft. Allerdings ist auch die Corona-Pandemie immer noch beunruhigend für die jungen Erwachsenen, auch wenn die Maßnahmen kaum noch einschränkend sind und die Zahlen zurückgehen.
Simon Schnetzer fasst zusammen, dass die jungen Menschen durch die Krisen eine große Last zu tragen haben, welche immer größer wird und somit auch psychische Probleme wie Angst, Depressionen und Stress immer weiter zunehmen.