Trotz Sommerferien sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie im deutschen Bildungssystem spürbar. Erfahren Sie, wie Schüler:innen, Expert:innen und Gewerkschaften die Situation beurteilen und welche Maßnahmen nötig sind, um Lernrückstände und psychische Belastungen zu bewältigen. Ein Blick auf die Zukunft unserer Schüler:innen.
Jan Maaß (Von Studierenden für Studierende)
Die Schatten der Corona-Pandemie hängen immer noch über dem deutschen Bildungssystem. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die aktuellen Herausforderungen und die Maßnahmen, die ergriffen werden, um die langfristigen Auswirkungen der Pandemie auf die Bildung in Deutschland zu bewältigen.
Schwierigkeiten bei der Rückkehr zum Präsenzunterricht
Die Umstellung vom Online- zum Präsenzunterricht war für viele Schüler:innen eine echte Herausforderung. Während des Lockdowns konnten sie ihren Lernrhythmus selbst bestimmen, aber mit der Rückkehr zur Schule mussten alle wieder nach dem gleichen Takt lernen. Dies führte zu Spannungen, da einige Lehr:innen einfach dort weitermachten, wo sie aufgehört hatten, ohne die Zeit dazwischen zu berücksichtigen. Andere Lehrkräfte hingegen gingen behutsamer vor und zeigten Verständnis für die individuellen Herausforderungen der Schüler:innen (vgl. https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/corona-pandemie-schulen-100.html). Besonders jüngere Schüler:innen in den Klassen fünf bis sieben haben es schwer, da sie das selbstständige Lernen und das Miteinander in der Klasse noch nicht richtig erlernen konnten. Die soziale Interaktion und das gemeinsame Lernen bleiben für sie eine Herausforderung (vgl. ebd.)
Lernrückstände und psychische Belastungen
Der oft ausgefallene oder nur online durchgeführte Unterricht während der Pandemie hat sich deutlich auf die Kenntnisse und das Können der Schüler:innen in unterschiedlichen Fächern ausgewirkt. Vor allem im Bereich Mathematik gibt es signifikante Unterschiede zu den Jahren vor Corona (vgl. https://www.deutschlandfunk.de/lernrueckstaende-durch-corona-pandemie-nach-dem-lockdown-blieb-der-bildungsrueckstand-100.html).
Auch die psychischen Belastungen haben zu Lernrückständen geführt. Hochrechnungen zeigen, dass rund 25% Altersgruppe von 16-19 Jahren nach dem ersten Lockdown 2020 Symptome einer Depression zeigten, im Vergleich zu 10% vor der Pandemie (vgl. https://www.rnd.de/gesundheit/studie-corona-wirkt-sich-negativ-auf-psyche-und-lernerfolg-aus-FNB5QOAB7LLHGEXVKNOT4MZVOI.html).
Maßnahmen zum Abbau pandemiebedingter Lernrückstände
Das „Corona-Aufholprogramm“ ist im Schuljahr 2021/22 gestartet und dient unter anderem dem Zweck Lernrückstände auszugleichen. Die Hälfte der insgesamt zwei Milliarden Euro floss in soziale Maßnahmen, um auch die psychischen Folgen für Kinder und Jugendliche zu reduzieren. Mittlerweile wird eine Verlängerung dieses Programms und ein Zuschuss von 500 Millionen Euro benötigt, um fortzufahren (vgl. https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/foerderprogramm-corona-pandemie-was-hilft-gegen-lernrueckstaende/#:~:text=Hier%20geht%20es%20vor%20allem,f%C3%BCr%20die%20Sommerferien%202021%20geplant).
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Herausforderungen im deutschen Bildungssystem nach der Pandemie noch lange nicht bewältigt sind. Es bedarf einer nachhaltigen Unterstützung, um die Lernrückstände aufzuholen und die psychischen Belastungen der Schüler:innen zu lindern. Die Zukunft der jungen Generation hängt davon ab, wie das Bildungssystem diese Herausforderungen angeht und bewältigt.