Stehen die Ausbildungschancen für Schulabgänger*innen mit dem Schwerpunkt Lernen nach einem Förderschulbesuch schlechter da?

Die Bildungssoziologin Jonna Blanck (2020) hat in ihrer Studie „Übergänge nach der Schule als zweite Chance“ untersucht, ob Schulabgänger*innen der Schule mit dem Schwerpunkt Lernen eine zweite Chance durch einen Zugang zu einer beruflichen Ausbildung bekommen (vgl. https://bildungsklick.de/schule/detail/sonderbeschulung-schadet-ausbildungs-und-teilhabechancen#:~:text=Eine%20bildungssoziologische%20Studie%20hat%20untersucht,zu%20einer%20beruflichen%20Ausbildung%20gibt.). Die Vergleichsgruppe waren Hauptschulabgänger*innen, da sie ebenfalls Schwierigkeiten auf den Ausbildungsmarkt aufweisen (vgl. ebd.). Blanck ging dabei der Hypothese nach, ob Übergänge vom Förderschulbesuch negativ beeinflusst werden. Dafür hat sie komplexe statistische Verfahren wie beispielsweise das Matching-Verfahren genutzt, bei dem statistische Zwillinge für die Förderschüler*innen aus der Kontrollgruppe der Hauptschüler*innen im Hinblick auf familiäre Benachteiligung, kognitive Grundfähigkeiten sowie sozialstrukturelle Merkmale ausgesucht wurden. Als Ergebnis kam heraus, dass Förderschüler*innen eine 28,4% gesteigerte Chance auf dem Ausbildungsmarkt hätten, wenn sie eine Hauptschule besucht hätten. Im Hinblick auf das Merkmal eines Schulabschlusses konnte auch eine 21% gesteigerte Chance ermittelt werden. Im Hinblick dieser Ergebnisse plädiert Blanck für eine Abschaffung der Schule mit dem Schwerpunkt Lernen.

Aneesa Khan (Von Studierenden für Studierende)

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