In einer Gesellschaft, die zunehmend von der steigenden Prävalenz psychischer Krankheiten geprägt ist, gewinnt das Projekt „Psychisch fit in der Grundschule“ an entscheidender Bedeutung. Initiiert von ‚Irrsinnig Menschlich e.V.‘, setzt dieses Präventionsprogramm darauf, nicht nur das Verständnis für psychische Krankheiten in Familien zu fördern, sondern leistet ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur psychischen Gesundheit von Kindern und ihren Eltern. Aktuelle Zahlen belegen einen alarmierenden Anstieg psychischer Erkrankungen in Deutschland, das betrifft nicht nur die Eltern, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf ihre Kinder. Für viele Lehrkräfte ist dies eine Herausforderung, da sie nicht ausreichend auf das Thema Psychische Gesundheit vorbereitet sind (vgl. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Praevention/Berichte/Modellprojekt__Psychisch_fit_in_der_Grundschule__-_Sachbericht.pdf). Hier setzt das Projekt an, indem es gezielt Fortbildungen und Schultage anbietet, um Lehrkräfte und die Schüler:innen selbst besser für diese Thematik zu sensibilisieren und zu schulen (vgl. https://www.irrsinnig-menschlich.de/primarstufe/).
Maria Schumacher (Von Studierenden für Studierende)
Das Projekt „Psychisch fit in der Grundschule“ bietet den Schüler:innen einen offenen Umgang mit belastenden Themen und fördert Hilfesuchverhalten sowie einen ressourcenorientierten Blick auf die eigene Person.
Grundschüler:innen ab der dritten Klasse werden dazu eingeladen mit der ‚Psychisch fit Arbeitsgruppe‘ ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen, denn viele Kinder mit psychisch erkrankten Eltern trauen sich häufig nicht ihre Sorgen zu teilen, sei es aufgrund von Scham oder weil sie die Schuld der elterlichen Krankheit bei sich selbst suchen. Leider erfahren die Grundschüler:innen häufig erst spät, dass es nicht ihre Schuld ist, wenn ihre Eltern (psychisch) krank werden und dass es stark ist, sich Hilfe zu suchen. Aus diesem Grund fokussiert das Programm die Stärkung der psychischen Gesundheit der Grundschüler:innen, indem kurze Projekteinheiten durchgeführt werden, welche spielerisch wichtige Themen aufzeigen und diese vertiefen.
Dazu gehört eine positive Klassengemeinschaft, damit alle Schüler:innen sich in der Klasse wohl fühlen. Das Programm beschäftigt sich daher mit Freundschaft und Ausgrenzung als wichtige Faktoren für die psychische Gesundheit innerhalb sowie außerhalb der Klasse. Es ist entscheidend, dass Schüler:innen angebotene Ressourcen erkennen, um notwendige Unterstützung zu bekommen (Selbstfürsorge). Im Rahmen des Programms wird der Zusammenhang von Körper und Psyche, die Auseinandersetzung mit den eigenen (positiven oder negativen) Gefühlen sowie Empathie und Verständnis für Andersartigkeit thematisiert.
Das Programm „Psychisch fit in der Grundschule“ wird spielerisch gestaltet, um den Schüler:innen die Möglichkeit zu geben, sich beim Lernen viel zu bewegen. Das Projekt wird oft von externen Personen durchgeführt, da sich Lehrkräfte häufig im Bezug auf psychische Gesundheit in der Schule als wenig kompetent eingeschätzt haben. Die Zusammenarbeit am Projekt ermöglicht den Lehrkräften, viel zu lernen und dies auch für die Zukunft zu nutzen, denn die Thematik psychische Gesundheit ist für die Schüler:innen sowie für die gesamte Schule von hoher Relevanz.
Zusammenfassend zeigt das Projekt „Psychisch fit in der Grundschule“ eine dringend benötigte Initiative, um der steigenden Prävalenz psychischer Krankheiten in unserer Gesellschaft entgegenzuwirken. Durch gezielte Sensibilisierung und Schulung von Lehrkräften sowie Schüler:innen leistet das Programm einen bedeutenden Beitrag zur psychischen Gesundheit in der Grundschulzeit.