Psychische Erkrankungen sind ein Tabuthema in der heutigen Gesellschaft und bleiben oftmals unerkannt. Auch über die weitverbreitete psychische Erkrankung Depression wird vor allem bei Jugendlichen in der Pubertät kaum bis garnicht gesprochen. Besonders bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen ist das Reden jedoch besonders wichtig. Schon lange ist klar, dass Depressionen zu den Volkskrankheiten gehören. Morgens einfach nicht aufstehen wollen, das Gefühl allein zu sein oder auch schwindendes Selbstbewusstsein, dies können Merkmale einer Depression sein und viele von uns haben dieses Gefühl bereits erlebt. Also warum wird das Thema stillgeschwiegen? Genau das dachten sich auch die Gründer des Projekts „Icebreaker“ (https://www.km.bayern.de/lehrer/meldung/7704/projekt-icebreaker-informiert-ueber-seelische-erkrankungen-im-jugendalter.html).
Jennifer Quiring (Von Studierenden für Studierende)
Das Präventionsprojekt Icebreaker aus Nürnberg, welches unter der Schirmherrschaft von Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo und Gesundheitsminister Klaus Holetschek steht, klärt über das Tabuthema Depression auf und ermutigt Betroffene, sich Hilfe zu suchen.
Vor der Pandemie entwickelte der Verein mit den Jugendlichen ein Theaterstück, welches präsentiert wurde und auf Depressionen aufmerksam macht. In der Corona-Zeit wurden dann Videoclips produziert, die an Schulen gezeigt werden. Gerade über die digitale Lernzeit haben einige Kinder gelernt aus sich hinaus zu kommen, aber wiederum andere auch das Gefühl von Isolation entwickelt. Dies führte teilweise zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen. Es ist daher extrem wichtig, dass Schüler:innen erfahren, wo sie sich Hilfe holen können. Die Schüler:innen werden für das Thema Depressionen sensibilisiert und erfahren, wo das Hilfesuchen möglich ist.
Das Projekt ist nun seit fünf Jahren in Bayern an den Schulen aktiv. Zurecht wurde dieses Projekt nun im Bayern 2-Wettbewerb „Gutes Beispiel 2022“ auf den 1. Platz gewählt. In Oberfranken und in der Oberpfalz ist das Projekt für dieses Schuljahr bereits fest eingeplant und kommt nun hoffentlich auch in andere Bundesländer und auch an unsere Schulen in Paderborn, um das Thema zu enttabuisieren und jugendliche Betroffene in ganz Deutschland zu ermutigen. Denn Depressionen können jeden treffen und genauso können bei jedem die Symptome durch Hilfe verbessert werden.
Falls euch das Thema interessiert, habe ich einen anschaulichen Zeitungsartikel zum Projekt Icebreaker gefunden, in dem auch die Darsteller:innen des Theaters über ihre Erfahrungen sprechen und wie wenig sie vor der Auseinandersetzung mit dem Thema eigentlich wussten. Zudem ist dort auch ein spannender Podcast zum Thema Depressionen verlinkt. Hier erzählt ein Neurologe und Psychiater über die nicht einfache Erkrankung: (https://www.nordbayern.de/region/nuernberg/projekt-icebreaker-mit-filmclips-gegen-die-depression-1.11125715).