Inklusion – eine Win-Win Situation auf dem Papier, doch wie sieht die Realität aus?

Der Film „Inklusion – gemeinsam anders“ stellt Chancen und Grenzen von Inklusion in der praktischen Umsetzung dar. Inklusion bedeutet die Teilhabe eines jeden an der Gesellschaft. Gleiche Chancen für jeden. Gemeinsame Unterstützung und Zusammenhalt. Schüler*innen stärken das Sozialverhalten, beziehen andere mit ein und verhelfen Schwächeren zu besseren Chancen. Scheint ein durchweg positives Projekt zu sein. Zumindest auf dem Papier. Doch wie sieht die Realität aus? Was bedeutet es tatsächlich für Schüler*innen mit besonderen Einschränkungen? Was bedeutet es für die Mitschüler*innen, Eltern und Lehrer*innen?

Alena Fähmel (Von Studierenden für Studierende)

Der spotbegeisterte, geistig behinderte Paul und die kluge Rollstuhlfahrerin Steffi besuchen eine Schule mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt. Beide sollen im neuen Schuljahr in die neunte Klasse der Rousseau-Gesamtschule wechseln. Dort erhoffen sich Eltern und Lehrer*innen bessere Chancen für die beiden. Auch für die Mitschüler*innen bietet die Inklusion die Chance, ihr Sozialverhalten zu fordern und zu fördern. Die Rousseau-Gesamtschule möchte die UN-Revolution umsetzen und das Schulleben inklusiv gestalten. Steffi ist zunächst wenig begeistert eine neue Schule zu besuchen, wird aber aufgrund ihrer Eltern an der Rousseau-Gesamtschule aufgenommen. Sie zeigt sich anfangs sehr konfliktbereit, geht Mitschüler*innen aus dem Weg und bringt sich sozial kaum ein. Auch wenn ihre Klassenkamerad*innen auf sie zugehen und versuchen, sie näher kennenzulernen, reagiert sie trotzig. Paul hingegen zeigt großes Engagement sich in seiner neuen Klasse einzufügen. Dennoch sind beide zu Beginn viel allein, denn sie werden aufgrund ihrer Einschränkungen von vielen Mitschüler*innen zunächst ausgeschlossen.

Der Film zeigt Grenzen und Barrieren in der praktischen Umsetzung von Inklusion. So erhält der Klassenlehrer Herr Schwarz keinerlei Unterstützung in seinem Unterricht und führt diesen immer allein durch. Dies gestaltet sich besonders schwierig, da gerade Paul viel Unterstützung und Hilfe benötigt. Paul versteht Inhalte nicht so schnell wie seine Mitschüler*innen. Daher muss Herr Schwarz seine Aufmerksamkeit vermehrt Paul widmen. Von einem versprochenen Schulhelfer fehlt jede Spur. Auch die Rollstuhlfahrerin Steffi stößt im Schulgebäude an ihre Grenzen. Barrierefreiheit fehlt an jeder Stelle. Die Toilette kann Steffi nicht allein besuchen. Da der Schule aktuell keine Integrationskraft zur Verfügung steht, müssen die Lehrkräfte diese Situation eigenständig lösen. Häufig steht Steffi vor verschlossener Tür, denn sie kann diese nicht allein öffnen und die Schule ist nicht behindertengerechten ausgestattet.

Beim Thema Inklusion spalten sich die Meinungen. Einige Eltern finden, seitdem Paul und Steffi Teil der Klasse sind, verschlechtern sich die Leistungen der anderen Schüler*innen. Auch einige Lehrer*innen wollen sich der Herausforderung nicht stellen und Schüler*innen mit Förderbedarf nicht unterrichten. Manche Mitschüler*innen finden es unfair, dass Paul andere Aufgaben bekommt und ihm auch in Klassenarbeiten mehr geholfen wird.

Falls Ihr interessiert seid, wie es mit Steffi und Paul weitergeht und wie Herr Schwarz es schafft, Inklusion umzusetzen und Zusammenhalt und gemeinsame Unterstützung zu vermitteln, dann schaut Euch doch den Film „Inklusion – gemeinsam anders“ in der ARD-Mediathek an (https://www.ardmediathek.de/video/inklusion-gemeinsam-anders/inklusion-gemeinsam-anders/ard-alpha/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzUyNzVjNjdkLWZlNzEtNDhiZS1hN2VlLWNhYjk5OTU4YmMwNg/).

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