Digital-inklusive Bildung 

Aktuelle Debatten setzen sich derzeit gehäuft mit den beiden zentrale Herausforderungen – Inklusion und Digitalisierung – des Bildungssystems auseinander. Die beiden Bereiche werden dabei vorwiegend getrennt voneinander betrachtet. Die Corona-Pandemie zeigte jedoch, dass Inklusion und Digitalisierung zusammengedacht werden müssen, um alle Menschen an der digitalen Welt und den damit verbundenen Lernangeboten teilhaben zu lassen. Wie können Inklusion und Digitalisierung kombiniert werden? Darum geht es in dem Beitrag „Was ist digital-inklusive Bildung? Einordnung und Potenziale der Aktion Mensch (https://www.aktion-mensch.de/inklusion/bildung/impulse/digital-inklusive-bildung/hintergrundwissen/was-ist-digital-inklusive-bildung).

Gesellschaftlich brisante Themen verschieben sich zunehmend in digitale Medien. Nicht nur die Kommunikation über soziale Netzwerke nimmt stetig zu, auch politische, ökonomische und kulturelle Themen werden zunehmend im Internet diskutiert, so dass für viele Menschen ein Leben ohne digitale Medien unvorstellbar ist. Dennoch können nicht alle Menschen an der Nutzung dieser Medien partizipieren. Im Besonderen sind Menschen mit Beeinträchtigungen, mit sozio-ökonomischen Benachteiligungen und mit ungenügenden Sprachkenntnissen davon ausgeschlossen (https://www.aktion-mensch.de/inklusion/bildung/impulse/digital-inklusive-bildung/hintergrundwissen/warum-ist-digital-inklusive-bildung-wichtig).

Warum digitale Bildung jedoch für alle Menschen wichtig ist, erfahrt ihr nachfolgend.

Johanna Schmidt (Von Studierenden für Studierende) 

Digital-inklusive Bildung kann dazu beitragen, dass benachteiligte Menschen nicht zusätzlich und vermehrt ausgeschlossen werden. Digitalität ermöglicht stattdessen die Inklusion in Bildungsinstitutionen zu fördern. In der digital-inklusiven Bildung wird die große Entwicklungsmöglichkeit hin zu einer zukunftsorientierten, chancengerechten Bildung für bedingungslos alle Menschen gesehen. Kinder und Jugendliche werden befähigt selbstbestimmt und gleichberechtigt mit digitalen Medien umzugehen und diese adäquat einzusetzen. Das funktioniert zum einen durch Reflexion, den Aufbau von Medienkompetenzen, Übung, die Thematisierung von Datenpreisgabe, Fakenews, Meinungsbildung, Mobbing und Algorithmik. Zum anderen aber auch durch assistive Technologien (https://www.aktion-mensch.de/inklusion/bildung/impulse/digital-inklusive-bildung/hintergrundwissen/was-ist-digital-inklusive-bildung). Dabei handelt es sich um Tools, die einen barrierefreien Zugang zu digitalen Medien ermöglichen. So können Texte und Darstellungen vergrößert und verbalisiert, Untertitel und Audiodeskription eingeblendet, verschiedene Steuerungsmöglichkeiten genutzt sowie die Spracheingabe, Orientierungshilfen, barrierefreie Lernprogramme und weitere digitale Hilfen verwendet werden (https://www.inklusive-medienarbeit.de/assistive-technologien/).  

Die verschiedenen Zugangsmöglichkeiten bieten eine Chance individuelles Lernen zu gewährleisten. Eine Lehrkraft kann Informationen auf vielfältige Weise zur Verfügung stellen. So können Schüler:innen beispielsweise Bilder, Mindmaps, Präsentationen, Online-Comics und Lernvideos in ihrem Lernprozess nutzen. Alle Schüler:innen arbeiten dabei am gleichen Lerngegenstand, doch können sie in ihrem Tempo und mit einer von ihnen favorisierten Informationsaufbereitung arbeiten (https://www.aktion-mensch.de/inklusion/bildung/impulse/digital-inklusive-bildung/hintergrundwissen/warum-ist-digital-inklusive-bildung-wichtig).  

Neben der Vermittlung von Unterrichtsinhalten können die Kinder und Jugendlichen weitere Fähigkeiten erlernen. Die Schüler:innen erarbeiten im Zusammenhang mit digitalen Medien verschiedene Produkte zur Darstellung von Informationen. Während dieses Prozesses können die Lernenden beispielsweise Wissen darüber erlangen, wie Videos oder Podcasts aufgenommen und geschnitten werden oder wie Online-Comics gestaltet werden können. Hier eröffnet sich für die Kinder und Jugendlichen die Chance Möglichkeiten zu finden, ihre eigene Persönlichkeit auszudrücken, Interessen zu entwickelt und kreativ zu arbeiten. Aus diesem Grund ist eine hohe intrinsische Motivation bei den Schüler:innen zu verzeichnen, wenn es um die Verwendung digitaler Medien geht. Durch das Arbeiten in Gruppen können gleichzeitig inklusive Teambuilding-Prozesse angestoßen werden (https://www.aktion-mensch.de/inklusion/bildung/impulse/digital-inklusive-bildung/hintergrundwissen/warum-ist-digital-inklusive-bildung-wichtig).

Digitale Bildung besitzt damit ein Potenzial zu inklusiver Bildung!