Karriere mit Behinderung. Das geht!?

Egal ob Stephen Hawking, Stevie Wonder oder Elon Musk. Sie sind weltweit bekannt und haben trotz ihrer Behinderungen Karriere gemacht. Auch in Deutschland leben viele Menschen mit Behinderungen.

Im Artikel „Was gibt´s hier zu glotzen“ der Süddeutschen Zeitung geht es genau darum. Wie Katrin Langensiepen es geschafft hat und viele weitere Aspekte zu dem Thema erfahrt Ihr hier! https://www.sueddeutsche.de/politik/katrin-langensiepen-eu-parlament-die-gruenen-menschen-mit-behinderung-1.5614240

Lena Heinemann (Von Studierenden für Studierende)

Das Sozialgesetzbuch IX (SGB IX) verpflichtet Arbeitgeber:innen, die mehr als 20 Arbeitsplätze haben dazu, mindestens 5% davon mit schwerbehinderten oder ihnen gleich gestellten Arbeitnehmer:innen zu besetzen. Als schwerbehindert gelten Menschen mit einem Schweregrad der Behinderung von mindestens 50%. Das Nichterfüllen der Schwerbehindertenquote zieht allerdings Ausgleichsabgaben mit sich. Seit 2021 müssen Arbeitgeber:innen pro Monat und jedem unbesetzten Arbeitsplatz zwischen 140 und 360 Euro zahlen. Diese Abgaben gehen an das jeweils zuständige Integrationsamt, womit dann Projekte unterstützt werden, die sich für die Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben einsetzen.

Viele uns bekannte Menschen haben trotz oder gerade durch ihre Behinderung Karriere gemacht. Allen voran Stephen Hawking. Hawking bekam mit 21 Jahren die Diagnose Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Seine Diagnose hat ihn aber nicht davon abgehalten, ein angesehener Wissenschaftler und Professor zu werden. Auch Elon Musk, welcher das Asperger-Syndrom hat, ist heute einer der erfolgreichsten Unternehmer.

So auch Katrin Langensiepen. Sie hat das TAR-Syndrom, eine spezielle Fehlbildung des Skeletts und sitzt heute für die Grünen im Europäischen Parlament und kämpft für mehr Barrierefreiheit. Ursprünglich wollte sie helfen, die Arbeits- und Obdachlosigkeit zu bekämpfen, bis sie merkte, dass keiner etwas tut und nun macht sie es. Sie will mehr Barrierefreiheit und ein Vorbild sein. Sie will jungen Menschen zeigen, dass sie es auch schaffen können. In einem Zeitungsartikel der Süddeutschen Zeitung berichtet sie über ihre Schullaufbahn und beruflichen Werdegang. Langensiepen möchte motivieren, ein Vorbild sein und Vorurteilen trotzen.

Nach der Schulzeit fehlt vielen jungen schwerbehinderten Erwachsenen die Perspektive. Bewerbungen über Bewerbungen, Absagen über Absagen und im Endeffekt arbeiten Menschen mit Behinderung dann in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) oder bemühen sich um eine Ausbildung in einem Berufsbildungswerk (BBW). Das Schwierige ist dann aber, dort wieder rauszukommen, denn, so Langensiepen, ist man einmal da drin, kommt man dort wahrscheinlich nie wieder raus. Doch warum ist das so? Warum haben Menschen mit Behinderung so große Probleme auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt?

Menschen mit Behinderung wird oft eingeredet, was sie alles nicht können oder was sie alles nicht schaffen werden. Dadurch fehlen dann oft das nötige Selbstvertrauen und die positive Einstellung. Auch Vorurteile seitens der Arbeitgeber:innen tragen dazu zum Problemkontext bei. Arbeitgeber:innen sind häufig der Meinung, Menschen mit Behinderung haben nicht das nötige Potenzial, sind sowohl körperlich als auch emotional nicht belastbar. Dabei hat jeder Mensch seine Stärken und Schwächen. Und das gilt für Mensch mit und ohne Behinderung. Auch Katrin Langensiepen hat ihre Stärken und Schwächen und vor allem ihre Stärken hat sie gezeigt. Denn, wo alle anderen ihr gesagt haben ‚Das schaffst du nicht‘, ‚Das wirst du nie können‘ oder ‚Karriere mit Behinderung? Das geht nicht‘, hat sie allen das Gegenteil bewiesen. Sie kann und das geht!