Der Gang ins Fitnessstudio wird bei den Deutschen immer beliebter. Etwa 10,9% verbringen dort häufig ihre Freizeit (vgl. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/171168/umfrage/haeufig-betriebene-freizeitaktivitaeten/). Allerdings sind mehr als die Hälfte aller Deutschen mit Behinderung nicht sportlich aktiv. Zwar gibt es im organisierten Sport immer mehr Angebote von Verbänden und Vereinen. Jedoch sieht die Situation im kommerziellen Fitnessbereich anders aus. Die Inklusion von Menschen mit Behinderung in Fitnessstudios gestaltet sich schwierig (vgl. https://www.sportland.nrw/studie-zur-inklusion-von-menschen-mit-behinderungen-fitnessstudios).
Benedikt Alexander Schrömgens (Von Studierenden für Studierende)
Laut dem Deutschen Behindertensportverband betreibt mehr als die Hälfte der Menschen mit einer Behinderung keinen Sport. Dies überrascht nicht, denn nach dem Sportentwicklungsbericht des Bundesinstituts für Sportwissenschaft bieten nur 7% der Sportvereine in Deutschland Angebote für Menschen mit Behinderung an (https://www.fibo.com/de-de/fuer-medien/news/%20Inklusion%20in%20Fitnessstudios.html). Allerdings gibt es von Sportverbänden und Sportvereinen zunehmend Angebote. Jedoch gestaltet sich die Situation in Fitnessstudios problematischer. Von März bis Dezember 2021 wurde von der Abteilung Sportwissenschaft der Universität Bielefeld mit finanzieller Unterstützung der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen ein Projekt zum Stand sowie den Möglichkeiten der Inklusion von jungen Menschen mit Behinderungen in Fitnessstudios durchgeführt (vgl. https://www.sportland.nrw/studie-zur-inklusion-von-menschen-mit-behinderungen-fitnessstudios).
Es zeigt sich, dass am ehesten Menschen mit Verlust oder Funktionseinschränkung der Gliedmaßen/des Rumpfes eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio erwägen würden. Im Schnitt liegt die monatliche Zahlungsbereitschaft bei 23 Euro und die Reisebereitschaft bei 15 Minuten. Dies stellt dar, wie wichtig barrierefreie, öffentliche Verkehrsmittel und die Beteiligung von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt ist. 23 Euro und 15 Minuten sind nämlich recht niedrige Zahlen. Damit zeigt sich dann aber auch, wo man ansetzen kann. Für Fitnessstudioleitungen wären reduzierte Preise für Menschen mit Behinderung eine Möglichkeit sportliche Teilhabe zu verwirklichen (vgl. https://www.sportland.nrw/studie-zur-inklusion-von-menschen-mit-behinderungen-fitnessstudios).
Dass Ziel von Inklusion ist eine Gesellschaft, in der niemand ausgeschlossen wird. Damit sollte das Ziel von Inklusion bei Fitnessstudios sein, dass Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam trainieren können. Hierfür gibt es verschiedene mögliche Ansätze. Zum einen der Abbau von Barrieren. Man kann Rampen, Haltegriffe oder Aufzüge anbauen. Zudem können feste Zeiten bestimmt werden, wo Musik und grelle Lichter reduziert werden. Dies kann Menschen helfen, die sensibel auf derartige Dinge reagieren. Es können inklusive Kurse angeboten werden, bei denen die Kursleitung für bestimmte Behinderungen geschult ist. Inklusive Sportgeräte können eingeführt werden. Natürlich kann nicht immer alles von jeder oder jedem genutzt werden, da die Menschen sehr unterschiedlich sind. Allerdings können durch die Trainer:innen passende Trainingspläne erstellt werden. Grundsätzlich sollten die Mitarbeiter:innen sensibilisiert werden. Schulungen und Fortbildungen können das Bewusstsein und das Verständnis für die Bedarfe von Menschen mit Behinderung erhöhen (vgl. https://www.fibo.com/de-de/fuer-medien/news/%20Inklusion%20in%20Fitnessstudios.html).
Man kann also sagen, dass Inklusion im Bereich der Fitnessstudios noch nicht allzu weit vorangeschritten ist. Jedoch lassen sich mehrere Möglichkeiten feststellen, mit denen diese vorangetrieben werden kann. Vor allem das Beseitigen von Barrieren und die Schulung von Mitarbeiter:innen sind von signifikanter Bedeutung.