Integration von Flüchtlingskindern in das Bildungssystem

Eine erfolgreiche Integration von Flüchtlingskindern in das Bildungssystem ist nach wie vor ein komplexes und gesellschaftlich relevantes Thema. Es geht darum die Kinder teilhaben zu lassen, um ihnen eine faire Chance auf eine erfolgreiche Zukunft zu geben und Vorurteile abzubauen. In diesem Zusammenhang ergeben sich einige zentrale Fragestellungen, die einer näheren Betrachtung und einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung bedürfen. Die dabei aufkommenden Fragen lauten: Was ist Integration und warum ist sie wichtig? Wie können die Kinder bei der Integration unterstützt werden? Wie kann man rassistischen Vorurteilen entgegentreten? Welche Mittel stehen der Integration zur Verfügung? Woran kann die Integration scheitern und welche Maßnahmen können aufgrund von Lehrkräftemangel nicht umgesetzt werden?

In dem folgenden Blockeintrag werden die angesprochenen Fragestellungen im Hinblick auf ihre wissenschaftliche Bedeutung und ihre Lösungsansätze sowie Maßnahmen vorgestellt.

Charlotte Mag (Von Studierenden für Studierende)

Die Integration von Flüchtlingskindern ist ein Prozess, der die Kinder in die bestehenden sozialen Strukturen und Bildungseinrichtungen unserer Gesellschaft integriert. Durch diesen Prozess der Eingliederung werden die Persönlichkeitsentwicklung und eine langfristige soziale Teilhabe an der Gesellschaft gefördert. Bildungsangebote und Sprachförderung gewähren den Kindern Chancengleichheit. Sprachliche Kompetenzen werden durch spezifische Sprachkurse, welche auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt sind, gefördert. Sie erleichtern die Integration in die Gesellschaft und bilden eine effektive Grundlage für soziale Interaktion und einen schulischen Erfolg. Durch das Einbeziehen von Flüchtlingskindern in reguläre Bildungseinrichtungen wird eine gemeinschaftliche Lernumgebung geschaffen, die es ihnen ermöglicht, sich sozial zu etablieren (vgl. https://www.kita.nrw.de/kinder-bilden/kinder-mit-fluchterfahrungen/selbstlernmodule#vorurteilsbewusste:~:text=vier%20Selbstlernmodule%20entwickelt.-,ZUSAMMENARBEIT,-MIT%20ELTERN%20IM).

Integration wird durch drei grundlegende Bereiche gewährleistet: Die Bildung, die soziale Einbindung und die Elternarbeit. Integration ist ein Prozess, bei dem Menschen aus verschiedenen kulturellen, ethnischen oder sozialen Hintergründen in die bestehende Gesellschaft eingegliedert werden. Sie ist wichtig, da sie dazu beiträgt, eine inklusive und diverse Gesellschaft zu schaffen, in der alle Menschen die gleichen Chancen und Rechte haben. Integration fördert die soziale Kohäsion, stärkt den sozialen Zusammenhalt und ermöglicht eine vielfältige, aber harmonische Gemeinschaft (vgl. https://www.bmi.bund.de/DE/themen/heimat-integration/integration/integration-bedeutung/integration-bedeutung-node.html).

Die wichtigste Maßnahme bei der Eingliederung von Kindern ist die Bildung und die Schule spielt somit eine zentrale Rolle. Individuelle Förderung, Sprachunterricht und kulturell sensible Lehrmethoden sind entscheidend, um sicherzustellen, dass alle Kinder den gleichen Zugang zu Bildung haben.

Zudem ist eine soziale Einbindung in die schulische Gemeinschaft vorteilhaft. Auch Aktivitäten außerhalb des Unterrichts wie Sportvereine, kulturelle Veranstaltungen und gemeinsame Projekte können Kindern helfen, Freundschaften zu schließen und sich in der Gesellschaft wohlzufühlen.

Als ein weiterer Punkt ist die Einbeziehung der Eltern in den Integrationsprozess ihrer Kinder von großer Bedeutung. Eltern sind Vorbilder und spielen bei der Unterstützung ihrer Kinder in der Schule und bei der Integration in die Gemeinschaft eine wichtige Rolle (vgl. https://www.kita.nrw.de/kinder-bilden/kinder-mit-fluchterfahrungen/selbstlernmodule#vorurteilsbewusste:~:text=vier%20Selbstlernmodule%20entwickelt.-,ZUSAMMENARBEIT,-MIT%20ELTERN%20IM).

Durch Aufklärung und Sensibilisierung wird rassistischen Vorurteilen entgegengewirkt (vgl.https://www.stiftungbildung.org/mit-kindern-ueber-rassismus-sprechen/?gclid=CjwKCAjwyNSoBhA9EiwA5aYlb1RdwNbrgXFC—KnaVPDTkOAdE7nzRMqg-JhY7uw09xfzcdyU-vCRoCsjMQAvD_BwE ). Sensibilisierungskampagnen, Workshops und Bildungsprogramme tragen dazu bei Vorurteile und Stereotypen abzubauen und eine bessere Akzeptanz für verschiedene kulturelle Eigenarten zu fördern. Formlose Begegnungen zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft sind ein Mittel zur Verringerung von Vorurteilen und zur Förderung von Toleranz.

Für die Umsetzung stehen qualifizierte Lehrkräfte und Fachpersonal zur Verfügung. Zusätzliche Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte können notwendig werden, um individuelle Unterstützung und Sprachförderung für alle Kinder sicherzustellen. Zudem wirken kulturell angepasste Lehrmaterialien unterstützend. Sie gestalten den Lernprozess effektiver und geben der kulturellen Vielfalt der Schüler:innen eine Plattform zum Austausch.

Trotz der genannten Hilfsmittel kann die Integration aus verschiedenen Gründen scheitern. Die Sprachbarriere ist die größte dieser Hürden. Kommunikationsschwierigkeiten aufgrund von Sprachunterschieden behindern den Integrationsprozess maßgeblich (vgl. https://www.edu.lmu.de/spe/int_schulent/2_sprache/21_sprachbarrieren/index.html). Außerdem leiden einige Kinder unter unverarbeiteten, traumatische Erfahrungen und benötigen eine spezielle psychosoziale Unterstützung, die nicht dafür ausgebildete Integrationshelfer:innen weder diagnostizieren noch aufarbeiten können.

Eine große Erschwernis ist der Lehrkräftemangel, der die individuelle Betreuung und Aufnahme von Kindern problematisiert (vgl. https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/lehrermangel-bleibt-bundesweit-ein-problem/). Maßnahmen, die zusätzliche pädagogische Ressourcen erfordern wie individuelle Sprachförderung, können aufgrund von Lehrkräftemangel möglicherweise nicht vollständig umgesetzt werden. Daher ist es wichtig langfristige Lösungen für dieses Defizit zu finden, um sicherzustellen, dass alle Kinder die Unterstützung erhalten, die sie für eine erfolgreiche Eingliederung benötigen. Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der Bildungseinrichtungen, Gemeinschaften, Behörden und die Zivilgesellschaft zusammenarbeiten müssen, um sicherzustellen, dass Integration gelingt und die Zukunft dieser Kinder positiv beeinflusst wird.

Zusammenfassend ist Integration ein entscheidender Prozess, um eine inklusive und vielfältige Gesellschaft zu fördern. Sie ermöglicht gleiche Chancen und Rechte für Menschen mit verschiedenen kulturellen und ethnischen Hintergründen und stärkt den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Die Unterstützung von Kindern durch Bildung, soziale Einbindung und die Einbeziehung der Eltern sind von zentraler Bedeutung, um sicherzustellen, dass sie erfolgreich in die Gesellschaft eingebunden werden können. Die Bekämpfung von rassistischen Vorurteilen erfordert Aufklärung und die Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten. Die Bereitstellung qualifizierter Lehrkräfte und kulturell angepasster Lehrmaterialien sind wesentliche Ressourcen für eine erfolgreiche Integration. Dennoch gibt es Herausforderungen wie Sprachbarrieren, traumatische Erfahrungen und Lehrkräftemangel, die den Integrationsprozess beeinträchtigen können. Es ist wichtig, diese Hindernisse zu erkennen und langfristige Lösungen zu finden, um sicherzustellen, dass alle Kinder die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Letztendlich ist Integration eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die die Bemühungen von Bildungseinrichtungen, Gemeinschaften, Behörden und der Zivilgesellschaft erfordert. Nur wenn diese Akteure zusammenarbeiten, kann eine erfolgreiche Integration gewährleistet werden, die die Zukunft dieser Kinder positiv beeinflusst und sie zu einem vollwertigen Mitglied einer vielfältigen und harmonischen Gesellschaft macht.