Ukrainische Geflüchtete mit Behinderung/Pflegebedarf in Deutschland

Für manche ukrainischen Menschen stellt sich in diesem Krieg das Problem, dass sie nicht in vorhandene Luftschutzbunker oder zu anderen Rettungsmöglichleiten laufen können, da sie auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Für andere besteht das Problem darin, dass sie nicht sehen können, wo sie hinlaufen können, um sich zu retten, da sie blind sind. Dies sind nur zwei Beispiele für die zahlreichen Probleme, die für Menschen mit Behinderung in diesem Krieg zu der bislang schon schrecklichen Situation hinzukommen (https://www.dw.com/de/ukrainische-fl%C3%BCchtlinge-mit-behinderung-brauchen-besondere-hilfe/a-61636374).

Doch welche Möglichkeiten haben die ukrainischen Geflüchteten mit Behinderungen oder Pflegebedarf, wenn sie dann in Deutschland sind? An wen können sie sich bei uns wenden, um Hilfe zu bekommen? Nachfolgend werden einige Möglichkeiten vorgestellt.

Sophie Wittlings (Von Studierenden für Studierende)

Am 24. Februar 2022 hat der russische Präsident offiziell den Krieg mit der Ukraine begonnen. Seitdem sind bereits mehr als 800.000 Menschen (Stand Juni 2022) aus der Ukraine zu uns nach Deutschland gekommen (https://mediendienst-integration.de/migration/flucht-asyl/ukrainische-fluechtlinge.html). Genaue Zahlen, wie viele dieser geflüchteten Menschen Behinderungen und/oder Pflegebedarfe haben, sind nicht veröffentlicht. Wie alle geflüchteten Menschen, brauchen auch sie Unterstützung, einige von ihnen benötigen jedoch auch individuelle Hilfen.

Aktuell bekommt man häufig mit, dass Unterkünfte und Schlafplätze für die ukrainischen Geflüchtet gesucht werden. Dazu werden anderweitig verwendete Wohnungen und Räumlichkeiten hergerichtet oder es erklären sich Menschen bereit, jemanden privat aufzunehmen. Informationen zu diesen zur Verfügung gestellten Unterkünfte hat der WDR in deutscher sowie ukrainischen Sprache veröffentlicht (https://www1.wdr.de/nachrichten/fluechtlinge/ukraine-deutschland-unterkunft-suche-100.html).

Für die geflüchteten Menschen mit Behinderungen haben das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) eine Kontaktstelle eingerichtet, an die sich die einzelnen Landeskoordinierungsstellen für die bedarfsgerechten Angebote wenden können. Diese Kontaktstelle verfolgt nach eigenen Angaben das Ziel, auf die Bedarfe der Geflüchteten mit Behinderungen einzugehen und Überschaubarkeit zu schaffen. Die Website dieser Kontaktstelle ist auf vier verschiedenen Sprachen verfügbar: Deutsch, Englisch, Ukrainisch und Russisch. Somit können auch die geflüchteten Menschen diese Website abrufen, um sich selbst und ihre Angehörigen zu informieren und um mit Hilfe dieser Website Hilfe und Unterstützung zu erhalten. Jedoch stellt die Kontaktstelle eine Hotline zur Verfügung, über die in erster Linie nach Deutschland kommende Gruppen von Geflüchteten mit Behinderungen und/oder Pflegebedarf angekündigt oder Rückfragen zur Ankunft oder Unterbringung gestellt werden können. Die geflüchtete Menschen mit Behinderungen und/oder Pflegebedarf selbst können gar nicht dort anrufen, sondern müssen das immer über andere Organisationen und Helfer:innen machen. Ein weiterer Nachteil dieser Hotline ist, dass diese derzeit nur auf Deutsch verfügbar ist und Menschen aus der Ukraine dort durch die Sprachbarriere keine Auskunft bekommen können.

Die Website gibt einige weiterführende Kontaktstellen für spezielle Probleme der geflüchteten Menschen an. Darunter einige, die die Menschen mit Behinderungen in Anspruch nehmen können und bei denen sie sich ausreichend informieren können (https://drk-wohlfahrt.de/bundeskontaktstelle/).

Aktion Mensch, Lebenshilfe und weitere inklusive Organisationen teilen auf ihren Websites ihr Entsetzen mit und bitten um Spenden, um den geflüchteten Menschen bestmögliche Hilfe zu gewährleisten. Zudem erklären sie, dass sie einige Unterstützungsangebote planen und auch bereits umgesetzt haben. Genauere Informationen über die Unterstützung durch Aktion Mensch und die Lebenshilfe sind auf den zugehörigen Websites zu finden: https://www.aktion-mensch.de/ukraine, https://www.lebenshilfe.de/informieren/familie/krieg-in-der-ukraine.