Startschuss für die Arbeit der ‚Mental Health Coaches‘ an deutschen Schulen

Die Folgen der Corona-Pandemie sind immer noch spürbar. Besonders Kinder und Jugendliche sind in ihrer psychischen Gesundheit stark betroffen und weisen als Folge der Pandemie psychische Belastungen auf. Diesem Missstand soll nun mithilfe der ‚Mental Health Coaches‘ in Schulen begegnet werden (vgl. https://www1.wdr.de/nachrichten/mental-health-coaches-an-nrw-schulen-100.html).

Franziska Timmermanns (Von Studierenden für Studierende)

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 hat die ganze Welt mit verschiedensten Einschränkungen, Veränderungen im alltäglichen Leben und gesundheitlichen Risiken zu tun. Auch Deutschland arbeitete mit Hochdruck gegen die Ausbreitung an. Als im Februar 2020 das Virus auch in Nordrhein-Westfalen auftauchte, mussten stärkere Beschränkungen folgen. Lockdowns sorgten nicht nur für Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft, sondern hatten auch Schulschließungen zur Folge und veränderten die schulische Lehre tiefgehend (vgl. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/chronik-coronavirus.html).

Noch heute, im Jahr 2023, sind die Folgen der Pandemie deutlich. Besonders Kinder und Jugendliche sind immer noch stark belastet und so weisen 73% schulische wie auch psychische Einschränkungen auf. Um diesem Zustand zu begegnen, wurden Anfang Februar 2023 verschiedene Maßnahmen angekündigt. Unter anderem sprach der Gesundheitsminister Karl Lauterbach über einen schnelleren Zugang zu therapeutischen Maßnahmen. Zudem sollen erste Anlaufstellen bereits in den Schulen aktiv werden (vgl. https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-pandemie-folgen-kinder-jugendliche-psychisch-100.html).

Im August 2023 sind nun mit Beginn des neuen Schuljahrs sogenannte ‚Mental Health Coaches‘ an 100 Sekundarschulen in Deutschland eingesetzt, 18 Schulen davon befinden sich in Nordrhein-Westfalen. Das Projekt steht unter dem Motto „Sagen was ist – tun was hilft“ und soll den Schüler:innen die Möglichkeit geben zu lernen, sich über ihre psychische Gesundheit auszutauschen. Es finden nicht nur präventive und informative Veranstaltungen statt, bei denen die Resilienz der Kinder gestärkt werden soll, sondern die ‚Mental Health Coaches‘ sollen auch Anlaufstellen sein, die im Akutfall helfen, weiterführende Beratungsangebote zu finden (vgl. https://www1.wdr.de/nachrichten/mental-health-coaches-an-nrw-schulen-100.html; https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/lisa-paus-startet-praeventionsprogramm-an-schulen-230548)

Kritik an dem Projekt trifft vor allem die geringe Beteiligung der Schulen. Bei 30.000 Schulen in Deutschland ist eine Beteiligung von 100 Schule als Pilotprojekt sehr gering. Zudem ist anzumerken, dass durch den hohen Fachkräftemangel in den Bereichen Sozialarbeit und Pädagogik und besonders der dazugehörigen Schulsozialarbeit, der sich seit der Pandemie verstärkt hat, bereits eine große Lücke entstanden ist, die dringend durch Fachkräfte oder entsprechende Ergänzungsangebote gefüllt werden muss (vgl. https://arbeits-abc.de/fachkraeftemangel-branchen-jobs-kein-personal/).

Abschließend ist festzuhalten, dass das Projekt der ‚Mental Health Coaches‘ gerade anläuft und eine gute Möglichkeit zur Unterstützung und Stärkung der Schüler:innen in Deutschland bietet. Ein weitreichender Ausbau und die Beteiligung mehrerer Schulen ist zudem wünschenswert und könnte das schulische Wohlbefinden der Schüler:innen positiv beeinflussen. Das wird allerdings zu evaluieren sein.

Wenn Ihr Lust habt, Euch weiter über das Projekt zu informieren und die beteiligten Standorte zu finden, dann schaut doch gerne auf der Homepage des Programms vorbei: https://www.mental-health-coaches.de/#start.