Auf die Pfoten, fertig, los! Lesehunde!

Der Einsatz von Tieren in therapeutischen und pädagogischen Settings bietet in vielfacher Hinsicht Vorteile für die nachhaltige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. So werden die Tiere in den (Lern)Alltag der Kinder integriert. Um Kinder in ihren Leselernprozessen zu unterstützen, können Lesehunde als Lesebegleiter eingesetzt werden. Die Präsenz der Hunde verstärkt oftmals das Selbstbewusstsein und die Selbstwahrnehmung der Schüler:innen und wirken förderlich hinsichtlich der Lernprozesse und der sozialen und emotionalen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen (vgl. https://lesehund-im-norden.de/).

Lizzy Judith Kersten (Von Studierenden für Studierende)

Der allgemeine sprachliche und schriftsprachliche Entwicklungsprozess ist ein komplexer Prozess, welcher aus vielen zusammenhängenden Teilprozessen besteht. Dabei können jedoch unterschiedliche Schwierigkeiten bzw. Defizite in der sprachlichen Entwicklung und den Leseprozessen auftreten. Leseblockaden oder eine Beeinträchtigung der Leseflüssigkeit führen oftmals dazu, dass das Lesen als Stresssituation wahrgenommen wird und bei den Betroffenen Angst auslöst. Die Angst vor der Lesesituation und einem möglichen Misserfolgserlebnis können so schwerwiegend sein, dass jegliche Lesesituationen vermieden werden und die Lesemotivation verloren geht (vgl. https://kinderbuch-detektive.de/ein-lesehund-in-schule-und-ausserschulischen-einrichtungen/?p=4684).

Um den Kindern die Angst vor Lesesituationen zu nehmen und die intrinsische Lesemotivation zu steigern, bietet diese Form der Leseförderung ein Ansatzpunkt, dass das Lesen als freudiges Erlebnis empfunden wird und nicht länger als herausfordernde Stresssituation. Lesehunde können eine Lese- und Lernsituation in Schulen, sozialen Einrichtungen und/oder Bibliotheken begleiten. Die Hunde sind während des Vorlesens in unmittelbarer Nähe des vorlesenden Kindes und können dabei gestreichelt werden oder man liest ihnen lediglich vor.

Ein Beispiel für den Einsatz des Lesehundes bietet die Stadt Köln. In den Stadtteilbibliotheken Porz, Sülz und Mühlheim können Kinder zwischen 4 und 11 Jahren an einer Vorlesestunde mit den Lesehunden teilnehmen. Dabei dürfen die Kinder den Hunden in einem geschützten Rahmen vorlesen und anschließend mit ihnen Tricks durchführen oder sie kraulen. Die soziale Interaktion während des Lesens und die spätere Auseinandersetzung mit dem Hund ist für die Kinder lernförderlich und kann im besten Falle auch auf schulische Situationen übertragen werden (vgl. https://www.stadt-koeln.de/artikel/66491/index.html).

Bei der Auswahl als Lesehund wird empfohlen, die individuellen Charaktereigenschaften, die Beschaffenheit des Hundes und die Bindung zwischen Hundehalter:in und dem Tier auf Eignung zu überprüfen.

So sollte ein wesensfester, physisch und mental gesunder Hund für die Weiterbildung ausgewählt werden (vgl. https://www.betzold.de/blog/lesefoerderung-mit-hund/).

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Leseförderung mittels Lesehunden ein möglicher Ansatzpunkt ist. Um den Kindern die Angst vor Lesesituationen zu nehmen, kann die Anwesenheit von Hunden positive Effekte im sozial-emotionalen Bereich hervorrufen und das Selbstvertrauen der Leser:innen stärken.