NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) fordert höhere Strafen für Kindesmissbrauch (vgl. NW, 06.12.2019 – Zwischen Weser und Rhein). Dies stellte er bei der Innenministerkonferenz in Lübeck vor, die derzeit tagt. Reul plädiert für eine teilweise Verdopplung der Strafen bei Kindesmissbrauch und Kinderpornografie, d.h. bei schwerem sexuellen Missbrauch eine Erhöhung von fünf auf zehn Jahre, bei Besitz von Kinderpornografie eine Erhöhung von mindestens drei auf mindestens fünf Jahre. Entscheidend ist, dass Kindesmissbrauch zukünftig als Verbrechen und nicht länger nur als Vergehen eingestuft werden soll.
Ob härtere Strafen die Täter allein von ihrer Tat abhalten werden, bleibt abzuwarten. Nach wir vor wird die Aufmerksamkeit und Sensibilisierung der Personen, die Kontakt zu missbrauchten oder gefährdeten Kindern und Jugendlichen haben, ein entscheidendes Moment bei der Bekämpfung von Kindesmissbrauch und der Erstellung und Verbreitung von Kinderpornografie haben.