Die SARS-CoV-2-Krise veränderte das Leben der Menschen nahezu auf der ganzen Welt. Auch Kinder und Jugendliche in Deutschland sind besonders durch die daraus resultierenden Einschränkungen, wie zum Beispiel den Schulschließungen und „social distancing“ betroffen. Unter anderem deshalb warnt Jörg Dräger, Vorstandsmitglied der Bertelsmann-Stiftung, vor einem deutlichen Anstieg der Kinderarmut in Deutschland (https://bit.ly/3eEBvW8).
Aber was bedeutet eigentlich Kinderarmut und welche Faktoren wirken sich während der SARS-CoV-2-Krise auf die Kinderarmut aus?
Lea Schneider (Von Studierenden für Studierende)
Im Jahr 2019 waren 20,5% der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren in Deutschland von Kinderarmut bedroht; das ist in etwa jedes fünfte Kind (https://www.zeit.de/gesellschaft/2020-12/kinderarmut-deutschland-anstieg-kinder-jugendliche?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F). An der Grenze zur Armut befindet man sich, wenn einem weniger als 60% des mittleren Nettoeinkommens zur Verfügung stehen. Als arm gilt man, wenn einem 40% des Medians zur Verfügung stehen. Das bedeutet also, dass eine vierköpfige Familie mit einem Nettoeinkommen von 1.926 Euro sich an der Grenze zur Armut befindet (https://www.malteser.de/aware/hilfreich/kinderarmut-in-deutschland-alles-was-du-darueber-wissen-musst.html).
Um den Begriff „Kinderarmut“ definieren zu können, muss man einen ganzheitlichen Blick entwickeln, das bedeutet, dass man nicht nur die Einkommensarmut, sondern auch die Lebensbereiche der Kinder mit einbeziehen muss. Kinder und Jugendliche, die von Kinderarmut betroffen sind, fehlt es während ihrer Entwicklung an vielen Notwendigkeiten.
Gerade Eltern von benachteiligten Kindern und Jugendlichen sind im besonderen Maße von der Pandemie betroffen, denn sie arbeiten häufig auf Minijobbasis in Restaurants und dem Einzelhandel, die aufgrund der Pandemie schließen mussten. Die betroffenen Eltern haben dann kein Recht auf Kurzarbeitergeld und erleiden so weitere finanzielle Einbußen. Aber auch die von Kinderarmut betroffenen Kinder und Jugendlichen sind im besonderen Maße von der Schulschließung und dem „Social Distancing“ betroffen, denn dadurch fallen Betreuungs-, Hilfs- und Unterstützungsangebote für die Kinder und Jugendlichen weg, wodurch die Bildungsungleichheit noch verstärkt wird (https://bit.ly/3eEBvW8).
Die Folgen der SARS-CoV-2 Krise werden sich wohl erst in den nächsten Jahren deutlicher herausstellen, jedoch kann man jetzt schon feststellen, dass sich die psychische sowie physische Belastung der Kinder und Jugendlichen deutlich erhöht hat. Diese Ergebnisse werden auch von der COPSY-Studie nochmal bestätigt. In der Studie wurden Kinder und Jugendliche zu ihrer psychischen Gesundheit befragt. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass fast jedes dritte Kind ein Jahr nach Beginn der Pandemie unter psychischen Auffälligkeiten leidet. Sie stellt auch herausstellen, dass gerade vor allem Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien betroffen sind (https://www.uke.de/allgemein/presse/pressemitteilungen/detailseite_104081.html).
Abschließend lässt sich sagen, dass gerade die Kinder und Jugendlichen aus Risikfamilien einen deutlich höheren Unterstützungsbedarf haben und besser unterstützt werden müssen, damit ihre psychische Gesundheit verbessert werden kann und sie nicht ihre Motivation und Lernfreude verlieren (https://www.uke.de/allgemein/presse/pressemitteilungen/detailseite_104081.html).
Wenn Ihr noch mehr über die Thematik erfahren möchtet, erhaltet Ihr in dem folgenden Link zum Video „Wie Corona die Kinderarmut in Bremerhaven verschärft“ einen weiterführenden Einblick in das Thema: https://www.butenunbinnen.de/videos/kinderarmut-corona-sommerferien-100.html