Integration durch den Sport – Wie können Geflüchtete unterstützt werden?

Integration ist ein wichtiges Thema, welches jeden von uns betrifft und in verschiedenen Situationen begegnet. Dabei gibt es viele verschiedene Wege und Möglichkeiten eine Partizipation zu ermöglichen und Menschen in die Gesellschaft zu integrieren. In Anbetracht der russischen Aggressionen gegen die Ukraine und den damit verbundenen Kriegsflüchtlingen ist es interessant zu sehen, welche Möglichkeiten der Sport als großer gesellschaftlicher Bereich bietet, um Menschen bei der Integration zu unterstützen.

Jan Szage (Von Studierenden für Studierende)

Der DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) unterstützt mit dem Programm „Integration durch Sport“ viele Vereine und Organisationen, die sich zum Ziel gesetzt haben, bei der Integration von Geflüchteten zu helfen. Das Bundesprogramm richtet sich seit dem Gründungsjahr 1989 an Menschen mit unterschiedlichen Nationalitäten, Hautfarben, Sprachen und Glaubensrichtungen, die jedoch alle dieselbe Erfahrung machen mussten. Sie mussten in der Vergangenheit aus ihrem Heimatland fliehen. Das Programm hilft den Geflüchteten durch die sportlichen Bewegungs- und Unterstützungsprogramme beim Ankommen in Deutschland (vgl. https://www.dosb.de/sonderseiten/news/news-detail/news/statement-des-bundesprogramms-integration-durch-sport-zur-ukraine).

Ein erstes Beispiel für eine gelungene Integrationsidee durch Sport präsentiert der TuS Makkabi Schwerin e.V. Am 12.06.2022 richtete der Fußballverein ein Turnier mit vier Kindermannschaften aus. Die Spieler:innen der jeweiligen Mannschaften waren großenteils Geflüchtete aus der Ukraine und Kinder mit Migrationshintergrund. Jedoch waren ebenso einheimische Kinder in den Mannschaften. Der gemeinsame Spaß am Fußball wurde als Brücke genutzt, um einen ersten Kontakt zwischen den einheimischen Kindern und den Geflüchteten herzustellen und die Integration voranzutreiben (vgl. https://integration.dosb.de/inhalte/service/laender/laender-news/news-detail/multi-kulti-fussballturnier-beim-tus-makkabi-schwerin-ev).

Der BV 34 Soest ist ein Boxverein, welcher sich ebenfalls zum Ziel gesetzt hat, die Integration für viele Geflüchtete zu erleichtern. Sie wollen durch ihr Angebot die schnelle Erlernung der Sprache fördern, einen Ort für Freundschaften bieten und Werte wie Respekt und Disziplin vermitteln. Speziell für die Kinder gibt es ein Nachmittagsangebot, welches nach der Schule stattfindet. Das Angebot beinhaltet ein spielerisches Boxtraining für alle Kinder aus allen Kulturen, welches primär einen Raum für soziale Interaktionen bietet und den Kindern das gegenseitige Kennenlernen ermöglicht (vgl. https://www.ksb-soest.de/themen/integration-durch-sport/praxis-beispiele).

Reimund Fels ist der erste Vorsitzende vom SV 03 Geseke und hat die Aktion „Alte Treter“ ins Leben gerufen. Viele Geflüchtete haben nicht die finanziellen oder auch materiellen Mittel und Möglichkeiten, um eine teilweise notwendige Ausrüstung zu besitzen. Die Aktion richtet sich an die Menschen inner- und außerhalb des Vereins selbst aktiv zu werden, um Schuhe oder Ausrüstung zu spenden, die sie nicht mehr benötigen. Diese Aktion kann als Vorbild für viele andere Vereine dienen und unterstützt die Geflüchteten mit Materialien und Ausrüstung, für welche sie nicht die Mittel aufbringen können (vgl. https://www.ksb-soest.de/themen/integration-durch-sport/praxis-beispiele).