Die neue Polizeiliche Kriminalstatistik (vgl. https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2019/pks2019_node.html;jsessionid=E9BBFC2F30CE5BAEA15D51C9A5D0E8DC.live2291) zeigt: auch für das Jahr 2019 steigen die – wohl gemerkt registrierten – Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen (2018: 12.321; 2019: 13.670, mit einem tatsächlichen Anstieg von 1.349 und damit um 10,9%) und der Verbreitung kinderpornografischer Schriften (mit einem Anstieg von 64,6%).
Die Bundesregierung hebt dagegen primär hervor: „Deutschland ist wieder ein Stück sicherer geworden“, weil die Zahl der Straftaten bei gleichzeitigem Bevölkerungswachstum erneut rückläufig sind (vgl. https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/pks-2019-1734432).
Die Meldung des Anstiegs sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen wird dagegen in der aktuellen Berichterstattung lediglich in einem Nebensatz erwähnt – empörend!
In der aktuellen Pressemitteilung zur PKS 2019 vom 24.03.2020 heißt es hierzu erst im vorletzten Absatz: „Bei der Verbreitung pornografischer Schriften war statistisch eine Steigerung um +51,6 Prozent zu beobachten, insbesondere bei der Verbreitung kinderpornografischer Schriften (+64,6 Prozent). Durch die verstärkten Aktivitäten der Sicherheitsbehörden konnten mehr Straftaten vom Dunkelfeld ins Hellfeld gerückt werden. Zudem führte die Zusammenarbeit der mit der halbstaatlichen US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation „NCMEC“ und deutschen Internetbeschwerdestellen zu deutlich mehr Hinweisen und Ermittlungsansätzen. Auch beim sexuellen Missbrauch von Kindern ist eine Zunahme von 10,9 Prozent zu verzeichnen“ (https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2020/03/pks-2019-pm.html).
Die Steigerung ist sicherlich, in einem traurig-positivem Sinn, der verstärkten Bekämpfung gegen Gewalt und Missbrauch gegenüber Kindern und Jugendlichen geschuldet. „Durch verstärkte Aktivitäten der Sicherheitsbehörden im Bereich der Verbreitung pornografischer, insbesondere kinderpornografischer Schriften konnten mehr Straftaten vom Dunkelfeld ins Hellfeld gerückt werden. „Inzwischen gehen deutlich mehr Hinweise ein, die wir konsequent verfolgen. All das hat auch steigende Fallzahlen zur Folge“, so Seehofer. Bei der Verbreitung kinderpornografischer Schriften wurde ein starker Anstieg um 64,6 Prozent festgestellt. Zur besseren Verhinderung dieser Taten müssten Kinder und Jugendliche noch besser geschützt und über mögliche Gefahren aufgeklärt werden, unterstrich Bundesinnenminister Seehofer“ (https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/pks-2019-1734432).
Wir sind gespannt mit welchen Maßnahmen der Bundesinnenminister agieren will.