In Leverkusen sollte der Bahnhofsumbau für eine zeitgemäße und barrierefreie Infrastruktur sorgen – doch die Realität sieht anders aus. Trotz Modernisierung und umfassendem Umbau des Bahnhofs Leverkusen-Mitte müssen gehbehinderte Menschen weiterhin auf Barrierefreiheit warten. Die Deutsche Bahn gibt an, dass die ersehnten Aufzüge erst im kommenden Februar installiert und betriebsbereit sein werden. Bis dahin bleibt Betroffenen nur der mühsame Weg über Treppen. Dieser Missstand wirft nicht nur Fragen zur Prioritätensetzung auf, sondern verdeutlicht auch die anhaltenden Herausforderungen, denen Menschen mit Behinderungen im öffentlichen Verkehr ausgesetzt sind (vgl. https://www.radioleverkusen.de/artikel/aufzuege-in-leverkusen-mitte-erst-naechstes-jahr-in-betrieb-1784039.html).
Arta Zilbeari (Von Studierenden für Studierende)
Während der Bahnhof Leverkusen-Mitte auf eine hoffentlich baldige barrierefreie Ausstattung wartet, ist die Situation keine Ausnahme in Deutschland. Die Problematik der Barrierefreiheit erstreckt sich über das gesamte Bahnnetz, wie Statistiken belegen. Laut aktuellen Erhebungen sind alarmierende 22% (Stand: Juli 2020) der Bahnhöfe in Deutschland nicht barrierefrei gestaltet (vgl. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/39308/umfrage/barrierefreie-bahnhoefe-in-deutschland/). Diese Zahl verdeutlicht eine nationale Herausforderung, bei der der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln für Menschen mit eingeschränkter Mobilität weiterhin eingeschränkt ist.
Die Reise für Menschen mit eingeschränkter Mobilität beginnt oft mit Herausforderungen, angefangen bei unzugänglichen Informationen auf Webseiten und in Apps bis hin zu unbenutzbaren Ticketautomaten. Die Barrierefreiheit erstreckt sich auch auf den Weg zur Haltestelle oder zum Bahnhof, der oft von nicht abgesenkten Bordsteinen, unebenen Wegen und fehlender Beleuchtung geprägt ist. Die Situation an ÖPNV-Haltestellen ist schwer zu quantifizieren, und während U-Bahnhöfe in der Regel gut zugänglich sind, besteht bei Bushaltestellen erheblicher Nachholbedarf. Obwohl Niederflurbusse weit verbreitet sind, gibt es regionale Unterschiede. Ein umfassender Test der Bahnhöfe zeigt, dass Lautsprecher, Fahrgast-Informations-Anzeigen und Wegeleitsysteme vorhanden sind, aber die stufenfreie Erreichbarkeit von Bahnsteigen und fehlende taktilen Elemente weiterhin Probleme darstellen.
Die Lösung liegt nicht nur in Einstiegshilfen wie mobilen Rampen oder Hubliften, sondern vor allem in der Schaffung niveaugleicher Zugänge, um selbstbestimmte Mobilität für alle zu ermöglichen (vgl. https://www.vcd.org/artikel/bus-und-bahn-barrierefrei).